Positano | ✓

48. Kapitel

Angelo POV

Angespannt wälzte ich mich auf dem Bett herum, wobei ich schließlich auf dem Rücken liegen blieb und an die mit glitzernden Steinen verzierte Decke des Schiffes starrte. Wir hatten bereits halb eins und ich konnte immer noch nicht schlafen. Sobald ich auch nur ein Auge zu machte, spürte ich wie mir abwechselnd heiß und kalte wurde und die Nervosität in mir hochkam von jemandem beobachtet zu werden.

Auch wenn ich ganz genau wusste, dass sich abgesehen von Kylie, die ruhig neben mir schlief, niemand anderes mehr im Raum befand. Vorsichtig setzte ich mich etwas im Bett auf und nahm die Decke von mir herunter. Ich strich mir etwas übers Gesicht und spürte dann auch schon wie mein Blick automatisch etwas zu Kylie wanderte, die neben mir lag.

Ihre Augen waren geschlossen, wobei ihre langen dunklen Wimpern ein paar Schatten auf ihre Wangen warfen. Ihre schwarzen Haare waren immer noch etwas nass von vorhin und verteilten sich auf dem kompletten restlichen Kissen.

Mit einem Seufzen beugte ich mich etwas zu ihr vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange, worauf sie sich leicht drehte. Anschließend erhob ich mich auch schon vom Bett und durchquerte das Zimmer. Vielleicht konnte ich besser einschlafen, wenn ich mich etwas ablenkte.

Schnell stieg ich die Treppen hoch an Deck. Ich lehnte mich etwas an die Reling und beobachtete die Menschen, die sich immer noch im Hafen tummelten und wahrscheinlich in den nächsten Stunden auch nicht weniger werden würden. Sie wirkten von hier oben wie kleine Ameisen, aber wahrscheinlich war ich für sie genau das Gleiche.

Immer wieder blieben ein paar stehen und betrachteten staunend unsere oder andere Yachten, wobei manche auch ihre Handys zückten und ein Foto machten.

Nachdem ich eine Weile dort gelehnt und die Menschen beobachtete hatte, wobei ich aber immer mehr das Gefühl hatte, dass sie mich eher beobachteten, stieß ich mich von der Reling ab und steuerte auf den hinteren Teil des Decks zu. Dort hatten es sich Aiden, Adam und mein Bruder gemütlich gemacht. Zusammen mit einer Flasche Alkohol sowie einer Packung Zigaretten.

„Wir dachten schon du wärst vom Board gefallen, haben ja gar nichts mehr von dir gehört in den letzten Stunden", murmelte Adam, als ich mich zu ihnen gesellte und in einen der gemütlichen Sessel fallen ließ.

„Ach wirklich", entgegnete sein Bruder darauf nur und ich konnte sehen, wie er Adam etwas mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. „Also ich habe mehr als genug gehört"

Dabei entging mir nicht, wie sich sein Kopf anschließend wandte und er mir ein Grinsen zu warf. Ich dagegen betitelte es nur mit einem Augenrollen und schnappte mir anschließend eine der Zigaretten aus der Packung. „Bitte, keine Details", murmelte Adam dagegen nur. „Nicht so lange meine Schwester deine Freundin ist"

„Keine Sorge", entgegnete ich darauf nur nuschelt während ich probierte die Zigarette anzuzünden. „Du würdest sie auch nicht bekommen, wenn ein anderes Mädchen an meiner Seite wäre. Wir wollen ja schließlich ein Gentleman bleiben und nicht zum Arschloch mutieren"

„Gentleman?", konnte ich Leonardo darauf belustigt sagen hören, was mich dazu brachte meinen Kopf etwas zu wenden, sodass ich meinem Bruder nun ins Gesicht schauen konnte. „Wüsste nicht, seit wann du Gentleman Verhalten an den Tag legst"

„Ich lege es ja auch nur Mädchen gegenüber an den Tag und es wäre mir neu, dass du auch eins bist"

Nun verzog er etwas das Gesicht und wendete sich wieder seinem Handy zu, das angefangen hatte aufzublicken. Ich beobachtete ihn dabei, wie er es entsperrte und das Display musterte, bevor er mit einem kleinen Schmunzeln etwas eintippte.