"Oh man, das hab ich voll verplant... Ich schätze ich bin dann erst heute Abend wieder da. Aber die anderen sind ja hier und passen auf. Scooter weiß auch Bescheid und hat das schön organisiert, dass du hier gut gepflegt wirst. Ich hoffe ich bin schnell wieder zurück..." Erklärte Justin mir, während er sich anzog. Doch seine Worte wurden für mich immer undeutlicher und die letzten Worte hörte ich schon gar nicht mehr richtig. Es war wie ein gedämpftes Gemurmel im Hintergrund, das ich nicht richtig war nahm. Zu sehr war ich gerade damit beschäftigt, mich nicht an Ort und Stelle zu übergeben, als das ich ihm noch richtig hätte zuhören können. Scheiße, ich musste sofort zur Toilette. Aber wie bekomm ich es hin, ohne das er nicht misstrauisch wird. Ich hatte keine Lust auf weitere besorgte Moralpredigten. Konnte er sich nicht mal beeilen und endlich verschwinden? Natürlich kam genau jetzt kein Scooter um Justin nochmal einbisschen zu pushen, dass er endlich kommen soll. Na toll. Mir wurde immer schlechter und schwindeliger, lange würde ich es nicht mehr aushalten. Justins Stimme war jetzt wirklich nur noch ein gedämpftes Gemurmel ohne das ich etwas heraus hören konnte. Hoffentlich sagte er jetzt nicht irgendwas wichtiges, was ich mir merken sollte. Als ich merkte, wie ich es wirklich nicht mehr zurückhalten konnte sprang ich ruckartig auf und rannte ins Bad. Mit voller Konzentration bemühte ich mich, meine Hand nicht reflexartig vor den Mund zu halten. Das wäre zu auffällig. "Oh ich muss ganz dringend mal auf Toilette! ...meine Blase...." Drückte ich noch zwischen den Zähnen geradeso hervor, als ich die Badezimmertür hinter mir zu knallte. Hektisch blickte ich mich im Bad um, stolperte zum Wasserhahn und drehte ihn voll auf, in der Hoffnung Justin würde auf diesen Trick rein fallen. Das war aber auch schon alles was ich machen konnte, denn länger konnte ich es nicht mehr zurück halten. Ich riss den Klodeckel auf und schon übergab ich mich darüber. Oh man, wie ich es hasste. Warum hörte der Scheiß denn nicht auf?! Langsam war ich es echt leid. Was war los verdammte scheiße? Ich konnte bloß hoffen, das die anderen es nicht mit bekamen und sich nicht schon wieder Stundenlang den Kopf zerbrachen. Aber ehrlich gesagt wunderte ich mich langsam auch darüber. Hoffentlich war nichts Schlimmes. Erneut übergab ich mich. Anschließend versuchte ich mich langsam zu beruhigen und atmete tief durch. Es schien wieder besser zu werden. Seufzend drehte ich den Wasserhahn ab, hockte vorsichtshalber noch einige Sekunden wartend vor der Klobrille und als ich beschloss, dass es wieder besser ging erhob ich mich und stützte mich neben dem Waschbecken ab. Um den Schein zu bewahren ergriff ich die Zahnbürste und putzte mir flüchtig meine Zähne. Als ich die Tür wieder aufriss knallte ich fast gegen einen misstrauisch blickenden Justin. "Was ist los? Ist alles okay?" "Wenn du es als ungewöhnlich findest auf Toilette zu gehen, dann ist nicht alles okay." Antwortete ich Augenverdrehend. "Das bezweifle ich. Du hast ziemlich lange gebraucht...musstest du dich wieder übergeben?" Besorgt sah er mich an. "Nein, oh man Justin, ich war ganz normal auf Toilette, hab mir die Zähne geputzt und mich ein wenig frisch gemacht. Wenn du das nächste mal vorher ein Protokoll darüber willst, dann musst du das schon sagen." Fauchte ich sarkastisch zurück. Ich wollte ihm nicht böse sein, aber ich musste es ja auch überzeugend rüber bringen. Justin schüttelte seinen Kopf und sah mich prüfend an. "Justin kommst du jetzt endlich. Tut mir ja leid, dass ich so drängen muss, aber wir haben echt einen straffen Zeitplan heute!" erlöste Scooter mich aus dieser kritischen Situation. Abwesend nickte Justin ihm zu "Bin