• Deep Scars | Yoonmin | 18 +

Toilettengespräch unter Männer

Schnellen Schrittes machte ich mich auf, zu meinem Klassenzimmer zu laufen. Meine Beine fühlten sich so schwach an und das Atmen fiel mir schwer. Gerade noch rechtzeitig ließ ich mich auf meinen Platz fallen. Wer hätte es gedacht, natürlich saß ich ganz hinten und vor allem alleine. Ich schwitzte und bekam kaum mehr Luft. Mir war kalt und gleichzeitig heiß. Was stimmte nur nicht mit mir? Mein Bauch machte komische Geräusche. Ist das so, wenn man über 2 Tage nichts oder kaum was gegessen hat?

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Ich konnte garnicht mehr klar denken. Mir tat alles weh. Meine Beine. Mein Kopf. Mein Herz. Zum Glück hatte ich noch vor dem Unterricht kurz Zeit gehabt mich schnell frisch zu machen und meine ganzen Kratz- und Verletzungsspuren einiger Maßen weg zu tupfen. Dennoch.. Die Schüler beobachteten mich. Alle sahen mich Merkwürdig a. So wie früher. So wie damals, auf meiner alten Schule. Ich kannte diese Blicke. Sie waren verwirrt und Hasserfüllt. Sie hassten mich- genauso wie damals... auf der alten Schule...

"Jimin." Kookie brachte mich aus den Gedanken und sah mich besorgt an. "Was ist passiert?"
Er sah mich fragend an und setzte sich auf seinem Platz vor mir. Nachdem er sich hin gesetzt hatte, drehte er sich schnell um und wartete auf eine Antwort. Ich schluckte hart und kämpfte mit den Tränen. Was sollte ich sagen?
"N-nichts, was soll sein?"
"Was sein soll?" Ich bemerkte seine empörten Blicke. "Ich seh doch, dass du einige Schrammen und Kratzspuren hast. Gestern sahst du so noch nicht aus. Wer hat dir das angetan?", Seine Worte wurden immer lauter und ich bemerkte wie einige Schüler zu uns rüber schauten.
"Hey, nicht so laut.... Die anderen hören uns."
"Ja, dass ist mir jetzt total egal. Ich will wissen, was passiert ist. Generell habe ich ein Wörtchen mit dir zu reden."
"W-was meinst du?"
"Ich sage nur Twitter..."
"Oh." Er hatte es also gelesen gehabt. Die Nachricht von Yoongi. Er hatte es tatsächlich gelesen gehabt. Wie Peinlich.
"Du hast mich angelogen gehabt. Du hast mich wegen diesem Wixxer angelogen gehabt. Ich dachte, dass ich dein Freund bin."
"Bist du auch. Man, Kookie.... wie soll ich dir das erklären. Es ist wirklich anders gewesen. Bitte glaub mir. Bitte, Kookie."

"So, der Unterricht beginnt. Ich bitte um Ruhe.", gab der Lehrer von sich, der eben erst durch die Klassenzimmertür hineinkam.

Kookie drehte sich nochmal schnell um und sagte zu mir folgendes: "Das Gespräch hier ist noch nicht beendet und du wirst mir danach ALLES erklären und das Gründlich. Hast du verstanden?!" Er sah mich angepisst an. Ich nickte daraufhin schnell und hoffte sehr, dass er mir verzeihen würde. Hoffte sehr, dass er mein bester Freund blieb. Er war der einzige den ich hatte. Mein einziger Freund. Dennoch fühlte ich mich so beschämt und dreckig in meiner Haut. Wie konnte er mir nur das antun? Wieso hatte er mich so verarscht gehabt? Warum musste er mich so krass verletzen. Erst kam er mir so nah und dann? Er hatte mich ausgenutzt gehabt. Ich wusste nicht, was er davon hatte aber er wollte Aufmerksamkeit und das durch mich. Ich verstand diesen Misstkerl nicht. Ich verstand einfach gar nichts mehr. Es war alles grad zu viel für mich.

Nach dieser Doppelstunde hatten wir eine kurze Pause und ich beschloss schnell auf die Toilette zu gehen. Ich brauchte grad einen kühlen Kopf. Meine Beine brannten noch immer und mein Magen tat ebenso noch weh. Ich brauchte unbedingt eine Schmerztablette aber ich glaube nicht, dass irgendein Schüler mir sowas geben würde. Kookie brauchte ich erst garnicht fragen, da er sowas garnicht besitzt. Der hatte gefühlt nie Kopfschmerzen. Seufzend stand ich auf, nahm meine Tasche und verließ den Raum. Warum ich meine Tasche mit nahm? Auf meiner Alten Schule wurde ich Jahrelang gemoppt und jedesmal, wenn ich auf Toilette war und ich meinen Ranzen im Raum ließ, nahmen die Schüler dies zur Gelegenheit und wühlten in meiner Taschen. Schmissen dies durch's ganze Raum oder beschlossen es einfach durch zu reißen. Mehrfach musste ich mir schon, im Sekretariat, einen Beutel ausleihen um meine Schulsachen einzupacken. Ich hoffte sehr, dass wenigstens die Schüler in meiner Klasse mich in Ruhe ließen. Wenigstens einmal. Bitte, nur diese eine Klasse.