Diagnose?!

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Nach einer ausgiebigen Diskussion über meinen Gesundheitszustand und meine Arbeitsfähigkeit UND über diesen Vollidioten saßen wir schließlich auf Yoongis Motorad Richtung Arbeit. Yoongi hat das Lenkrad fest umklammert und blickt schmollend auf die Straße. Er ist sauer, dass ich heute unbedingt arbeiten will und ich bin sauer, dass er mir vorschreiben wollte zu Hause zu bleiben. So richtig gestritten haben wir zwar nicht, aber die Stimmung ist gerade trotzdem nicht die beste zwischen uns. Da ich jedoch keine Lust auf schlechte Stimmung bei der Arbeit habe, gebe ich mir schließlich einen Ruck. Und außerdem hatte er hier nichts zu sagen. Immerhin war er nicht mein Freund oder so ....

"Man Yoongi... es tut mir leid, ok? Ich weiß das echt zu schätzen, dass du dir Sorgen machst. Aber du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen. Ich brauche Ablenkung und das tut mir wirklich gut." Yoongi schenkte mir ein kurzes, aber ehrliches lächeln. 

"Ich finde das wirklich unvernünftig von dir."

"Naja was vernünftig oder unvernünftig ist lass das mal meine Sorge sein, da hast du nichts zu sagen."

"Was? Warum?"

"Naja, weil Unvernunft dein zweiter Vorname sein könnte." Ich seufzte und verdrehte mir die Augen. Mal ganz ehrlich. Herr Min kann da wirklich nichts zu sagen! 

Ich atmete tief durch und schenkte Yoongi meinen letzten Krümel Stolz an diesem morgen. "Dann mach ich dir jetzt einen Vorschlag. Heute machst du die Hauptarbeit und ich bin dein Assistent. Dann kann ich mich schonen und du kannst ein bisschen mehr tun."
Yoongi's Grinsen wurde auf der Stelle noch breiter. "Du mein Assistent? Du warst bis jetzt einmal mit auf meiner Arbeit und jetzt tust du so, als wärst du Festangestellt und bietest mir an, dass du heute mein Assistent sein willst?"

"Sei Froh, dass ich hier überhaupt was anbiete." Er fing an zu lachen.

"Du bist so oder so mein Assistent aber Okay, abgemacht! Aber wehe, du hältst dich nicht dran!"
Jetzt musste auch ich schmunzeln. Ich liebe es, wie er sich über solche Kleinigkeiten freuen kann. "Versprochen. Ich mach nur das, was du mir sagst."

"Genau das wollte ich hören."

"Ja, Ja..."

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Das hätte ich mal lieber nicht gesagt, denn schon beim ersten Kunden bereute ich meinen Vorschlag. Yoongi befahl mir ständig irgendwelche Sachen zu holen. Immer wieder musste ich die Katzen-Toiletten säubern bzw. Kaffee Nachfüllen und Fenster putzen. Dennoch meckerte ich nicht rum, denn ich wollte arbeiten. Ich wollte etwas tun. Ich wollte meinen Kopf frei bekommen und nicht mehr an diesen Idioten denken. Ich brauchte Ablenkung und dies bekam ich auch. Offenbar hatte er Spaß daran, mich zu ärgern. Aber den Gefallen würde ich ihm sicher nicht tun, ich ziehe das heute durch... Ich würde heute alles machen, was er von mir verlangte. 

"So, würde schnell mal aufs Klo gehen, schafft du das hier auch allein?", fragte Yoongi mich grinsend und schaute mich fragend an. Ich stand gerade hinter der Theke und ein Kunde stand vor uns. Ich verdrehte mir die Augen.

"Warum sollte ich es nicht können?" Yoongi kratzte sich kurz am Kopf und betrachtet dann den Kunden.
"Ähm... ja. Bitte achte auf darauf den richtigen Knopf zu drücken, wenn du jemanden Kaffee machen möchtest. Ich hab nämlich keine Lust, später alles nochmal machen zu müssen." Mit diesen Worten verließ er mich und ließ mich mit einem verunsicherten Patienten alleine. Äfft der mich etwa nach, oder was...? Was sollte das denn jetzt? Wie Peinlich ey. 
"Können Sie das denn? Oder soll ich das lieber machen?" fragt der Kunde und mustert mich skeptisch an
"Ach, ich hab das schon tausend mal gemacht. Der Kollege ärgert mich nur gern!" sagte ich leicht genervt. " Was möchten sie denn gerne haben?"

• Deep Scars | Yoonmin | 18 +Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt