• Deep Scars | Yoonmin | 18 +

Klärendes Gespräch!

Ich atme resigniert aus und zog mir die Sofadecke bis zum Kinn. Ich hasste es, wenn er Recht hatte...

"Aber morgen früh reden wir..."

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Ein herrlicher Kaffeeduft stieg mir in die Nase. Ich öffnete verschlafen und mit wahnsinnigen Kopfschmerzen die Augen und blickte direkt auf eine bunte Wand voller Fotos von Menschen, die ich nicht kannte. Wo um alles in der Welt war ich?? Schnell schaute Ich unter meine Decke: "Gott sei Dank, ich bin angezogen..." 

Gerade wollte ich mich aufsetzen, da wurde ich auch schon von meinen schmerzenden Rippen daran gehindert. Jetzt fiel endlich der Groschen... ich bin bei Yoongi! Nachdem mich dieser Kerl- sein dämlicher Kumpel- gestern verprügelt hatte, nahm Yoongi mich mit zu sich. Ich hatte so viele Fragen und wollte sie sofort geklärt bekommen. Gestern zwang er mich, dass ich mich schonte und einfach nur still im Bett lag. "Nicht mit mir.", murmelte ich. 

Ich saß mich mühsam auf und richte mir notdürftig die Haare, als Yoongi bereits grinsend ins Wohnzimmer kam. "Guten Morgen! Gut geschlafen?" Ich nickte und starrte ihn mit müden Augen an. Er trug eine enge, helle Jeans, dazu einen schwarzen Pullover.  Seine Haare saßen perfekt und in der Hand hielt er zwei Tassen dampfenden Kaffee. Wie schaffte er es nur, so früh am Morgen schon so fit auszusehen? Wie war das möglich? Das hätte ich nicht von ihm gedacht. 

"Seit wann bist du denn wach?" fragte ich mit grummeliger Stimme und nahm ihm einen Kaffee ab.
"Wie kommst du denn darauf, dass ich geschlafen hätte..."
"Was? Warum hast du mich nicht geweckt? Wie spät ist es überhaupt? Und warum hast du nicht geschlafen? Was hast du die ganze Zeit gemacht?" Ich hasste es, dass ich morgens immer so verpeilt war. Aber ich konnte einfach nichts dagegen machen. Ich sah, wie Yoongi anfing zu lachen. Was war daran so witzig? Verdammt nochmal...
"Gleich halb 12. Du hast so schön geschlafen, ich dachte du solltest dich lieber erholen."
"Halb 12?! Wir müssen zur Schule!" Ich riss die Decke weg und wollte gerade vom Sofa aufspringen, als Yoongi mich an den Schultern fest hielt. Ich spürte ebenfalls schon die schmerzen an meinen Rippen.

"Hey, jetzt bleib erstmal ruhig. Ich habe uns beide Krank schreiben lassen. Heute gehen wir beide nirgendwohin." Ich sah ihn verwirrt an. Was zum?

"Warum hast du dich denn Krank schreiben lassen? Das macht doch keinen Sinn. Das heißt, du gehst noch nicht mal zur Arbeit?" Er schüttelte seinen Kopf.

"Doch. Ich war vorhin schnell beim Café und habe den Katzen geschaut aber danach bin ich zum Arzt und habe uns beide, für die Schule, halt krank schreiben lassen." Er zuckte mit den Schultern. "Nix besonderen."

"Nix besonderes? Wie kannst du mich denn einfach beim Arzt krankschreiben lassen? Das geht doch nicht so einfach."

Yoongi lachte und musterte mich von der Seite. "Wenn man Kontakte hat und bisschen Lügen kann, dann ist es ganz einfach." Ich schüttelte sprachlos meinen Kopf. Der Typ machte mich Wahnsinnig. "Wie geht's dir denn überhaupt?", fragte Yoongi mich und saß nun neben mir.
"Bestens, danke."
"Hast du noch Kopfschmerzen?"
Ich trank erneut von dem herrlichen Kaffee. "Ein bisschen..." lügte ich. "Was dagegen, wenn ich duschen gehe?"
"Nein, natürlich nicht. Warte, ich leg dir ein Handtuch raus..." Yoongi sprang auf, lief ins Bad und klapperte und wühlte in sämtlichen Schubfächern rum. Als er wieder zurück kam, reichte er mir die Hand. "Komm, ich helf dir hoch."
"Alter, hör mal auf mich so zu bemuttern. Mir geht's gut, okay?" sagte ich lauter als gewollt. Früh Morgens ist einfach nicht meine Zeit.
"Sorry, ich hab's nur gut gemeint..." nuschelt Yoongi. Ich stand genervt auf, sammelte kurz meinen Kreislauf und machte mich dann auf den Weg ins Bad.
Auf der Kommode lag ein frisches Handtuch und darauf eine original verpackte Zahnbürste. Ich fühlte mich fast wie im Hotel, fehlten nur noch die Schlappen und der Bademantel... Sanft fing ich an zu lächeln. Er wusste, dass er mich verletzt hatte. Er wusste, dass er mich damit kaputt gemacht hatte. Und nun? Nun versuchte er alles in Ordnung zu bringen. Es war schon etwas süß. Ach Yoongi. 

Nachdem ich frisch geduscht war, fühlte ich mich schon etwas lebendiger. Ich schlüpfte in meine Jeans, putzte mir die Zähne und stylte mir notdürftig die Haare, die heute aber einfach nicht so wollten wie ich. Mein T-Shirt von gestern sah alles andere als appetitlich aus. Von dem Schotter auf dem Parkplatz war es am Rücken völlig verdreckt und auf der Schulter war ein Blutfleck, vermutlich von meiner Augenbraue... Ich warf es seufzend in die Ecke und machte mich oben ohne auf den Weg zu Yoongi in die Küche, dem bei meinem Anblick offenbar fast das Müsli aus dem Mund fiel. Er stellte seine Schüssel zur Seite und starrte mich dreckig grinsend an.