Kapitel 32

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Blaise hatte mir einen Arm um die Schulter gelegt, während er mir fröhlich von seinem Sonntag erzählte, welchen ich mit Adina verbracht hatte. Die Blondine und ich hatten den zweiten sehr schönen und warmen Tag genutzt, um mit den Hunden auf dem Gelände zu spielen. Den Abend hatte ich dann mit Ari, Sue, Roux und der Akte über Ludo Bagman verbracht. Daher hatte ich den dunkelhäutigen Slytherin eigentlich den ganzen Tag nicht gesehen.
Nun schien er die verlorene Zeit allerdings unbedingt wieder aufholen zu wollen, indem er mir bis ins kleinste Detail erzählte, wie er seine Zeit mit Draco, Crabbe und Goyle totgeschlagen hatte. Vorher hatte er noch versucht, mir mehr Details zu meinen gestrigen Tag aus der Nase zu ziehen. Anders als ihm fiel mir allerdings nicht ein, was ich ihm alles erzählen sollte. So spannend war der Tag auch nicht. Die Akte, aus der hervorging, dass Ludo Bagman pleite war, waren wohl das spannenste an dem Tag.
Wir erreichten die große Halle, in der es schon nach Frühstück roch. Sofort lief mir das Wasser im Mund zusammen. Der Geruch alleine versprach mal wieder ein sehr leckeres Frühstück.
„Guten Morgen", hörte ich in diesem Moment hinter mir. Neugierig drehte ich mich um, weshalb ich Harry, Ron und Hermine sah, welche gerade ebenfalls zum Frühstück wollten.
„Morgen", begrüßte ich die drei ebenfalls. Auch Blaise ließ sich zu einem kurzen höflichen Nicken herab.
„Guten Appettit", wurde mir noch von Hermine gewünscht, bevor die drei Gryffindors in Richtung ihres Tisches verschwanden. Auch Blaise und ich gingen zu dem Slytherintisch, wo wir uns auf zwei freie Plätze fallen ließen.
Das übliche Rauschen der Eulen war über unseren Köpfen zu hören und kündigte das Kommen der Post an. Breit grinsend sah ich nach oben, wo die fliegenden Tiere kreisten. Es war doch immer wieder beeindruckend, wenn sie dort herumflogen, um die Empfänger ihrer Briefe zu finden.
Eine majestätische Schleiereule landete vor Blaise und mir. Sie hielt meinem Klassenkameraden auffordernd den Brief hin, welchen sie in ihrem Schnabel trug. Kaum war dieser von ihm abgenommen worden, flog sie auch schon wieder weg.
„Mein siebter Stiefvater ist gestorben. Ich soll zur Beerdigung am Wochenende nach Hause kommen", wurde mir mitgeteilt, nachdem der Slytherin seine Post gelesen hat. Er legte seinen Brief bei Seite und aß einfach weiter. Die Information schien ihn nicht wirklich zu interessieren.
„Es tut mir leid, dass er verstorben ist", meinte ich etwas verunsichert.
„Muss es dir nicht. Die Beerdigung wird mit Sicherheit ein netter Abend. Das Begräbnis zieht sich oft etwas hin, aber danach macht es oft Spaß. Das Essen ist immer gut. Adina und Draco werden auch kommen, dann verbringen wir einen netten Abend zusammen", wurde mir ziemlich desinteressiert mitgeteilt.
Jetzt hätte ich gerne Arienne bei mir. Sie könnte mir mit Sicherheit sagen, ob der Slytherin es wirklich so meinte oder ob er es nur runterspiele, um sich gerade nicht mit seiner Trauer auseinandersetzen zu müssen. Da er allerdings bisher ziemlich selbstverständlich gesagt hatte, sein Stiefvater würde bald durch den achten Ehemann ersetzt werden, konnte ich mir allerdings tatsächlich vorstellen, es war ihm einfach egal.
Vermutlich half es auch dabei, dass er jetzt immer in Hogwarts war und somit seine Stiefväter nur sehr wenig sah. Bisher hatte ich nicht das Gefühl gekriegt, er hätte ein enges Verhältnis zu ihm. Nach dem Angriff der Todesser bei der Weltmeisterschaft hatte ich auch nicht das Gefühl gehabt, er würde sich Sorgen um den Mann zu machen – oder als würde sich der Erwachsene um Blaise sorgen.
„Was ist eigentlich bei den Gryffindors los? Irgendjemand scheint dort unter Eulen begraben zu werden?", lenkte mich mein Klassenkamerad von dem Tod seines Stiefvaters ab. Neugierig spähte ich zu den Gryffindors herüber, wo sich tatsächlich die fliegenden Postboten tummelten, genau auf dem Tisch zwischen Harry, Hermine und Ron.
„Ich gehe mal gucken, was dort los ist." Ich stand von meinem Platz auf, um zu den drei Gryffindors zu laufen. Blaise nickte mir noch kurz zu, machte allerdings keine Anstalt mitzukommen. Mich hätte es auch gewundert, wäre er mitgekommen, schließlich reichte sein Interesse an den Gryffindors nicht einmal für ein höfliches guten Morgen.
Am Gryffindortisch wurde schnell klar, zu wem die ganzen Eulen wollten. Vor Hermine lag ein riesiger Stapel Brief, welche gerade von dem verzweifelten Mädchen gelesen wurden.
„Hat Hermine einen Fanclub?", fragte ich überrascht und betrachtete die Papierberge ziemlich entsetzt. Menschen, die vollkommen Unbekannten Post schrieben, waren mir wirklich suspekt. Auch wenn ich gut mit der Muggelstämmigen klar kam, so viel Bekannte hatte sie nicht, dass all die Briefe von diesen kommen konnten.
„Eher das Gegenteil." Mir wurde von Harry ein Brief gereicht, welchen er gerade gelesen hatte.

Hexagramm - HundewacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt