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Still saß Jimin auf dem Bett in dem alten Kinderzimmer ihrer Mutter. Nachdem sie gestern mit ihren Eltern telefoniert hatte, wurde sie spät Abends abgeholt und von der Schule abgemeldet. Jimin selber war das alles unheimlich peinlich gewesen, aber nachdem die Direktorin sie in die Arme geschlossen hatte und gemeint hatte, dass alles in Ordnung wäre, musste sie weinen. Laut der Lehrerin war sie nicht die erste Schülerin, der das passierte und sie war auch in keinster Weise wütend, dass sie nur eine Woche dort durchgehalten hatte. Frau Jang meinte nur, dass es besonders im Fall von Jimin keine große Sache gewesen war, dass sie Probleme mit ihrer Selbstfindung hatte. Aber es war Jimin nach wie vor alles so verdammt peinlich.

Ihre Mutter war gerade mit ihren Eltern unten in der Küche, während sie das Mittagessen vorbereiteten, damit sie danach wieder zurück nach Seoul in den Außenbezirk zu fahren, in dem sie mit ihrer Familie lebte. Jimin selber hatte immer noch ihren Schlafanzug an, während sie unter der Decke eingerollt an der Kopflehne saß. Sie fand die Situation gerade ziemlich unwirklich wirkend, aber trotz allem fühlte sie sich schlecht.

"Jimin?"

Müde drehte die Schülerin ihren Kopf zur Zimmertür, in der ihre Mutter gerade stand. "Möchtest du mit uns etwas essen? Oder soll ich dir etwas hochbringen, wenn du noch Zeit für dich brauchst?" "Kannst du zu mir kommen?", fragte Jimin hauchend, weshalb ihre Mutter nickend zustimmte, ehe sie zu Jimin lief. Bei ihr angekommen setzte sie sich auf das Bett, um sie Jimin fest zu umarmen, da sie schon wieder die ersten Tränen in den Augen hatte. "Du hast nichts falsch gemacht, Schatz. Es ist momentan alles ziemlich schwer, aber wir schaffen das gemeinsam", sprach die ältere Frau sanft auf ihre Tochter ein.

"Aber die lassen mich bestimmt nicht zurück auf unsere Schule gehen!"

"Appa gibt sein bestes, Schatz. Wir fahren morgen zur Schule und klären alles. Mach dir keinen Kopf, du wirst da wieder hingehen können", lächelte Mrs Park, während sie die Tränen von Jimins Wangen strich. "Außerdem wird alles besser. Namjoon kommt bald zur Schule zurück und auch Yoongis Zustand hat sich gebessert. Hätte deine Tante nicht so gut gehandelt, wäre alles noch schlimmer ausgegangen, aber das ist es nicht. Sie es als Zeichen an."

Es war nicht wirklich aufgefallen, dass Yoongi wieder so stark in seine Depressionen gefallen war. Nur als er an dem Abend, als Yoonjae ins Krankenhaus gekommen war, weinend aus dem Badezimmer gekommen war, hatte seine Mutter sofort alles verstanden. Denn auch seine Oberschenkel waren blutüberströmt gewesen, weshalb sie erst zu einem Arzt gefahren waren, bevor er in eine Klinik gekommen war. Und das alles ziemlich schnell. Jetzt war er zum Glück schon wieder auf dem Weg zur Besserung, weshalb wirklich bald alles wieder gut werden würde. Immerhin waren alle auf dem Weg zur Besserung, also würde Jimin das auch wollen. Und sie wollte gesund werden, damit sie wieder glücklich werden konnte.

"Es tut mir leid, Eomma", hauchte Jimin. "Dir muss nichts leidtun, Jimin. Es ist alles gut. Das wird schon wieder. Weißt du, eigentlich sollte ich es dir nicht sagen, aber spiel überrascht, wenn Seokjin es dir sagst. Ab nächster Woche geht Namjoon schon wieder zur Schule. Das hast du nicht von mir, klar?" Glücklich nickte Jimin schnell auf das Gesagte hin, ehe sie sich aus der Umarmung ihrer Mutter riss. "Ich muss mich umziehen, wenn ich mit euch essen möchte", lächelte sie dann. "Oma und Opa wollen mich bestimmt hübsch verabschieden und nicht wie ein Penner", meinte sie, während sie sich schnell Klamotten aus ihrem Koffer nahm. "Das wäre ihnen wahrscheinlich egal. Immerhin haben sie mich als Tochter", lachte die Frau auf dem Bett dann, ehe sie aufstand. "Lass dir Zeit und mach dich in Ruhe fertig, Schatz. Ich sage schon einmal Bescheid, dann wird es wieder gut gehen."

Deutlich besser gelaunt zog Jimin sich dann andere Klamotten an, damit sie gleich zu ihren Großeltern konnte. Bevor sie jedoch aus dem Zimmer ging, griff sie nach ihrem Handy, in welchem sie als erstes ihren Chat mit Jaewha öffnete, um ihr eine Nachricht zu schicken. 'Wir sehen uns morgen wieder'. Danach packte sie glücklich ihr Handy ein. Es würde alles wieder gut werden. Sie müsste nur noch alle Uneinstimmigkeiten mit Taehyung beseitigen und sich auch vor Hoseok outen, dann würden sie alle wieder befreundet sein.

Transgender ^JiKook^Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt