Durch klingeln und klopfen an der Wohnungstür werde ich an diesem Morgen geweckt.
Wer ist das? Wer auch immer das ist, muss ganz schön mutig sein, wenn man Sturmklingelt und wie wild gegen die Tür schlägt, denn ich bin ein Morgenmuffel und das reizt mich.
Ich schaue durch den Spion an der Tür und entdecke meine Freunde. Lucy, Sophie, Jessy, Sam und Stan.
Sofort öffne ich ihnen die Tür und sie kommen rein gelaufen.
"Was war denn los? Du schreibst nie, du kommst später nach Hause und was ist das für ein blauer Fleck in deinem Gesicht?" schreit mich Lucy voller Sorge an.
Blauer Fleck? Der muss von dem Aufprall kommen, als mich dieser Mann gechubst hat und ich auf dem Boden geknallt bin.
"Guten Morgen erstmal" gebe ich leicht genervt zurück. Wie gesagt, ich bin ein Morgenmuffel.
"Es ist bereits Mittag!" sagt Stan.
Ich schaue zur Uhr und tatsächlich, es sind viertel vor 3.
Ich zucke nur mit den Schultern.
"Was ist passiert?" fragt Lucy.
"Eine ganze Menge. Ich war am Strand, bin durch die Stadt gelaufen, hatte das Gespräch mit dem Personalleiter, war Pa-"
"Das meint sie nicht" faucht mich Sam mit zusammen gepressten Zähnen an.
"Sorry. Kann ich doch nicht wissen" antworte ich und verdrehe die Augen.
"Wieso hast du dich so selten gemeldet?" fragt Jessy ruhig und in einem normalen Ton. So gefällt mir das!
"Ich hatte nicht viel Zeit. Es war stressig und-"
"Aber Zeit für Strand hattest du!?" zickt mich Lucy an.
Ich setze meinen Satz fort und versuche ruhig zu bleiben.
"..und wenn ich Zeit hatte, dann hab ich doch geschrieben oder hatte es vergessen."
Lucy wird ganz rot vor Wut. Oha..
"Willst du mich verarschen? Du hast es vergessen?! Du vergisst deine Freunde indem vergnügst dich lieber am Strand!" schreit Lucy seeehr laut.
"Lucy! Lucy, bleib ruhig!" Jessy versucht sie zu beruhigen, was nach mehreren Versuchen auch gelingt.
Sam, Stan und Sophie gehen mit mir in die Küche. Ich setze mich auf einen Stuhl und die Drei bleiben vor mir stehen.
"Also jetzt ganz langsam. Was ist in LA passiert?"
Soll ich dem Stress die Schuld geben oder sollte ich die Wahrheit sagen? Es sind meine Freunde, denen muss ich die Wahrheit sagen, aber dann werden sie sauer und machen sich Sorgen. Wahrscheinlich verbieten sie mir dann weiter nach meinem Vater zu suchen.
"Ehm... Also es fing so an...." ich werde ihnen die Wahrheit erzählen. Mir egal, ob die mir dann verbieten, nach meinem Vater zu suchen. Die können mir nämlich nichts verbieten!
"Ich bin auf eine Party gegangen, da hab ich dann einen Jungen kennen gelernt und naja.. Ihr könnt euch wohl denken, was dann passiert ist" sie nicken "Auf jeden Fall hab ich ihn dann bei dem Gespräch wieder gesehen, er arbeitet dort. Er hat gefragt, was ich von seinem Vater wolle und....."
Dann wird es mir erst klar. Thompson, also Jack ist sein Sohn! Wieso hab ich das nicht früher gemerkt? Ich hab die ganze Zeit daran gedacht, aber nie wirklich registriert. Ich bin so dumm!
"Was ist dann passiert?"
"Also, dann bin ich durch die Stadt gelaufen, habe mich verlaufen und mich hat dann eine Gruppe mit genommen. Der Anführer wollte..."
"Ich bring ihn um!" meint Sam.
"Zu spät!"
Er sieht mich erst fragend an und weitet dann seine Augen.
"Hast du ihn etwa-"
"Nein! Nein habe ich nicht. Es kam so ein Typ rein und hat ihm Drogen verkauft, dann ist er gegangen und der Mann wollte weiter machen. Aber dann hat man von draußen Geschrei gehört und dann kamen der Junge von vorher und ein Junge, den ich vorher auf der Straße getroffen habe rein. Der Mann hat mich gepackt und mir ein Messer an den Bauch gehalten und dann kam der der Sohn von Charles rein, also mit dem ich geschlafen habe, der hatte eine Waffe dabei. Der Mann hat mir das Messer über den Bauch gezogen und mich auf den Boden geschlagen, sodass ich ohnmächtig wurde. Der wurde dann erschossen."
"WAAS?!"
"Warst du beim Arzt? Was ist danach passiert?"
"Nein, das hatte ich heute vor. Ich wurde irgendwann wach und die haben mir gesagt, dass wir in Las Vegas waren, weil der Mann tot ist, mussten wir untertauchen. Ich hatte aber meine ganzen Sachen noch im Hotel und den Flug hatte ich auch noch verpasst. Wir sind dann meine Sachen holen gegangen und im Auto gab es dann eine kleine Diskussion und ich bin zum Flughafen und nach Hause geflogen."
"Wieso hast du denn nicht bescheid gesagt? Wir hätten dich abgeholt."
"Mein Akku war leer und ich hatte auch kein Geld mehr. Dann war da so ein junger Taxifahrer, der hat mich nach Hause gebracht, dafür muss ich morgen mit ihm Essen gehen"
Plötzlich kommt Lucy auf mich zugelaufen und nimmt mich in ihre Arme.
"Es tut mir so leid! Hätte ich das gewusst, dann hätte ich dich niemals so angeschrien. Ich hab mir nur so Sorgen gemacht. Es tut mir leid" sagt sie und ist kurz vorm heulen.
"Nein Lucy. Es ist meine Schuld. Mir tut es leid, dass ich euch solche Sorgen bereitet habe"
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Survive for me!
AcciónIsabelle's Vater wird entführt als sie grade einmal 9 Jahre alt ist. 12 Jahre lang lebt sie bei ihrer Tante. Nach ihrem 21 Geburtstag macht sie sich auf die Suche nach ihrem Vater. Hilfe bekommt sie von dem Sohn, des besten Freundes ihres Vaters.