sofort da!" Murmelte er leise. Dann schnellte sein Blick zurück zu mir und durchbohrte mich. Er glaubte mir nicht wirklich, das sah ich ihm an. Aber wenigstens schien er auch zu wissen, dass er nicht mehr aus mir raus kriegen würde. "Cassie bitte! Wenn was ist, sag es mir! Ich mache mit ernsthaft Sorgen!" War das einzige was er noch sagte und mir dabei eine Strähne aus dem Gesicht strich. Anscheinend war das seine letzte Hoffnung. Falsch gedacht. Ich war ja nicht dumm. "Mach ich, glaub mir. Aber es ist alles in Ordnung! Geh jetzt mal lieber, bevor Scooter noch gestresster wird, als er es jetzt schon ist!" Besänftigend schaute ich ihn an. Er hob skeptisch seine Augenbrauen an "Na gut pass auf dich auf. Scooter und ich sagen den Anderen nochmal Bescheid. Wir sehen uns dann heute Abend." Lächelnd nickte ich ihm zu "Okay, bis später. Viel Spaß!" Hauchte ich. Ein letztes Mal drehte er sich nochmal zu mir um, zwinkerte kurz, um die darauf folgende Sekunde mich wieder mit so einem merkwürdigen Blick zu durch bohren. Verwirrt erwiderte ich seinen Blick, bis er sich schließlich wieder umdrehte noch schnell eine Cap schnappte und dann verschwand. Von irgendwoher aus dem Bus hörte ich das Brummen von Scooters Stimme. Wetten, das Justin ihm gerade wieder alles von meinem "merkwürdigem" Verhalten gerade eben erzählt?! Aber ja, ich erinnere mich, sie machen sich ja soooo große Sorgen. Es war ja bloß gut gemeint, ich fand es auch total niedlich und ich machte mir ja mittlerweile selber auch ein wenig Sorgen, aber sie taten so, als könnte ich jeden Moment umkippen und nie wieder aufwachen. Okay okay, ich war gestern auch einfach so umgekippt, aber das war was anderes. Ich bin wieder aufgewacht. Dennoch wollte ich ihnen ihre Besorgnis nicht übel nehmen. Seufzend beschloss ich erst einmal Duschen zu gehen und mich frisch zu machen. Das warme Wasser, das in einem regelmäßigem Rhythmus auf meine Haut prasselte hatte eine beruhigende Wirkung auf mich und ich hatte tatsächlich das Gefühl, es würde auch den letzten Rest Übelkeit und Schwindel verschwinden lassen. Nach dieser ausgiebigen Dusche fühlte ich mich doch gleich viel besser. Emotional und körperlich. Mit einem Victorias Secret Bademantel umwickelt schlenderte ich zum Kleiderschrank in dem sich mittlerweile auch die ein oder anderen Dinge von mir drin befanden. Schließlich zog ich eine pinke Stoffhotpants raus, dazu ein graues enges Tanktop sowie lange weiße Kniestrümpfe mit zwei pinken Streifen oben am Rand, die ich mir dann bis knapp über die Knie rüber zog. Meine Haare band ich noch schnell zu einem lockeren Dutt, bevor ich wieder zurück ins Bett kroch. Als ich mein Handy checkte sah ich, dass wohl schon einige von meinem kleinen Zusammenbruch gestern gehört hatten. Unendlich viele SMS, mit so ziemlich dem gleichen Text. 'Was ist passiert? Geht es dir wieder gut? Ist es besser? Kümmern sich alle gut?' Und so weiter. Meine Schwester hatte geschrieben, Selena, Ariana, ein paar Verwandte und Freunde. Sogar Nick hatte im Namen von allen anderen Tänzern eine SMS geschrieben. Als würden sie nicht im nächsten Bus sitzen und einfach vorbei schauen können. Er begründete es damit, dass sie mir erstmal einbisschen Ruhe lassen wollten. Anscheinend sah das nicht jeder so, denn als ich so da saß und versuchte jedem zu antworten, wurde die Tür aufgerissen und Fredo kam mit einem fetten Grinsen reingestürmt.
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Another Relationship
ФанфикSie sind die besten Freunde. Er der Superstar, sie die Tänzerin. Seine neue Tour steht bevor und sie soll mit. Als seine Tänzerin. Was, wenn die Tour die beiden mehr zusammen bringt als gedacht? Wenn aus ihnen plötzlich Friends with benefits werden...