Yoongi war echt gemein. Er ließ mich nicht kommen und nun musste ich hier selber auch noch Duschen. Wieso machte er das nur mit mir? Hatte ich das verdient gehabt? Hatte er noch was anderes vor? Wollte er mich heute leiden lassen? So ein Idiot.
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„Los, jetzt sag mir, wo wir sind!", fragte ich mutig und sah ihm in die Augen. Ich wollte endlich mit ihm ein klärendes Gespräch. Ich wollte nun alles von ihm wissen. Die komplette Wahrheit über ihn.
„Was soll ich denn sagen?"
„Na alles?" Er zuckte mit den Achseln und sah mich desinteressiert an. So, als würde ihm das gar nicht jucken, dass ich so viele Fragen habe. Ich verdrehte mir nun die Augen und fing an zu seufzen. „Los jetzt. Wem gehört das Haus hier?"
„Mir..."
„Dir?" Er nickte und runzelte die Stirn. „Ja, und weiter? Wie kann dir das hier gehören. Erzähl mir doch nun alles."
„Eigentlich spreche ich nicht gern darüber, verstehst du?"
„Das ist mir egal. Ich will alles über dich wissen. Immerhin teile ich mit dir das Bett." Er fing an zu lachen und ging in die Küche. Ich folgte ihm genervt und schaute nach, was er nun vorhatte. Er holte sich eine Bierflasche aus dem Kühlschrank und öffnete dies. Dann trank er ein langer und kräftiger Schluck.
„Das gehörte meiner Mutter.", murmelte er und setzte sich auf ein der Stühle.
„W-was?", hatte ich das gerade richtig gehört? Hat er von seiner Mutter gesprochen? Er nickte mir zu und seufzte. Er starrte auf die Flasche und es sah so aus, als wüsste er nicht über was er genau sprach. „W-wie deiner Mutter?"
„Ja, das ist ihr Erbe. Das ganze Haus hat sie mir und meiner Schwester hinterlassen."
„Y-Yoongi." Ich schaute ihn entsetzt an. Ich wusste, dass er mit seiner Schwester und seinem Vater zusammen lebte, aber über seine Mutter hatte er nie gesprochen gehabt. Es hätte sonst was sein können aber das? „W-willst du darüber reden?" Ich merkte, dass ihm das alles recht unangenehm war. Er schüttelte seinen Kopf.
„Nicht so wirklich, es ist viel scheiße passiert, weißt du?" Er wirkte so ernst und dennoch merkte man die Trauer in ihm. Ach Yoongi. „Aber wenn du es wissen willst, dann rede ich weiter."
„Ich will dich nicht zwingen. Dennoch habe ich so viele Fragen. Ich will dich endlich genauer kennenlernen. Ich will wissen, was mit deinen Eltern passiert ist. Warum du ohne deine Mom leben musst. Warum du so bist, wie du bist!"
„Ach wie bin ich denn?"
„Na- na. Ich meine damit, warum du zu so vielen Leuten gemein bist. Warum du in so einer schlimmen Gruppe bist bzw. warst. Ich will doch nur wissen, warum du innerlich so kaputt bist, Yoongi.", ich sah ihn flehend an. Mit diesen Worten hatte er nicht gerechnet. Er sah mich leicht schockierend an. Hatte ich das wirklich alles gerade gesagt? Oh Gott, wie peinlich. Ich wurde rot. Was war denn nur los mit mir? Sonst konnte ich mein Mund auch nie öffnen aber nun? Was zur Hölle.
„Ich bin halt so wie ich bin. Entweder du akzeptierst es oder du lässt es einfach." Er nahm noch einen langen Schluck von seiner Flasche und stand auf. Er ging an mir vorbei und nahm mit der freien Hand meinen Handgelenk. „Komm.", murmelte er und ging mit mir den Flur entlang. Bis zum hinteren Bereich, wo wir dann vor einer Tür standen. Da war ich noch nicht drin. Was befindet sich dahinter? Was wollte er mir zeigen. Er öffnete nun die Tür und als wir hineingingen war ich echt geschockt.
Wir befanden uns in einem kleinen feinen Raum. Es war dunkel und genau vor uns befand sich wie so ein kleiner Altar. Ein Kleiner Tisch, geschmückt mit einem Bild von einer Frau. Ebenso befanden sich Blumen und Kerzen auf diesem Tisch. Wer war diese Frau? Neben den Kerzen befand ich ein kleineres Bild in einem Rahmen. Ich sah es mir genauer an. Eine Frau mit zwei kleinen Kindern. Ein Junge und ein Mädchen. War das etwa...?
„Yoongi, diese Frau?" Ich sah ihn fragend an. „Ist das deine ...?"
„Meine Mom? Ja. Nachdem sie gestorben ist, ließ ich das hier machen. Ein Raum für meine Mom. Nur für sie. Als Andenken." Er zuckte mit den Schultern und lehnte sich an die Wand.
„W-woow, dass ist." Mir kamen die Tränen. Ich fand das so emotional und so verdammt traurig. „W-wann ist das passiert?", fragte ich und wischte mir eine Träne weg.
„Vor ca. 5 Jahren. Ist schon etwas her."
„Und darf ich fragen, wie?"
„Lange Geschichte."
„Kannst du es mir erzählen?", fragend schaute ich ihn an. Er ließ von der Wand ab und ging den Raum entlang. Er schaute sich das Bild an, berührte den Bilderrahmen. Er sah auf einmal so traurig aus. Ach, mein geliebter Yoongi.
„Sie hatte sich umgebracht. Sie konnte einfach nicht mehr und verließ uns vor 5 Jahren. Mich und meine Schwester ließ sie allein. Allein vor diesem Verbrecher.
„Was?" Mit großen Augen sah ich ihn an. „Was meinst du? Yoongi, bitte rede nicht in Rätsel." Ich streifte mir verzweifelt durch die Haare.
Was erzählt er denn da alles? Soll ich ihm das glauben? Das alles? Das ist doch gelogen. Einfach nur gelogen. Er erzählt doch nur misst. Was spielt er hier denn für eine Mache? Will er mich verarschen? Oder hat er hier eine Kamera versteckt und nimmt mich dann auf? Er will das hier bestimmt auf Twitter oder auf Instagram posten.
„Yoongi, ich warne dich. Wenn das hier alles nur ein Spiel sein soll, dann..." Er sah mich an und kam auf mich zu. Er nahm mein Kinn und hob es zu sich hoch. Er beugte sich etwas nach unten und gab mir einen Kuss auf die Lippen. Kurz schloss ich meine Augen.
„Du bist der 1. Dem ich das erzähle und der 1. den ich vor meiner Mutter küsse." Ich wurde Rot und mit großen Augen sah ich ihn an. Das war alles zu viel für mich. Ich lehnte mich nach vorne und umarmte ihn. „Was meinst du mit Verbrecher?" Er ließ die Umarmung zu und schlang seine Arme fest um mich. Es fühlte sich gut an.
„Mein Vater.", flüsterte er. „Er war und ist ein Alkoholiker und verdammter Bastardt." Er atmete tief durch. „Er hat meine Mom zur Verzweiflung gebracht. Misshandelt und für die Dinge, die er als Fehler ansah, bestrafte er sie. Immer und immer wieder. Solange, bis sie sich nicht mehr bewegte. Solang bis sie nicht mehr konnte. Ich lehnte mich zurück und sah ihm in die Augen. Seine Augen waren feucht.
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• Deep Scars | Yoonmin | 18 +
ФанфикшнAlles fing am 31.10 an. Die Nacht der Nächte. Fuckboy trifft auf Streber und Streber auf FuckBoy. In dieser Nacht verändert sich alles und Jimin, der ein neues Leben starten wollte, trifft nun auf den beliebtesten Bad Boy der gesamten Schule. Von au...
