Kapitel 37

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Isabelles Sicht

Ich werde jetzt durch die Stadt gehen und fragen, ob jemand Charles kennt und wo er wohnt. Vielleicht treffe ich ihn ja persönlich auf der Straße.

Mit einem Bild in der Hand gehe ich auf die Straße, wo schon eine Menge Leute zu sehen sind. Sofort stürze ich mich auf ein älteres Paar.

"Entschuldigung... Guten Tag. Ich habe eine Frage. Kennen Sie diesen Mann?"

"Tut mir leid, aber ich kenne ihn nicht"

"Ich auch nicht"

"Okay. Trotzdem Danke. Schönen Tag wünsche ich Ihnen noch"

Und dieses Verfahren wiederholte sich den ganzen Tag lang. Manchmal traf ich auch Asiaten, die ich nicht verstanden habe, als sie mich angeschrien haben, bis jetzt weiß ich nicht weshalb.

Momentan liege ich in meinem Bett, im Hotel und schaue Fernseh. Es läuft irgendein Film dessen Name ich nicht kenne.
Ein Mann entführt seine Nachbarin und deren Sohn, der so einen Sender oder soetwas um seinen Knöchel hat, versucht sie zu retten. Dabei entdeckt er noch mehr Leichen.
Der Film ist gut, wenn ich nur wüsste, wie er heißt, könnte ich mir den ganzen Film anschauen.

Als der Film dann auch aus ist und der Junge seine Mutter retten konnte, kommt nichts mehr interessantes im Programm und ich überlege noch einen Spaziergang zu machen. Frische Luft, kühler Wind und die dunkle Nacht genießen.

Ich ziehe mir über meine schwarzen shorts und ein weißes Top noch eine Jacke, falls es zu kalt wird.
Draußen weht mir sofort ein kalter Luftzug ins Gesicht. Ich gehe in einen Park, der auf der anderen Straßenseite des Hotels liegt, er ist durch Lampen hell erleuchtet und ein Springbrunnen ist dort auch. Leider ist er aus, aber der Mond spiegelt sich im Wasser, was sich durch den Wind bewegt.
Man hört den Wind in den Bäumen und das Schnarchen von dem Penner auf der Bank dahinten.

An sich ist es eine perfekte Nacht.
Solche perfekten Momente hat erlebt man nicht oft, eher schon selten.
Diese Momente in denen man sich trotzdem noch gut fühlt, alles schön ist und toll aussieht, auch wenn man die Augen zu macht. Die Momente die man nicht verschlafen kann, obwohl sie dazu einladen sich zu entspannen und fallen zu lassen. Egal, wie müde man auch ist, man genießt den Moment und kann nicht schlafen.
Die Momente in denen man grundsätzlich an nichts schlechtes denkt, man denkt an nichts, an das was kommen könnte, an Gutes.
Diese Momente, die man nicht vergessen kann!

Und genau dieser Moment endet, als Wolken über den Himmel ziehen und das Licht des Mondes erlischt und einzelne Tropfen auf den Boden fallen.
Doch das gute Gefühl, von eben, bleibt. Es ist noch nicht weg, aber es vergeht mit der Zeit.

Ich entscheide mich zu gehen, als das schöne Gefühl weg ist. Ich fühle keine Entspannung mehr, keine Ruhe, keine Gelassenheit. Ich fühle nur noch Kälte, Nässe und Finsternis.

Schon beinahe durchgenässt komme ich im Hotel an und ziehe mich sofort um. Wollsocken und einen riesigen Pullover, den ich von ... Von wem war der denn? Sam? Nein, der riecht nicht nach Sam.
Jack?! Das ist der Pullover, den ich von Jack bekommen habe, nachdem ich wieder so ein tolles Gefühl hatte.
Egal.

Mit einem warmen Pulli und weichen Socken lege ich mich ins Bett und schlafe unter der ebenfalls weichen Decke ein.

Survive for me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt