Part 36

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Mit großen Augen sah ich zu dem Besitzer dieser Hände auf und natürlich war es kein Geringerer als Justin höchstpersönlich. Das war ja irgendwie klar. "So ich glaube wir haben genug gesehen! Das reicht!" Zischte er mich wütend an und sein Kiefer mahlte. "Du hast doch den Verstand verloren Cassandra! Nach der ganzen Scheiße, nach deinem schlechten gesundheitlichen Zustand kannst du doch nicht ernsthaft gleich wieder was trinken wollen?! Hast du es wirklich so nötig? Man es sind keine 24 Stunden her, dass du zusammen gebrochen bist! Wenn du schon nicht selber auf dich achten und Rücksicht nehmen willst dann tu es wenigstens für die anderen! Für die, die sich wirklich Sorgen um dich machen!" Er redete sich richtig in Rage und es grenzte schon fast an ein Wunder, dass er noch nicht brüllte. Aber er war definitiv kurz davor. Allein das er mich beim vollen Namen nannte war absolut kein gutes Zeichen. Ich war völlig unfähig irgendwas zu tun. Perplex starrte ich ihn einfach an. "Ey komm Bro jetzt beruhig dich doch mal! Sie ist doch erwachsen, sie wird schon wissen was sie tut! Was ist denn los mit dir?" Versuchte Luke mir beschwichtigend zu helfen. Doch nun platzte Justin der Kragen. "Was los mit mir ist? Ich sollte besser Fragen was los mit dir ist?! Oder mit euch allen!" Fuhr er Luke an und schlug dabei gegen den Becher, das mindestens die Hälfte des Inhalts auf den Boden schwappte. "Wart ihr diejenigen, die Cassie so erlebt haben? Habt ihr stundenlang darauf gewartet das die Ärzte raus kommen und euch endlich sagen das es ihr gut geht? Was ist eigentlich los mit euch? Anstatt ein wenig aufzupassen drängt ihr sie nur noch viel mehr zu ihrem nächsten Zusammenbruch! Ich dachte wir wären uns einig das sie es langsam angehen muss?!" Seine Ader am Hals trat richtig aus und sein ganzer Körper war angespannt. Würde er mir gerade nicht so eine Angst machen, hätte er gerade einen neuen Grad an Sexieness erreicht. Er packte mich am Arm und zog mich in den schmalen Gang des Busses. Immer noch völlig aus der Fassung starrte ich ihn einfach an. Sein Körper bebte quasi nur so vor Wut, seine Wangenknochen traten aus und seine Muskeln waren angespannt. Er atmete ein paar mal tief ein und sah mich dann wieder an "Ich denke es ist besser wenn du dich jetzt hinlegst und versuchst ein wenig Ruhe zu bekommen!" Presste er zwischen seinen Lippen hervor. Kein Wort zu seiner Aktion eben, als wäre nichts geschehen. Einzig und allein sein vor Wut pumpender Körper verriet ihn noch. Nun fand ich nun doch endlich meine Fassung wieder und starrte ihn ungläubig an, "Sag mal Justin bist du nun völlig durch geknallt? Was sollte das eben?! Hör auf mich wie ein scheiß Kind zu behandeln! Ich bin erwachsen okay? V-o-l-l-j-ä-h-r-i-g ! Was fällt dir ein mich so zu behandeln und die anderen so anzuschreien?" Schrie ich ihn an, ich glaub ich Klang selbstbewusst aber meine Stimme zitterte. Justin Kniff seine Augen zusammen "Du verhältst dich aber nicht erwachsen! Ist dir deine Gesundheit scheiß egal? Versuch doch einfach auf dich aufzupassen!" "Ich kann besser auf mich allein aufpassen! Danke!" Keifte ich und wollte gerade zurück gehen als er mich am Arm packte und wieder zurück zog. Nun war ich an die Wand gedrückt und er stand direkt vor mir und ließ mir keinen Ausweg mich zu befreien. Wieder einmal atmete er tief durch und diesmal war sein Blick schon ein kleines bisschen weicher. "Ich will nur so etwas wie gestern Abend einfach nicht nochmal erleben! Vielleicht empfindest du es so, das alles wieder gut ist, aber ich hab die Sorge, dass du wieder einen Rückfall kriegst weil du deinen Körper sofort wieder so sehr beanspruchst. Mag ja sein das es dir wieder gut geht aber du solltest nicht gleich wieder 100% geben nach so kurzer Zeit." Ich war im Begriff ihm wieder eine zickige Antwort zu geben, aber ich schätze das würde heute zu nichts mehr führen. Anscheinend machte er sich ja tatsächlich Sorgen, was ja zugegebenermaßen schon süß war. Nur an der Umsetzung sollte er noch arbeiten. Irgendwie hatte ich den Verdacht, da steckte mehr dahinter. "Also gut Justin das ist ja alles lieb und schön von dir, aber das ist doch kein Grund so aus zu flippen! Ich hab dich gar nicht mehr wieder erkannt. Und wirklich das aller letzte ist es, die anderen da so mit rein zu ziehen und Luke so runter zu machen! Er hat doch überhaupt nichts getan und sie alle meinen es doch nur gut... Kein Grund sie anzugreifen!" Versuchte ich so ruhig wie möglich auf ihn einzureden. Das war nämlich das schlimmste was man bei uns tun konnte. Für Justin und mich galt 'Don't fight fire with fire!' Daher gab ich mein bestes, diese Situation zu deeskalieren. In Justins Blick konnte ich erkennen, wie er innerlich mit sich kämpfte. Irgendwas wollte er sagen und rang mit sich, die Wörter raus zu lassen. So viel Emotionen spiegelten sich in seinen Augen wieder, aber ich konnte sie nicht ablesen. Nur den Kampf. Schließlich seufzte er einfach nur "Na gut, wahrscheinlich hast du recht. Es tut mir leid..." Er machte eine kleine Pause und sein Kiefer mahlte wieder "Naja ein wenig jedenfalls. Ich versuche es. Ich verspreche dir auch, mich bei den anderen zu entschuldigen. Aber tu mir bitte einen Gefallen. Du solltest wirklich ins Bett gehen und dich ausruhen. Zu viel Party von 0 auf 100 ist echt nicht gut für dich." Er sah mir direkt in die Augen und in seinen Augen lag so etwas komisches. Er blickte mich mit vollem Ernst und gleich zeitig einer so aufrichtigen Sorge an, fast schon flehend, dass ich seufzte und mich entschied ihm einfach diesen Gefallen zu tun. Tatsächlich war ich erschöpft und nach der Aktion war mir jetzt eh nicht mehr nach feiern zu mute. Lieber wollte ich mich in mein Bett verkriechen und mir den Kopf darüber zerbrechen was mit Justin los war. Oder besser gesagt was aus uns beiden geworden ist. Justins Blick brannte sich in meinen Kopf ein. Neben seiner Sorge, seinem Ernst... Da war noch etwas anderes. Und ich würde gerade alles dafür geben endlich zu erfahren, was das bedeuten soll. Er ist mir ein einziges Rätsel. Seufzend sah ich ihn an "Also gut..." Murmelte ich und war gerade im Begriff mich auf den Weg zu meiner Kabine zu machen, als Justin mich wieder einmal kurz vor meiner Tür aufhielt. Fragend blickte ich ihn an. Er fuhr sich durch die Haare und kratzte sich am Nacken. Das tat er nur wenn er nervös war. "Justin..?" Drängte ich ihn. Doch er blickte mich nicht an, sondern starrte einfach nur auf den Boden. "Also...Ehm... Ich fände es schön... Also ich fände es einfach besser wenn du vielleicht bei mir schlafen würdest..." Ich sah ihn immer noch fragend an, woraufhin er fort fuhr. "Ja also einfach weil.... Weil ich dann sicher beruhigter bin wenn ich sehe das du noch atmest..." Murmelte er leise und schaffte es endlich mir wieder in die Augen zu schauen, doch sein Blick war leer. Wäre das seine einzige Begründung wäre das unglaublich niedlich, aber das war es nicht, das wusste ich. Ich wollte gerade etwas erwidern als er nochmal Luft holte "Ich geh mich dann bei den anderen entschuldigen und dann komme ich denke ich wieder und vielleicht können wir dann ja nochmal irgendwie reden... Also du schläfst dann ja natürlich vielleicht schon das ist auch okay, aber dann vielleicht am Morgen..." Er stocherte mit seinem Blick in der Luft herum, "also wann ist ja auch egal. Oder wie auch immer..." Verwirrt sah ich ihn an. Eigentlich hatte ich nach seiner Aktion vorhin auch absolut nicht die Lust ihm jetzt wie sein Schoßhündchen hinter her zulaufen und zu gehorchen und unter anderen Umständen hätte ich ihm jetzt wahrscheinlich meine Meinung gesagt, aber er wirkte so verloren, so verwirrt und verzweifelt, dass mein Herz sich schon fast zusammen zog. Also versuchte ich meine Wut herunter zu schlucken und das zu tun, um was er mich bat. "Na gut... Ich hab ja sowieso noch meine Sachen bei dir..." Erwiderte ich schwach und versuchte wenigstens nach außen hin mich nicht ganz so geschlagen zu geben. Sein Blick hellte sofort ein wenig auf und ehe ich mich versah gab er mir einen flüchtigen Wangenkuss. Doch schon in der nächsten Sekunde schien er es zu bereuen, denn er zuckte schon fast zurück und sein Blick war total verändert. "Ja also dann... Geh ich nochmal zu den anderen!" Erklärte er monoton und schon war er auch verschwunden. Es dauerte ein wenig bis ich mich wieder gefangen hatte und ihm einfach nur hinter her starrte. Oder besser gesagt, an die Stelle starrte, an der er bis eben noch gestanden hatte. "Ooookaaaaayyyy" flüsterte ich leise zu mir selbst und drehte mich langsam um, um mich in Justins Kabine zu begeben. Aber ich war mir nicht mehr so sicher ob das wirklich die richtige Entscheidung wäre, aber meine Füße liefen einfach weiter und führten mich fast wie automatisch in seinen Abteil.

So hier ein neuer Part für euch! :) Leider nicht ganz so lang, I know, aber ich dachte lieber so, als das ihr noch einen Tag länger warten müsst oder? ;) Ich hoffe er gefällt euch trotzdem und ebenfalls hoffe ich, vielleicht schon morgen den nächsten hochladen zu können!
Aber was haltet ihr erstmal von diesem? Was meint ihr wird passieren? Wird Cassie wirklich bei Justin schlafen? werden sie sich wieder nur streiten oder vertragen sie sich wieder?
Fragen über Fragen ;D

Bis zum nächsten Part

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PS: über die Cast-List mache ich mir immer noch Gedanken :)

Another RelationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt