65. Kapitel

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Nicht gerade mit Vorsicht knallte ich die Tür meines Spindes zu, nachdem ich meine Bücher in diesen reingepfeffert hatte. Dann wandte ich mich herum, blieb aber ruckartig stehen, als ich merkte, dass eine Person genau vor mir stand.
Nun durfte ich auf eine trainierte Brust schauen, die von einem schwarzen Pullover bedeckt wurde.

Langsam wandte ich meine Augen, die immer noch auf den dunklen Stoff schauten hoch, sodass sie nun auf das Blau trafen von dem ich am Wochenende nach der Party nach Hause gefahren wurde.

Jacob hatte sich nun vor mir breit gemacht.
Sein Lächeln wurde dabei immer um ein kleines Stückchen breiter, sodass seine strahlend weißen Zähne nun zum Vorschein kamen.

Nachdem er mich zu Hause abgesetzt hatte und ich von meinem Dad nach drinnen gerufen wurde, hatten wir nicht nochmal geredet.
Dafür hatte ich aber mit meinem Vater reden dürfen, den dem musste ich am nächsten Morgen die ganze Sache erklären.
Begeistert wirkte er nicht, aber auch nicht sauer, was mich ganz glücklich machte.

Es war mehr ein mit dem Kopf nicken gewesen und ein nachdenkliches in die Gegend schauen, wobei ich mehrmals gezweifelt hatte, ob er mir überhaupt zu hörte.
Trotzdem hatte er es schließlich hingenommen, wie es war.
Wahrscheinlich konnte er immer noch nicht ganz glauben, dass Angelo und ich nun nicht mehr zusammen waren.
Für mich selber schien es auch nicht ganz wie die Realität zu sein, aber jedesmal, wenn ich ihn auf dem Schulflur oder irgendwo anders sah, wurde mich klar, was passiert war.

„Hi", riss mich Jacob aus den Gedanken, worauf ich nur einmal kurz meine Mundwinkel anhob. „Wie geht es dir?"
„Ganz gut", murmelte ich nur als Antwort, worauf er nickte.
„Hat dein Dad noch irgendwas gesagt?"

Etwas verwirrt schaute ich ihn an, bevor ich schnell den Kopf schüttel. „Ähhh nein, er wollte nur das ich reinkomme. Er mag es nicht so, wenn ich so lange draußen bin"
Dies war natürlich gelogen. Mein Vater wollte, dass ich wegen ihm wieder reinkam. Aber irgendwie war es schlauer dies nun nicht noch zu sagen. So ersparte ich mir weitere Fragen von ihm.

Wieder nickte er nur verständlich, wobei er sich etwas im Nacken kratzte. „Hast du Zeit, was zu machen? Deine Stunden müssten jetzt ja auch um sein"
Nun war ich diejenige, die den Kopf schüttelte. „Ich wollte eigentlich meinen Bruder im Krankenhaus besuchen gehen"

Dies hatte ich mir nämlich heute morgen vorgenommen, als ich aus dem Haus raus war. Meine Mum meinte, dass es Adam mittlerweile wieder besser gehen würde und er nun auch wieder richtig ansprechbar war.

„Dein Bruder?", fragte er verwirrt, worauf ich als Antwort nur nickte.
„Der Andere"
„Ach so...stimmt sind ja Zwillinge"

„Ja, genau", murmelte ich nur, worauf er nur nickte und sich wieder etwas im Nacken kratzte. „Na dann", probierte ich mich zu verabschieden. Dieses Gespräch zog sich gerade einfach zu lang und es hatte noch nicht mal einen Inhalt.
Er nickte nur, worauf ich im ein winziges Lächeln schenkte. „Vielleicht sehen wir uns ja nochmal"

Wieder nickte er, aber da hatte ich mich schon herum gewandt und war den Gang herunter verschwunden .
Das war wirklich mehr als unangenehm geweswen. Vielleicht war er an der Party ja doch nicht ganz sauber gewesen und hatte da wenigstens ein bisschen mehr Flirtkünste gehabt als jetzt.

Anstatt weiter darüber nachzudenken, verdrängte ich das Gespräch lieber und steuerte auf meinen Wagen zu, den ich etwas weiter hinten geparkt hatte.
Sobald ich eingestiegen war, fing auch schon mein Handy wie wild an zu klingeln. Sobald ich dieses aus meiner Tasche heraus geholt hatte, blinkte mir Angelos Name entgegen, was mich leicht verwundert schauen ließ.

Sollte ich rangehen? Aber was wollte er? Sich dafür entschuldigen, dass er mich am Wochenende so auf der Party angefahren hatte? Das war nun auch schon etwas länger her, denn wir hatten bereits Mittwoch.
Außerdem hatte ich ihn die letzten Tage ein paar Mal auf dem Gang gesehen. Zwar sah er nicht so aus, als wollte er auf mich zu kommen und mit mir reden, aber ganz egal, war es ihm auch nicht, dass ich nun dort lang lief.

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt