Because you stole my heart

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Louis :)

Morgen habe ich Geburtstag und seit ein paar Tagen ist Harry irgendwie komisch. Er hängt fast nur noch am Handy und will mir nicht sagen, was er die ganze Zeit macht.

Ich meine, es geht mich ja eigentlich nichts an, aber ich habe das Gefühl, dass er irgendwas von mir verheimlicht.

"Haz? Ich gehe ins Fitnessstudio. Vielleicht hat Liam Lust, mich zu begleiten.", sage ich, als er mal wieder am Handy ist.

Eigentlich habe ich gedacht, dass wir heute was schönes zusammen machen, aber er reagiert ja noch nichtmal, wenn ich ihn anspreche.

Seufzend stehe ich von der Couch auf und gehe ins Ankleidezimmer, um meine Tasche zu packen.

Harry hat seine Klamotten aussortiert, damit meine jetzt auch in den Schrank passen. Trotzdem hat er immer noch viel mehr als ich.

Letztendlich schnappe ich mir eine kurze Jogginghose und ein Muskelshirt und stecke sie in die Tasche zu meinen Schuhen.

Im Badezimmer schnappe ich mir noch ein Handtuch und ziehe den Reißverschluss ganz zu.

"Bye.", murmele ich, da Harry mich sowieso ausblendet. Schnell schnappe ich mir noch meinen Autoschlüssel, bevor ich die Tür zuschließe und mich auf den Weg zu Liam mache.

Wir sind ziemlich gute Freunde geworden und machen auch öfters was zusammen, wenn Harry arbeiten ist.

Ich klingele und warte darauf, dass mir jemand die Tür öffnet. "Tommo, was geht?", begrüßt Liam mich grinsend.

Zum mindestens eine Person, die noch mit mir redet.

"Hey Li. Hast du Lust, mit mir ins Fitnessstudio zu gehen? Harry ist beschäftigt und hat keine Interesse mehr an mir. Zum mindestens fühlt es sich so an.", lächele ich traurig und verstecke meine Hände in meinen Hosentaschen.

"Klar. Ich gehe schnell meine Tasche packen. Wartest du kurz hier im Flur? Es ist ziemlich unaufgeräumt.", entgegnet er und schaut mich entschuldigend an.

"Komm einfach zum Auto, wenn du fertig bist. Ich fahre." Liam nickt und im selben Moment, als ich mich umdrehe, schließt er die Wohnungstür.

Meine Tasche werfe ich auf den Rücksitz und mache die Musik leise an, da es mir sonst zu still im Auto ist. Eigentlich höre ich wenig Musik beim fahren, aber heute brauche ich irgendwelche Hintergrundgeräusche.

Ich ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche und setze mich im Schneidersitz auf den Sitz.

Zum Glück sind meine Schuhe sauber, sonst hätte ich mich unnötig aufgeregt.

To Lots <3
Hey Lottie. Wie geht es dir? Wir haben lange nicht mehr miteinander gesprochen. Wenn du möchtest, kannst du dich ja mal melden. Ich vermisse dich :(

Keine zwei Minuten später schreibt sie und ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus.

Hey Lou :) Mir geht es soweit ganz gut. Ich vermisse dich auch so sehr. Ich habe im Moment viel zu tun, aber ich rufe dich morgen an. Versprochen xx

Immerhin eine Antwort. Ich antworte nur noch mit einem 'ok' und lasse den Kopf gegen das Kopfteil sinken.

Eigentlich sollte ich mich freuen, dass ich morgen Geburtstag habe, aber genau so wie jedes Jahr regt sich keine Emotion der Freude. Und jetzt kommt auch noch dazu, das sHarry kaum noch mit mir spricht.

Es tut mehr weh, als ich vorher angenommen habe. Natürlich müssen wir keine 24/7 miteinander reden, aber teilweise bin ich nur noch Luft für ihn.

Und das seit Mittwoch nachmittag. Morgens war alles noch super, wir haben gemeinsam gefrühstückt und dann musste er zur Arbeit.

Dann ist er zwei Stunden später als sonst nach Hause und hat mir beim Abendessen erzählt, dass er noch was erledigen muss und ich nicht auf ihn warten soll.

Gestern morgen bin ich alleine aufgewacht. Er war die ganze Nacht über nicht da.

Ich habe Angst, dass ich irgendwas falsch gemacht habe und er deswegen so zu mir ist.

Kurz zucke ich zusammen, als sich die Tür der Beifahrerseite öffnet und Liam sich ins Auto schwingt.

"Alles gut? Du sieht traurig aus.", fragt er besorgt und schmeißt seine Tasche ebenfalls auf den Rücksitz.

"Harry ist seit Mittwoch total abweisend. Er war die Nacht auf Donnerstag nicht Zuhause und er hat die letzten drei Tage viel länger gearbeitet, als er es eigentlich tut. Heute ist Freitag und er ist sonst immer um spätestens zwei Uhr wieder Zuhause. Jetzt ist es schon halb sechs und er ist vor einer guten Stunde nach Hause gekommen. Ich habe Angst, dass ich irgendwas gemacht habe, was ihn verletzt hat. Harry redet kaum noch mit mir und küsst mich nur, wenn ich den Anfang mache. Du kennst Harry und wir wissen beide, dass er sonst nicht so ist.", rattere ich herunter und habe das Gefühl, dass ich fast jedes dritte Wort verschlucke.

Immer, wenn ich wütend bin oder mich in Rage rede, spreche ich automatisch englisch, obwohl ich es mit viel Konzentration auch irgendwie auf deutsch schaffen könnte. Mit vielen Schwierigkeiten, aber ausdrücken kann ich mich inzwischen ziemlich gut.

Liam weiß anscheinend nicht, was er sagen soll, weswegen ich nur laut seufze und mich wieder richtig hinsetze, um loszufahren.

*

"Meinst du nicht, dass du es ein wenig langsamer angehen solltest.", versucht Liam es vorsichtig und deutet auf die Gewichte, die ich gerade auf die Metallstange schiebe.

"Ich weiß schon, was gut für mich ist, danke Liam.", gebe ich zurück und lege mich dann auf der roten Hantelbank auf den Rücken.

Liam seufzt zum unzähligen Male und stellt sich an meinen Kopf, um die Hantel im schlimmsten Fall auffangen zu können.

"Rede doch einfach mit Harry darüber. Wenn du's nicht machst, mache ich es. Ich will weder Harry noch Dich traurig sehen. Egal welchen Grund es hat. Und du verwandelst deine Trauer gerade in Wut, was noch schlimmer ist.", sagt Liam und ich drücke die schwere Hantel wieder nach oben.

Vielleicht habe ich mir doch zu viel zugemutet, was Liam auch bemerkt und mir die Hantel direkt aus der Hand nimmt.

"Ruf Harry jetzt an und sag ihm, dass du reden möchtest.", brummt Liam, doch ich schüttele den Kopf.

"Man, ihr beide seid solche Sturköpfe." Liam wendet sich von mir ab und greift nach seinem Telefon.

Ich stehe auf und verschwinde in Richtung der Duschen. Wenn Harry ganz normal zu Liam ist, weiß ich doch erst recht, dass es irgendwas mit mir zu tun haben muss.