32. Kapitel

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Gelangweilt kritzelte ich die Informationen von der Tafel ab und probierte sie einigermaßen sauber auf mein Blatt zu bekommen, sodass die Chance, dass ich meine Hausaufgaben dann vielleicht doch machte etwas größer war. Jedoch bezweifelte ich das stark. Schließlich hatten wir gerade Chemie und die Beziehung, die ich zu diesem Fach hatte, war nicht gerade die Beste.

Abgesehen von dem Verhältnis, welches ich mit meinem Lehrer pflegen durfte. Apropros mein Lehrer. 

Warum schaute der mich eigentlich die ganze Zeit so fragend an? Verwirrt musterte ich ihn mindestens mit einem genauso fragendem Blick, worauf mir nicht das Augenrollen entging, was sich über das Gesicht des alten Mannes zog.

„Miss Cavallero, ich hatte sie darum gebeten die Bücher einzusammeln und sie nach vorne zu bringen, dann können auch sie endlich den Raum verlassen. Verwirrt musterte ich ihn und checkte erst dann, dass ich die ganze Zeit damit beschäftigt war die Hausaufgaben ordentlich abzuschreiben, welche schon seit Anfang der Stunde an der Tafel standen. Dabei hatte ich anscheinend nicht bemerkt, wie schnell die Einzelstunde an mir vorbei gesaust war. 

So schnell ich konnte, sprang ich von meinem Stuhl auf und schnappte mir die Bücher, welche die meisten Schüler nachdem verlassen des Raumes einfach auf dem Tisch liegengelassen hatte. 

Aber bei meinem Lehrer konnte ich mir auch vorstellen, dass er sie darum gebeten hatte nur um mich anschließend aufzurufen für das Einsammeln der Bücher.

Ich konnte jedoch von Glück reden, dass mein Lehrer bereits in den kleinen Nebenraum, welcher als Lagerung für Chemikalien, aber auch Unterrichtsmaterial geeignet war, sodass ich nicht unter seinem strengen Blick die Bücher einsammeln musste. 

Sobald ich alles auf einen Stapel gestellt hatte, schnappte ich mir meine Sachen und hechtete aus dem Raum. Nun durfte ich mich auf dem völlig überfüllten Schulflur wiederfinden, der nur so vor Schülern wimmelte. 

„Hey", vernahm ich auf einmal eine Stimme an meinem Ohr und durfte darauf in das Gesicht von Scarlett schauen, welche mir ein kleines Lächeln schenkte und dann neben mir den Gang herunter zu meinem Spind schlurfte. 

„Wie war Chemie?", fragte sie mich, worauf ich nur leicht mit den Schultern zuckte.

„Sowie immer"

Etwas verwundert schaute sie mich an, während ich damit beschäftigt war meine Bücher in den Spind zu räumen, welchen wir mittlerweile erreicht hatten. „Was ist bitte heute mit euch allen los?", entfuhr es ihr auch schon leicht genervt, was mich aufschauen ließ. 

„Zuerst laufe ich Leonardo über den Weg, der so aussieht, als würde es sieben Tage regnen und danach Angelo, welcher wahrscheinlich gerade einen Mord plant. Was ist bitte passiert?"

„Es ist wegen Stefano", entgegnete ich und pfefferte eins meiner Bücher in den Spind, worauf diese an der Wand abprallten und ein dumpfes Geräusch erzeugten. „Stefano?", fragte Scarlett nur verwirrt. „Ist das der Junge, der dich in letzter Zeit so belästigt hat?"

Ich nickte nur als Antwort und knallte anschließend meinen Spind zu, um kurz darauf meine Tasche zu schultern. Nachdem Angelo wieder aufgetaucht war, hatte ich Scarlett angerufen und ihr die ganze Geschichte erzählt, wobei ihr kein Detail erspart blieb.

„Und was hat Stefano nun mit Angelos und deiner Laune zu tun?"

„Er hat die ganze Zeit mit der Cosa Nostra unter einer Decke gesteckt und ihnen dabei geholfen Angelo nach New York zu bringen sowie den Angriff auf die Veranstaltung zu planen"

Sofort zog Scarlett scharf die Luft ein und ich merkte, wie sie mir einen kleinen Seitenblick zu warf. 

„Denkst du, dass er immer noch mit ihnen unter einer Decke steckt, also noch Kontakte nach Italien hat, die ihm vielleicht helfen können?"

Positano | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt