Gäste auf Zeit

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Nachdem sich die schwarzhaarige Frau bei mir bedankt hatte, betrat auch sie das Krankenzimmer und ich machte mich auf den Weg zurück nach oben. Auf halber Strecke kam mir Dwight entgegen und machte wieder kehrt, um mit mir wieder zurück  nach oben zu gehen. 

"Ich hab dich gesucht, was ist denn passiert? Hab nur gehört, dass wir einen Verletzten haben." fragte Dwight nach.

"Ja das stimmt. Ich hab beim Ausreiten Schreie gehört und eine fünfköpfige Gruppe gefunden, die von einigen Beißern angegriffen wurde. Der Mann aus der Gruppe wurde ins Bein gebissen. Ich hab ihnen geholfen und sein Bein abgetrennt um die Verwandlung zu verhindern. Naja und das Sanctuary war näher gelegen als ihre Kolonie."

"Woher kommen sie denn?" 

"Aus Hilltop. Sie waren am Anfang auch sehr skeptisch und wollten erst nicht mitkommen. Jetzt sind sie uns aber ziemlich dankbar denke ich. Ich werde ihnen anbieten hier zu bleiben, bis er sich erholt hat um nach Hause zurück zu kehren." 

"Gut, dann sollten wir sie aber im Auge behalten. Im Grunde, gehören sie zu unseren Feinden und wir wissen nicht, ob sie die Situation vielleicht versuchen auszunutzen um uns auf irgendeinem Weg zu schaden." entgegnete Dwight.

"Ja du hast Recht, das werden wir."

Während unseres Gesprächs hatten wir die Treppen überwunden und kamen in der großen Eingangshalle an. Dwight verabschiedete sich auch gleich wieder und ging seiner Arbeit nach. Es stand immer irgendetwas an. Ob es nun das Verräumen der Vorräte war, die Planung der nächsten Tour, Reparaturarbeiten oder unzählige andere Dinge. Langweilig wurde es einem jedenfalls nicht. Ich beschloss, erstmal mein Pferd vom Blut des Mannes zu befreien. Es wurde mittlerweile zurück in den Stall gebracht und ich schnappte mir einen Eimer mit Wasser und einen Schwamm. Dann band ich das Pferd am Zaun fest und begann damit, das bereits teilweise getrocknete Blut des Mannes abzuwaschen. Es dauerte nicht lange, bis sich das Wasser im Eimer ebenfalls rot färbte, nachdem ich den Schwamm das erste Mal ausgewaschen hatte.

"Tris?" ertönte mein Name plötzlich neben mir. Ich war so in das Putzen des Pferdes vertieft gewesen, dass ich die schwarzhaarige Frau gar nicht bemerkt hatte. Ich unterbrach meine Tätigkeit kurz und sah zu ihr rüber. Sie stand außerhalb des Stalls und sah mich ebenfalls an.

"Ich wollte mich nochmal im Namen von uns allen bei dir bedanken. Du hast uns geholfen, obwohl wir dich bedroht haben. Das hätte nicht jeder getan." 

"Schon gut, eine gewisse Vorsicht und Skepsis ist in dieser Welt schon angebracht." antwortete ich ihr.

"Ich heiße übrigens Yumiko." stellte sie sich jetzt offiziell bei mir vor.

"Freut mich. Auch, dass dein Freund erstmal über den Berg ist. Ich wollte euch außerdem anbieten erstmal hier zu bleiben, bis er wieder soweit fit ist, dass ihr ihn nach Hause bringen könnt. Natürlich nur, wenn ihr das wollt." bat ich ihr an.

"Wirklich? Das würdest du für uns tun?" fragte sie zur Sicherheit noch einmal nach.

"Sicher. Allerdings müsstet ihr eure Waffen und Walkie-Talkies abgeben. Ich möchte euch nichts unterstellen aber ebenso wenig irgendwas riskieren. Ich kenne euch nicht und ihr gehört mehr oder weniger meinen Feinen an. Wenn ihr der Bedingung zustimmt, könnt ihr bleiben." 

"Natürlich, das verstehen wir. Wir werden alles abgeben und deine Hilfe gerne annehmen." willigte sie in unseren Handel ein."

"Sehr gut, dann werde ich Zimmer für euch vorbereiten lassen."

"Danke Tris, wir stehen in deiner Schuld." mit diesen Worten wendete sie sich wieder ab und machte sich zurück auf den Weg ins Krankenzimmer. Ich wusch mein Pferd zu Ende und band es wieder los. Anschießend verräumte ich die Putzsachen wieder und ging zurück in das riesige graue Gebäude. Ich wies einen Arbeiter an, Zimmer für unsere Gäste vorzubereiten, ging anschließend nach Oben in unser Schlafzimmer und entledigte mich erstmal meiner Klamotten an den ebenfalls einige Spritzer Blut klebten. Ich entschied mich für bequeme neue Sachen und gab die schmutzigen noch in die Reinigung. Danach erledigte ich noch einige kleine liegen gebliebene Aufgaben und lies den Tag relativ früh am Abend ausklingen. Der Trubel hatte mich auch ziemlich müde gemacht und nachdem ich noch etwas gegessen hatte, ging ich ins Bett. Dann kehrte der altbekannte Ablauf zurück. Meine Gedanken kreisten nur um Negan. Nach wie vor hatte ich keinen wasserdichten Plan entwickelt, um ihn zu befreien. Und das verschaffte mir regelmäßig schlaflose Nächte. Wenn ich doch nur endlich die entscheidende Idee hätte oder zumindest mit ihm sprechen konnte. Vielleicht hätte er sogar einen Einfall, der mir bisher noch gar nicht in den Sinn gekommen war. Aber immerhin hatte ich nun einen Gefallen bei einigen Leuten aus Hilltop gut. Man muss sich in so einer verkorksten Welt nun mal über die kleinen Dinge freuen.


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Hei Hei

Ich habe es tatsächlich geschafft, mal wieder etwas zu schreiben. Es ist ein kurzes uns relativ unspannendes Kapitel geworden aber ich musste erstmal wieder einen Draht zur Geschichte und zum Schreiben allgemein finden. Immerhin ist das letzte Kapitel fast ein Jahr her. Asche auf mein Haupt! Es tut mir so leid aber im letzten Jahr ist so unglaublich viel passiert. Gute aber auch nicht so tolle Dinge und ich hatte einfach weder die Zeit noch die Motivation was zu schreiben. Aber ich hoffe, ich werde nun wieder öfter den Weg zum Laptop finden und würde mich freuen, wenn noch ein paar von meinen damaligen Lesern da sind.

Liebe Grüße an euch alle!!

Still his property. (Negan FF #2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt