Transgender ^JiKook^

~28~

"Jimin", lächelte Jungkook, während er seine Freundin in sein Haus ließ. "Du hast dich seit Weihnachten nicht mehr gemeldet. Ist alles gut?", fragte er sofort besorgt nach, weshalb Jimin seufzend ihren Mantel an die Garderobe hängte. "Können wir bitte reden? Es ist wirklich wichtig." Jungkook schluckte einmal trocken, bevor er nickte und Jimin in sein Zimmer führte. Dort angekommen setzten sie sich auch sofort aufs Bett.

"Schau nicht so", fing Jimin direkt grinsend an, als sie Jungkooks neugierigen Blick sah. "Ich bin ungeschminkt." "Und so wunderschön", hauchte der Sportler direkt, ehe er sich leicht vorbeugte und Jimin einen hauchzarten Kuss auf die Lippen zauberte, weshalb sie direkt ihre Augen schloss und lächeln musste. Jedoch änderte sich ihr Ausdruck wieder schlagartig, als ihr der eigentliche Grund für dieses Gespräch einfiel.

"Gib mir deine Hand, Jungkook", murmelte sie dann, weshalb der Angesprochene dies verwirrt tat. "Bitte bleib ruhig und höre mir zu. Namjoon hat an Weihnachten versucht, sein Leben zu beenden." Das Lächeln, welches bis gerade auf Jungkooks Gesicht war, fiel sofort schlagartig herunter. "Was?", fragte er geschockt und verständnislos, weshalb Jimin sofort auch seine zweite Hand nahm. "Er hat versucht, sich zu ertränken. Er liegt im Koma, Jungkook." Die letzte Worte waren nicht lauter als ein Hauchen, aber da es so unangenehm ruhig war, konnte Jungkook trotzdem alles verstehen.

"Du lügst."

"Ich lüge nicht. Ich beweise es dir", hauchte Jimin, ehe sie mit zitternden Händen nach ihrem Handy griff und dort die Galerie öffnete, bevor sie auf ein Bild von Namjoon klickte. Es zeigte Namjoon in seinem komatösen Zustand, während Seokjin ihm einen zarten Kuss auf die Wange gab. Denn der Schülersprecher wollte ein Bild haben, mit dem er sich beruhigen und die Situation verarbeiten konnte. "Was soll der scheiß Jimin?!"

"Was?" "Warum zeigst du mir das?!", fing Jungkook plötzlich zu schreien an, weshalb Jimin eingeschüchtert seine Hände losließ und etwas auf dem Bett von dem Leichtathleten zurücktutschte. "Namjoon wollte sich nicht umbringen! Es geht ihm gut! Er lebt glücklich bei seinen Eltern neben Taehyung im Haus!" "Da lebt Seokjin du Idiot!", schrie Jimin zurück, bevor sie aufstand. "Namjoons Eltern haben ihn rausgeschmissen! Er hat niemanden außer Seokjin!" Wütend stürmte sie aus dem Zimmer und danach die Treppe runter.

Sie wollte Jungkook über Namjoon informieren, damit dieser sich ebenfalls verabschieden konnte. Aber mit einer derartig aggressiven Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Sie dachte, dass Jungkook Seokjin nun helfen würde, stattdessen wurde sie als Lügnerin dargestellt. Und darauf hatte sie keine Lust. Gerade, als sie sich die Schuhe anziehen wollte, wurde sie abrupt hochgehoben, weshalb sie erschrocken aufschrie und um sich trat.

"Lass mich los!"

"Sei still!", rief Jungkook aus, bevor er Jimin in sein Zimmer schleppte, die sich immer noch mit Händen und Füßen gegen den Sportler wehrte. "Ich will gehen!" "Nein!", rief Jungkook aus, bevor er Jimin auf sein Bett schmiss und danach zu seiner Tür ging, um diese abzuschließen. Erschöpft schlug sich Jungkook die Hände vor das Gesicht, bevor er an der Tür mit dem Rücken hinunterrutschte und dort zusammengekauert sitzenblieb.

Und dann hörte Jimin das erste Schluchzen.

Jungkook trauerte. Und seine Art, das zu verarbeiten, war nun mal das Rumschreien. Jimin wusste nicht wirklich, wie sie damit umgehen sollte, weshalb sie einfach aufstand. Langsam lief sie zur Tür, bevor sie Jungkook eine Hand hinhielt. "Willst du eine Umarmung?", fragte sie, weshalb der Angesprochene schnell nickend aufstand und Jimin dann förmlich in seine Arme riss.

"Es ist alles in Ordnung", meinte Jimin sofort, da Jungkook laut zu weinen anfing. Sie wusste, dass Namjoon der Grund war, wieso er mit Sport angefangen hatte und auch, dass die beiden sehr gute Freunde waren. Und jetzt zu hören, dass er vielleicht nie wieder wach werden würde, zerriss ihm das Herz. "Ha-Hatte er ei-einen Abschiedsbrief?", fragte Jungkook dann nach einigen Minuten, in denen er sich erst einmal beruhigen musste.