Epilog

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Der Hogwartsexpress ratterte über die Schienen durch die wunderschöne und ausnahmsweise Mal sonnige Landschaft von England. Ich saß tatsächlich nicht nur mit den Mädchen aus der Kriegsnymphenfamilie und Blaise in einem Abteil, sondern auch Mary, Kira und die Weasley-Zwillinge waren bei uns.
Während meine Mitreisenden zusammen Karten spielten, hatte ich es mir mit Blaise am Fenster gemütlich gemacht. Zusammen beobachteten wir, wie die Landschaft an uns vorbeizog. Dabei strich mir mein Klassenkamerad vorsichtig über die Haare, um mich ein wenig aufzumuntern. Seit der Rede von Dumbledore war ich wieder ziemlich betrübt.
„Tric, jetzt schau doch nicht so traurig. Vergiss endlich die kleine Malfoy. Denk an etwas Schönes. Zum Beispiel an die ganzen Todesser, denen wir bald in den Arsch treten dürfen", versuchte Susanne mich etwas aufzumuntern.
„Susanne, ich bin mir sicher, die Rückkehr des dunklen Lords und der Todesser muntert Patricia nicht auf", tadelte Arienne das andere Mädchen aus ihrer Familie.
Ich seufzte leise. Damit hatte meine große Schwester leider recht. Es machte mich leider nicht glücklicher, wenn ich jetzt auch noch ständig an den Grund für das Ende von Adinas und meiner Freundschaft erinnert wurde. Momentan wollte ich einfach ein wenig Ruhe haben, um die Wunden zu lecken, die das Zerbrechen unserer Freundschaft hinterlassen hatte.
„Überlass uns das Aufmuntern von dem kleinen Muffel. Das war auch schon letztes Jahr unsere Spezialität, nicht wahr, Freddie?", fragte Fred George.
Ich gab ein neues leises Seufzen von mir. Letztes Jahr war es vor allem ihre Spezialität mir mit ihren Aufmunterungsversuchen und dem ständigen Verwechseln ihrer Namen, was wohl jetzt wieder losging, auf die Nerven zu gehen.
„Du bist Fred! Das muss heißen: nicht wahr, George", regte ich mich wieder auf.
„Und schon ist sie wieder gut genug drauf, um sich über uns zu ärgern, Fred. Wann sie wohl endlich Zwillingstelepathie lernt und auch mit Kira zu einer Person verschmilzt? Weihnachten hatte ich ja schon Hoffnung, doch sie waren dann doch noch nicht so weit", kam es erneut von Fred, weshalb ich wütend schnaubte. Jetzt ging auch noch die Zwillingstelepathieleier wieder los.
„Ich weiß nicht, Georgie. Wir sollten etwas nachhelfen." Der wahre George stand von seinem Platz auf. Er legte eine Hand auf Kiras Stirn, die andere auf meine. Ich wusste doch, es war ein Fehler gewesen, dass wir uns gegenüber gesetzt hatten. Mehr Sicherheitsabstand wäre mit Sicherheit sinnvoller gewesen.
„Geister der verstorbenen Zwillingspaare, erhört mich und helft diesen traurigen Seelen, endlich das Band der Zwillinge zu verknüpfen. Helft diesen traurigen, getrennten Seelen endlich zueinanderzufinden und wieder ganz zu werden!" George nahm seine Hand wieder von meiner Stirn herunter. Neugierig sah er zwischen mir und Kira hin und her, genauso wie es auch Fred tat.
„Und hast du das Bedürfnis deine Haare wieder wachsen zu lassen, Patricia?", wurde ich eifrig von Letzteren gefragt.
„Nein, habe ich nicht", stellte ich bestimmt fest.
„Dann willst du dir deine Haare blau färben, Kira", stellte der Weasley-Zwilling hoffnungsvoll fest.
„Das ist grün!", kam es sofort wieder von George.
„Das ist türkis!", widersprachen Mary und ich gleichzeitig.
„Fred, du hast mit Hilfe der Zwillingsgeister die falschen Mädchen verknüpft!", kam es von dem wahren Fred.
„Wir sind nicht verknüpft. Wir können nur beide Farben benennen. Dass es euch überfordert ist nicht verwunderlich. Schließlich könnt ihr euch selbst nicht einmal richtig benennen. Ich klebe euch demnächst Zettel mit euren Namen auf die Stirn. Jetzt lasst mich in Ruhe mit eurer Zwillingstelepathie. Ich bin gerne ein eigenes Individuum", grummelte ich.
„Und es ist auch dein gutes Recht, traurig zu sein, weil du deine beste Freundin verloren hast", stellte Arienne fest.
„Hallo? Ich bin ihre Antheia! Ich bin ihre beste Freundin. Malfoy war nur eine sehr gute Freundin!", beschwerte sich sofort wieder Sue.
Anstelle auf diesen Kommentar einzugehen, vergrub ich meinen Kopf einfach leise grummelnd an Blaises Schulter, welcher wieder aus dem Fenster sah. Er hatte nur kurz aufgehört, als George versucht hatte, mich mit Hilfe der Zwillingsgeister an Kira zu binden.
„Adina war unserem kleinen chiot sehr wichtig. Lasst sie einfach ein wenig traurig sein, weil die Freundschaft der beiden leider zerbrochen ist. Es ist nicht gesund seine Trauer zu unterdrücken", verteidigte Arienne weiterhin mein Verhalten.
Ich löste mich vorsichtig ein wenig von Blaise, nur um der Sechstklässlerin dankbar zuzulächeln. Diese strich mir deshalb liebevoll über die Wange. „Es wird alles wieder gut werden, kleine Schwester", murmelte sie dabei auf Französisch.
„Bist du wegen der Trennung nicht auch traurig?", fragte ich vorsichtig nach. Bevor wir heute in die Kutschen nach Hogsmeade gestiegen waren, hatte Arienne noch die aus ihrer Sicht notwendige Trennung durchgezogen. Auch wenn sie sich damit von der Beauxbatons getrennt hatte und nicht umgekehrt, konnte ich mir trotzdem vorstellen, dass sie deshalb traurig war. Hätte Arienne die Beauxbatons nicht gerne gehabt, wäre die Beziehung nicht ein halbes Jahr lang gut gegangen.
„Natürlich bin ich traurig. Ich denke nur, ich gehe anders damit um. Du bist traurig und deshalb dann ganz kuschelbedürftig. Dann kuschelst du dich bei jemanden auf den Schoß, um dir den Kopf tätscheln zu lassen. Ich hingegen fange dann an, extra gut auf meine Kleinen aufzupassen, damit sie nicht auch traurig werden."
„Bist du glücklicher, wenn du mit mir kuscheln darfst? Ich lasse Blaise für dich jederzeit stehen."
„Was ist mit mir?", fragte der dunkelhäutige Slytherin, auf welchem Schoß ich noch immer saß. Bisher hatte er sich noch nicht für mein und Ariennes französisches Gespräch interessiert, doch das schien sich jetzt, wo sein Name gefallen war, zu ändern.
„Ich gehe zu Arienne, kuscheln. Wir trösten uns gegenseitig." Ich verließ meinen aktuellen Sitzplatz, nur um mich auf Ariennes Schoß zu kuscheln. Meine Füße legte ich allerdings in Blaises Schoß, welcher mir aufmunternd zulächelte.
„Adina kommt bestimmt zurück, sobald sie erkannt hat, dass du recht hast. Gedulde dich einfach noch ein wenig", versuchte er mir Mut zu machen. Ich grummelte leise. Seinen Optimismus hätte ich auch gerne.

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