27. Kapitel

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Meine Eltern sowie Giorgio und Gianna hatten sich noch ziemlich lange über Familienplanung unterhalten, weswegen Angelo und ich uns irgendwann erhoben.

„Wo wollt ihr denn hin?", konnte man darauf, aber auch schon die Stimme meines Vaters hören.
Meine Bruder sowie Eira und Selina waren schon längst die Treppe hoch verschwunden, weswegen er sich ja eigentlich denken konnte, dass wir ebenfalls ins Bett gehen wollten.

So würden wir wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf bekommen.
„Ins Bett, wo denn sonst hin", murmelte ich nur und wollte dann umdrehen, wurde aber dieses Mal von der Stimme meiner Mutter abgehalten.

„Wir haben auch noch ein paar Gästezimmer", richtete sie sich jedoch an Giorgio und Gianna, welche darauf einmal nickten.

„Komm, wir verschwinden schnell hoch", vernahm ich darauf auch schon Angelos tiefe Stimme an meinem Ohr, was mir ein Schauer über den Rücken jagte.
„Sonst müssen wir noch weiter hier unten verrotten"

Schnell nickte ich und folgte ihm dann die Treppe hoch in die nächste Etage zu meinem Zimmer.

„Mhm", hörte ich nachdenklich murmeln, als ich die Zimmertür geöffnet hatte, sodass wir eintreten konnten.
„Hier hat sich nicht groß etwas verändern", vernahm ich noch, bevor er sich auf mein Bett fallen ließ.

„Liegt daran, dass meine Motivation irgendwas umzugestalten in den letzten Wochen auch nicht die Größte war", entgegnete ich und ließ mich neben ihm auf das Bett fallen.

„Hat sich denn überhaupt irgendetwas verändert in der Zeit, wo ich nicht da war?", hörte ich ihn fragen und konnte sehen, wie sich sein Blick auf mein großes Fenster richtete von dem man einen super Ausblick auf die Stadt hatte.

„Nein, nicht sonderlich. Aber Adam hatte mal angedeutet, dass er gerne ausziehen würde", murmelte ich und spürte, wie Angelo seinen Arm um mich herumlegte, sodass ich mich an ihn kuscheln konnte.

„Ausziehen. Wahrscheinlich wegen des Babys, oder?"

Ich nickte darauf als Antwort nur stumm.

„Ja, genau. Aber seitdem hat er das Thema nicht mehr angeschnitten"

„Naja, schlecht wäre es ja nicht. Schließlich wollen deine Eltern glaube ich kein schreiendes Baby mehr in Haus haben, um das sie sich dann auch noch kümmern müssen"

Automatisch musste ich etwas schmunzeln und wandte meinen Blick, sodass ich ihm in die Augen schauen konnte.
„Da wäre ich mir nicht so sicher, wenn das Baby erstmal da ist, dann kann meine Mutter sich bestimmt nicht zurückhalten"

Nun musste auch Angelo etwas lächeln.
„Wenn du die ganze Zeit schon so über Babys redest, bekommt man gleich darauf Lust selber eins zu haben"

„Oh nein", entgegnete ich nur schnell und winkte mit den Händen ab.
„Auf keinen Fall. Du hast ja gehört, was mein Vater dann machen wird"

„Keine Sorge, war nur ein Spaß", murmelte er und zog mich an wieder etwas zu sich heran.
„Erst in zehn Jahren und dann auch nur wenn wir beide ausgezogen sind und du es möchtest"

„Wann willst du eigentlich ausziehen?", fragte ich nachdenklich und legte meinen Kopf etwas auf seine Brust, die sich langsam hob und senkte.

„Keine Ahnung, um ehrlich zu sein gefällt es mir zu Hause ganz gut. Man bekommt alles gemacht und muss sich kaum um etwas kümmern. Außerdem würde ich, wenn ich ausziehen würde dich dazu zwingen es ebenfalls zu tun, damit wir zusammenziehen können. Sonst ist es ja langweilig"

Ich lachte leicht auf und gab ihm anschließend einen Kuss auf die Wange.
„Da musst du aber leider noch etwas warten, denn ich bin die Jüngste in meiner Familie und sowie ich meine Mutter kenne, wird sie mich erst recht nicht gehen lassen. Sie war ja schon bei Adams Gedanken an ein eigenes Apartment nicht sonderlich erfreut"

„Wir werden sehen. Momentan haben wir ja genug Zeit", vernahm ich ihn leise an meinem Ohr und spürte, wie er mir ebenfalls einen Kuss auf den Haaransatz drückte.

„Ich glaub ich muss mal dieses Kleid ausziehen", murmelte ich irgendwann leise.
„Dadrin zu schlafen ist nämlich nicht sonderlich angenehm"

„Keine Sorge, da kann ich dir gerne behilflich sein", hörte ich Angelo sagen und spürte im nächsten Moment auch schon, wie er den Reißverschluss an meinem Rücken geöffnet hatte, so dass es keine Chance mehr für mich gab es selber zu tun.

„Was ist denn das?", fragte er im nächsten Moment auch schon verwundert und ich spürte, wie seine Finger über eine Stelle an meinem Rücken fuhren.

„Was denn?", entgegnete ich verwundert, aber checkte erst nach ein paar Sekunden, dass er das Tattoo entdeckt haben musste, was ich mir zusammen mit Aiden stechen gelassen hatte.

„Ist das etwa ein Tattoo?"

Ich nickte nur stumm und spürte abermals, wie seine Fingerspitzen die geschwungenen Linien nachfuhren, worauf sich Gänsehaut an meinen Armen bildete.
„Positano", vernahm ich ihn leise murmeln und merkte dabei, wie sein warmer Atem meinen Nacken streifte.

„Woher wusstest du denn das?", konnte ich ihn eine Sekunde später auch schon fragen hören und meinte ein leichtes Schmunzeln auf seinen Lippen zu sehen.
„Von Leonardo. Er hatte es mir erzählt und Aiden hatte mich kurz davor noch probiert zu überreden ein Tattoo zu stechen, da er sich selbst auch ein Neues machen hat lassen"

„Und was hat Aiden für ein Motiv?", hakte Angelo nach, worauf ich die Träger des Kleides etwas hochschob, sodass ich nicht halbnackt auf dem Bett saß.
Auch wenn ich wusste, dass Angelo sicherlich nicht dagegen gehabt hätte.

„Die Koordinaten von Capri. Für Eira", murmelte ich.

„Na dann muss ich mir glaube ich in Zukunft auch etwas für dich stechen lassen"
Automatisch musste ich etwas schmunzeln und schlang anschließend meine Arme um seinen Hals.
„Du weißt, dass du das nicht machen musst. Ich hab es nur gemacht, weil ich ernsthaft dachte, dass wir dich nie wiedersehen würden"

„Ach, wenn ich also gar nicht verschwunden wäre, würde mein Geburtsort nicht an deiner Rippe prangen?"

„Nein, nein du weißt, wie ich das meinte", entgegnete ich darauf nur und musterte ihn mit einem strengen Blick, worauf ich aber nur ein Grinsen erhielt.

„Keine Sorge, mein Arm besitzt schon ein paar Tätowierungen, da würde ein Neues jetzt auch keinen gewaltigen Unterschied mehr machen"

„Aber nicht Großes, verstanden?", murmelte ich und schaute ihn mit einem ernsten Blick an.
„Keine Sorge, ich werde mit deinen Namen in Druckbuchstaben und dann auch noch in der größten Schriftgröße auf den Rücken tätowieren, sodass es auch jeder sehen kann"

„Angelo!", entfuhr es mir darauf und verpasste ihm einen kleinen Klaps auf die Brust.
Er dagegen lachte nur auf und schüttelte etwas den Kopf.
„Ist gut. Ich werde das schon nicht machen"

„Naja", entgegnete ich nur.
„Bei dir weiß man ja nicht. Du hast ja auch allen deinen Tod vorgegaukelt"

~ • ~
Ahhh ich liebe einfach diese beiden Kapitel, wo sie mit einander reden.
Wer noch?

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt