Namjin
"Siehst du Joonie?", fragte Seokjin stolz, während Namjoon zitternd und schmierig einige Worte auf ein Blatt Papier kritzelte. Er war seit letzter Woche aus der akuten Gefahr raus und hatte dementsprechend alle möglichen Schläuche aus seinem Körper entfernt bekommen. Sogar sein künstlicher Darmausgang wurde verschlossen, da er mit Seokjins Hilfe normal zur Toilette gehen konnte. Obwohl er dafür bestimmte Medikamente zu sich nehmen musste. Aber es wirkte etwas normaler. Nur noch ein Beatmungsschlauch hatte er nachts in der Nase, damit sein Gehirn ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden konnte.
"I ann a ni", sprach der Gelähmte langsam, aber nach langem Training auch wieder deutlich verständlicher. Wütend ließ er den Stift aus seiner Hand fallen. "Doch, das war großartig! Bis zu deinen Abschlussklausuren hast du locker wieder eine wunderschöne Handschrift!" Seokjin war immer an seiner Seite geblieben und er unterstütze ihn bei jeder so kleinen Aufgabe, dass es Namjoon schon fast das Herz brach, dass er diesen fehlgeschlagenen Versuch unternommen hatte. Aber glücklich war er immer noch nicht. Und ob er das je werden würde stand auch noch ungeklärt im Raum.
"Joonie, letzte Woche konntest du nicht mal einen Stift greifen, heute schreibst du schon wieder unheimlich fiel. Vielleicht kannst du nächste Woche wieder sprechen!", motivierte Seokjin ihn. Namjoon jedoch presste nur seine Lippen aufeinander, ehe er seinen Kopf ins Kissen fallen ließ. "I mö-e ni me!" "Dann hören wir für heute auf. Du hast so viel erreicht, das reicht erstmal. Den Mount Everest besteigen wir dann morgen", lachte Seokjin, wodurch auch Namjoons Mundwinkel kurz hochzuckten.
"Du hast gelacht!"
"A i ni! U aluinie! I ann ni la-en!", schmollte der ehemalige Volleyballer direkt. "Du kannst wohl. Du willst nur nicht. Alles eine Frage der Einstellung." Seokjin ließ sich von Namjoons schlechter Laune nicht herunterziehen, sonst hätte er keinen Anreiz mehr, wieder komplett leben zu wollen. Es war schwer und es würde Jahre dauern, vielleicht sogar für immer, aber Seokjin würde ihn niemals alleine lassen. Das hatte er sich geschworen, als er betrunken seine Badewanne eingeschlagen hatte. Er hatte Namjoon sogar das Bild gezeigt, welches nun stetig auf seinem Nachttisch stand, da er es tatsächlich mochte.
Seokjin wusste, dass Namjoon noch nicht wirklich lachen konnte. Nachdem er vor gut einem Monat aufgewacht war, kam er direkt zu einem Psychologen, der sich seinem Schicksal angenommen hatte. Er hatte unheimlich starke Depressionen sowie Selbsthass und vieles mehr festgestellt, weshalb dies nun stark medikamentös behandelt wurde. Durch die Tabletten sowie die Therapien sollte es ihm aber in spätestens einem Jahr deutlich besser gehen, so prognostizierte es der Doktor. Seokjin versuchte ebenfalls positiv dabei zuzusteuern, obwohl es stark an ihm zerrte. Aber er würde Namjoon nicht aufgeben. Das durfte er nicht.
"Ie e e en ane-en?"
"Den geht es bestens. Jungkook und Jimin werden immer schlimmer, was ihre Beziehung angeht", lachte Seokjin, als er an das verliebte Verhalten der beiden dachte. Wie sie immer Hand in Hand über die Schulflure liefen oder sich Nachmittags einfach so trafen, um sich nachher die Zungen tief in den Hals zu schieben. "Jungkook wollte sogar nächste Woche mit zu Jimins Vorgesprächen für die Operationen, aber er durfte natürlich nicht. Oh, und Yoongi möchte Jaewha am Valentinstag seine Liebe gestehen", lächelte er danach, weshalb auch Namjoon kurz einen Mundwinkel hochzucken ließ. Er wollte gerne wieder gesund werden, aber leider dachte er so pessimistisch, dass das mehr als nur schwer war. Es schien fast unmöglich. Ohne Hilfe wäre es das auch.
"Un O-i? Ae? Ie e e i-nen?" "Die Leichtathleten haben sich für die Meisterschaft qualifiziert! Hoseok wäre beinahe kurz vor der Ziellinie gestolpert, aber er hat noch knapp gewonnen. Er gibt deshalb seit Tagen damit an." "Ae? Ie e e i-m?" "Er ist so nervig wie immer. Oh- er hat die Matheklausur übrigens knapp geschafft! Er muss nicht mehr zur Nachprüfung!" "U-e!" "Wollen wir heute noch nach draußen? Die letzten Tage hat es so verdammt doll geregnet, aber heute geht es tatsächlich", murmelte Seokjin dann. Namjoon war bisher nicht ein mal mit ihm draußen gewesen, weil er keine Motivation dazu hatte, was ihn tatsächlich kränkte. "O-a", flüsterte Namjoon dann doch gegen die Erwartungen seines festen Freundes, weshalb Seokjin förmlich von seinem Bett aufsprang. "Du musst dir etwas wärmeres anziehen!"
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Transgender ^JiKook^
FanfictionPark Jimin ist 17, als er die Schule wechselt. Dazu hatte er sich nach langen Gesprächen mit seinen Eltern entschieden. Nun würde er auf eine Privatschule gehen, auf der auch sein Cousin war. Nach scheiternden Versuchen, sich dort anzupassen und Fre...