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Louis :)

Harry kommt mit hochroten Wangen zurück ins Badezimmer und kommt mit einem geknirschten Gesichtsausdruck zu mir. „Mach was, bitte.", fleht er und drückt mir seine Erektion entgegen.

Bevor er kommen konnte, hat es gefühlt fünf mal geklingelt und als mich die Klingel genervt hat, meinte ich zu ihm, dass er gucken solle, wer dort ist.

Ob man von Glück reden kann, dass ich, kurz bevor Harry mich wieder auf die Beine gestellt hat, gekommen bin, weiß ich nicht. Ich denke schon.

Ich stelle das Wasser wieder an, da wir beide auch noch schnell duschen müssen.

„Stell dich an die Wand.", raune ich und lehne mich gegen ihn. Da seine Ader am Hals gefährlich pocht, dauert es nicht mehr lange, bis auch er kommt. Seinen Orgasmus zurückzuhalten ist nicht gerade das geilste Gefühl.

*

Im Aufzug streiche ich noch schnell Harrys Hoodie glatt, bevor sich die Türen öffnen und wir in der Lobby stehen. „Hast du alle deine Papiere, die du fürs Auto brauchst?", fragt er und legt einen Arm um meine Taille.

„Jep, alles eingesteckt.", lächele ich und gehe gemeinsam mit Harry auf Niall und Liam zu, die in zwei Sesseln sitzen und auf uns warten.

„Da seid ihr ja! Alles geregelt? Brauche ich also keine Angst haben, dass ihr euch gleich gegenseitig anspringt?", begrüßt Niall uns grinsend und Harrys Wangen färben sich wieder rot. Sonst ist er definitiv nicht so schüchtern.

„Das kann jede Zeit passieren, aber für heute stehen die Chancen ziemlich gering, dass sowas in der Art passieren wird.", gebe ich zurück und deute wieder auf den Fahrstuhl. „Seid ihr soweit? Ich weiß, dass eigentlich Harry und ich zu spät sind, aber naja. Was soll man sagen? Wir haben euch vergessen.", entgegne ich und schaue zu Harry, dessen Hand gefährlich weit meinen Rücken runter wandert.

Ich forme meine Lippen nur zu einer schmalen Linie und schaue dann wieder zurück zu meinen Gegenübern und stelle erleichtert fest, dass sie nicken.

„Na dann." Ich klatsche einmal in die Hände und gehe zurück zum Aufzug. Dass seine Hand jetzt in meiner Hosentasche vergraben ist, blende ich so gut wie möglich aus. „Habt ihr schon Ideen, wo ihr hin wollt?", fragt Niall und drückt den Knopf zur Tiefgarage.

„Adidas oder so? Ich hab nicht viele Klamotten, die keine Anzüge sind. Drei Jeans und fünf Jogginghosen sind nicht sonderlich viel.", antworte ich und schaue die drei an. „Ich kann mir dich gar nicht im Anzug vorstellen. Bisher habe ich dich nur in Jeans und Jogginghose gesehen.", gibt Liam zurück. „Es war irgendwie so ein Dresscode, bei uns auf der Arbeit im Anzug zu erscheinen. Die Frauen hatten entweder Kleider oder Röcke an und wir halt Anzüge mit Krawatten. Ich persönlich fand es nicht sonderlich schlimm, aber wenn ich eine Frau wäre, hätte ich keine Lust, fünf, manchmal auch sechs Tage die Woche so rumzulaufen, als ob ich zu einer Beerdigung gehen würde. Die wenigsten haben bunte Kleider getragen, was ich irgendwie schade finde. Und die meisten Jogginghosen habe ich mir von Harry geklaut."

Harry schüttelt bei dem letzten Satz ungläubig den Kopf und geht hinter Liam und Niall mit mir aus dem Aufzug. „Und deswegen brauche ich mehr normale Sachen.", beende ich meinen Wortschwall und atme tief durch.

„Wir finden schon was für dich. Da bin ich mir sicher.", sagt Liam guter Dinge und steigt mit Niall hinten ein, während ich zum Beifahrersitz gehe. „Mein Auto ist voll dreckig.", murre ich, als ich mich gerade anschnalle.

Es ist gestern angekommen, als Harry und ich gerade von seinem Shoot wiederkamen. Es war gewöhnungsbedürftig, ihn halb nackt umzingelt von anderen Leuten zu sehen, aber immerhin konnte man die hellroten Flecken gut abdecken.

„Der weiße Jeep gehört dir?", fragt Liam erstaunt und ich drehe mich nickend zu ihm um. „Als ich das Auto das letzte Mal gesehen hab, war er aber definitiv weißer. Wenn ich mein Kennzeichen habe und es umgemeldet ist, muss ich es dringend waschen."

„Am schlimmsten sind die Möwen hier. Die scheißen dir dein Auto wie sonst was voll.", kommentiert Niall und Harry fährt los, als wir alle angeschnallt sind. „Ich mag generell keine Vögel. Man muss jede Sekunde aufpassen, dass die Dinger dich nicht anscheißen und du dann den Rest des Tages damit rumlaufen musst.", murre ich und verschränke Harrys, auf meinem Bein ruhende Hand, mit meiner.

„Ich wurde schon oft genug vollgekackt.", gibt Harry dazu und biegt auf die Hauptstraße. Obwohl es Mitten in der Woche ist, ist es ziemlich ruhig hier. Ich kenn es zwar nicht anders, aber die Zeit hier in Hamburg hat mir gezeigt, dass es auch anders gehen kann. Trotzdem bin ich guter Dinge, dass ich mich schnell an das alles hier gewöhne.

„Solange es noch weggeht, ist doch alles gut.", meint Niall und ich drehe mich grinsend zu ihm um.

*

„Willst du erst dein Auto und dich ummelden oder erst einkaufen?", fragt Harry dicht an meinem Ohr und sieht lächelnd auf mich hinab. „Ihr könnt ruhig shoppen gehen. Wenn ich fertig bin, kann ich ja kurz anrufen, dass wir uns irgendwo treffen. Ich habe keine Ahnung, wie lange sowas dauert und will euch nicht aufhalten.", entgegne ich und lege meine linke Hand auf seine Wange.

„Wenn du möchtest, begleite ich dich und Niall und Liam können ja schon mal vorgehen." Er schaut zu unseren Freunden, die uns still beobachten. „Wir können uns ja in anderthalb Stunden irgendwo treffen und was essen." Niall nickt begeistert und Liam verdreht grinsend die Augen. „Okay, dann bei Mehmet?", beide nicken und verschwinden auch direkt.

„Wer ist Mehmet?", hake ich nach, als wir langsam zum Amt gehen, um als erstes mich umzumelden. „Unser Standartdönermann. Seit dem Gymnasium gehen wir ab und zu dorthin und wir sind auch namentlich bekannt.", erklärt Harry und haucht im gehen einen Kuss auf meine Schläfe. Ich kichere nur und schließe meine Jacke, als mich ein leichter Windstoß zum frösteln bringt. „Ich denke, dass du auch eine vernünftige Jacke brauchst. Die Herbste und die Winter sind hier in Deutschland ziemlich kühl.", sagt Harry, nachdem er wohl gemerkt hat, dass mir ein wenig kalt ist.

Die Temperaturen, die hier im Moment herrschen, kenne ich gar nicht. Nur im Winter vielleicht, aber durch den Wind fühlt sich das alles noch kälter an, als es ist. Harry zieht mich enger an sich und ich merke direkt, wie seine Körperwärme auf mich übergeht. „Ich liebe dich.", lächele ich und verstecke meinen Arm unter Harrys Jacke. Sie ist nicht sonderlich dick, aber definitiv wärmer als meine.

„Ich dich auch.", antwortet er und biegt in eine Seitenstraße ein. „Da vorne ist es." Ein paar Meter vor uns steht ein altes Backsteingebäude, welches ziemlich einladend aussieht.

*

Grinsend beäuge ich meinen Ausweis, auf welchem jetzt meine neue Adresse draufsteht. „Jetzt wohnen wir offiziell zusammen.", freue ich mich und bedanke mich bei Harry, als er mir die Tür aufhält. „Ich hab lange genug darauf gewartet.", lächelt er und zieht mich wieder direkt an sich.

„Können wir mir als erstes eine Jacke kaufen? Es ist arschkalt.", murmele ich und verstecke meine Hände in den Ärmeln meiner Jacke. „Klar, aber bleib mal kurz stehen." Verwirrt bleibe ich stehen und schüttele schnell den Kopf, als Harry meine Jacke öffnet. „Bist du verrückt? Ich will hier nicht erfrieren.", frage ich aufgebracht und will seine Hände von meiner Jacke lösen.

„Es sind 15° Grad. So kalt ist es nun auch nicht. Der Wind ist frisch, ja aber trotzdem nicht kalt. Vertrau mir einfach, ja?" Murrend nicke ich und zucke zusammen, als mir noch kälter wird, da Harry meine Jacke an sich nimmt. „Soll ich jetzt erfrieren?", hake ich nach und fahre wärmend über meine Oberarme.

„Das würde ich nie zulassen.", gibt er zurück und steckt sich meine Jacke kurz zwischen die Beine, während er sich seine über die Schultern streift. „Nein, Harry. Dann ist dir kalt. Gib mir einfach meine Jacke wieder und ich gehe mir gleich eine dickere kaufen.", sage ich schnell, doch nicht schnell genug.

Keine Sekunde später liegt Harrys Jacke auf meinen Schultern, die definitiv viel wärmer ist, als meine. „Gib sie mir einfach wieder, wenn du eine neue Jacke gefunden hast. Noch geht es für mich mit den Temperaturen."

Nachdem ich mit meinen Armen in die Ärmel geschlüpft bin, ziehe ich Harry in eine Umarmung und lege meine Lippen auf seine. „Danke luv.", murmele ich gegen seine Lippen und lächele ihn breit an. „Für dich immer.", gibt er zurück und küsst mich noch ein letztes mal kurz, bevor er meine Jacke über seinen Arm legt und unsere Hände miteinander verschränkt.

Because you stole my heart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt