Kapitel 22

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Die Sonne versinkt langsam im Meer. Das sieht wirklich schön aus.

Aber ich muss zurück ins Hotel, bevor es noch ganz dunkel ist.

Nach mehreren hundert Metern ist es schon dunkel und würden hier keine Straßenlampen stehen, würde ich wahrscheinlich schon längst an eine Wand oder Palme gelaufen sein.

Wo bin ich eigentlich? Hier war ich noch gar nicht. Toll, jetzt habe ich mich verlaufen.

Ich nehme mein Handy raus und gucken bei Google Maps meinen Standort. Venice Beach

Venice Beach. Tagsüber ein Muss- nachts zu meiden

Was? Warum meiden?

Ich öffne die Seite, die ich zufällig gefunden habe und lese, dass es dort nachts gefährlich sein kann, wegen den ganzen Straßengangs und Drogendealern.

Oh nein!

Wie komm ich den jetzt hier weg? Hier fährt ja nicht mal ein Taxi und Leute kann ich auch keine entdecken.

Vielleicht, sollte ich mal weiter in die Stadt rein. Vielleicht komme ich dann auch aus dem Stadtteil hier raus.

Ich gehe die verlassenen Straßen entlang, manchmal fährt noch irgendwo ein Auto oder man hört ein paar Gespräche. Das alles interessiert mich aber nicht, mich interessiert nur, wie ich zurück ins Hotel komme.

Nach ein paar Häuserblocks kommen ein paar Meter vor mir zwei Gestalten aus einer dunklen Gasse, direkt in meine Richtung. Einwenig Angst habe ich schon, ich versuche mir aber nichts anmerken zu lassen und gehe stur an ihnen vorbei, die sinken, nach Alkohol. Im vorbei gehen höre ich ein bisschen, von ihrem Gespräch.

"Hast du Jacob den Stoff gegeben? Du weißt, wenn er das Zeug nicht pünktlich liefert, dann gibt es Stress."

"Ja. Keine Sorge, alles geregelt."

Als ihre Stimmen leiser werden, denke ich, dass sie weg sind, aber da habe ich mich geirrt. Aufeinmal, laufen die Beiden neben mir, einer links und einer rechts.

Ich setze meinen Weg einfach fort und beachte sie nicht, in der Hoffnung, dass sie von alleine verschwinden.

"Kleine! Was machst du denn so alleine hier?"

Och ne.. Smaltalk. Darauf habe ich jetzt überhaupt keine Lust.

"Gehen"

"Du bist anscheinend nicht so gesprächig. Schade" sagt diesmal der andere.

Ich bleibe stehen. Die Beiden bleiben einen Meter vor mir stehen und drehen sich dann zu mir um.

Die sehen gar nicht so gefährlich aus, wenigstens etwas positives, dann habe ich auch nicht so große Angst vor denen.

"Was soll das?" frage ich die Beiden.

"Was meinst du, Kleine?"

"Nenn mich nicht Kleine! Wieso geht ihr nicht woanders lang?"

"Ist ja gut." sagt der eine, der andere folgt direkt "Es ist nicht verboten, auf ein Mädchen aufzupassen, was alleine hier rum läuft."

"Ich glaube, niemand hat euch zweien gesagt, dass ihr auf mich aufpassen müsst, oder?"

"Es wäre aber angebracht."

Genervt verdrehe ich die Augen. Ohne etwas zu sagen, gehe ich nach links, über die Straße.

"Dann Viel Glück, Kleine" ruft der eine noch hinterher.

......

Ich laufe, jetzt schon seit ungefähr einer Stunde hier rum. Ich glaube sogar, dass ich im Kreis laufe, denn ich sehe schon zum dritten mal den Namen dieses Viertels über der Straße hängen. (Bild)

Autos, fahren hier kaum noch welche, manchmal rasst irgendein Sportwagen an mir vorbei. Ich vermute, darin sitzt ein seliger Typ, der mit Drogen sein Geld verdient und sich grade, von irgendeiner Schl**pe ein blasen lässt. Es könnte aber auch sein, dass in den Wagen, ein heißer Typ sitzt, der auch irgendwas mit Drogen zu tun hat und grade auf eine Party fährt.

Das sind aber alles nur Vermutungen.

Als ich zum millionsten mal auf mein Handy schaue, bemerke ich, dass es bereits nach Mitternacht ist und meine Handy nur noch 3% Akku hat.

Ganz toll....

An einer Hauswand bleibe ich stehen, um kurz mal Pause zu machen und zu überlegen, wo ich jetzt lang gehe. Soweit komme ich aber nicht, denn als ich mich grade an die Wand lehne, bin ich umkreist, von 5 Männern.

Ich schätze ihr Alter zwischen 25-45. Gammlige Klamotten und ebenfalls nach Alkohol stinkend.

"Süße, was machst du denn so alleine hier?" Der Mann steht dicht vor mir und stützt sich, mit seiner Hand, neben meinem Kopf ab. Dabei musstert er mich.

Ich antworte nichts, da ich jetzt wirklich Angst habe.

"Sei doch nicht so schüchtern"

Er streicht, mit seiner freien Hand über meinen Arm.

Aus dieser Situation, kann ich mich nicht allein befreien, der Mann hat seine Arme, sozusagen um mich und dann stehen hier auch noch vier weitere.

"Sollen wir dich zurück bringen? Du musst uns nur sagen vohin" dabei grinst er so, dass seine gelben Zähne zum Vorschein kommen.

Nervös beiße ich mir auf die Unterlippe. Vielleicht sehen die einfach nur gefährlich aus und sind eigentlich total harmlos, dann könnten die mich ins Hotel bringen und alles wäre gut. Aber auch dieser Traum zerplatzt.

"Süße! Das macht mich richtig geil, wenn du dir auf die Lippe beißt" flüstert mir der Typ zu. "Sollen wir dich fahren? Du brauchst keine Angst haben, wir tun dir nichts"

Ich schüttel nur den Kopf.

"Och schade. Dann musst du sehen, wie du klar kommst." Er geht einen Schritt zurück, so dass ich an ihm vorbei kann, auch die anderen machen mir Platz.

Ich schaue noch kurz hinter mich und atme erstmal durch. Das hätte auch anders enden können.

"Holt sie her!"

NEIN?!

.....

......................

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Survive for me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt