Kapitel 1

1.2K 34 8
                                    

Clints Sicht:

Es ist jetzt schon 5 Tage her, dass wir Natasha verloren und Thanos besiegt haben. Im Tower war es schon lange nicht mehr so still, wie jetzt. Jeder trauerte um Nat. Peter versucht uns ein wenig aufzuheitern, doch auch er kann nicht leugnen, dass er Natasha unendlich vermisst. Nat war wie eine Mutterfigur für ihn. Sie war immer für Peter da, wenn es ihm nicht gut ging und die beiden haben in der Vergangenheit viel zusammen unternommen. Sie hat auch Wanda nach dem Tod ihres Bruders geholfen. Nat hatte durch Wanda zwar immerwieder an ihre schwere Vergangenheit denken müssen, aber das hielt sie nicht davon ab Wanda zu helfen. So ist sie nun mal. Sie ist immer für alle da.

Ich kann es noch immer nicht fassen, dass ich meine beste Freundin verloren habe. Sie war immer für mich da und rettete mir so viele male den Arsch. Ohne sie würde ich hier gar nicht mehr sitzen. Hier auf meinem Bett, trauernd um sie. Durch ein Klopfen an meiner Tür wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Herein", sagte ich leise und die Tür ging auf. Nun standen meine Frau Laura und Yelena in meinem Zimmer. Laura setzte sich zu mir: "Bist du soweit?" "Gib mir noch fünf Minuten. Ich komme gleich." Laura küsste mich sanft an der Wange, schenkt mir ein Lächeln und verließ dann den Raum. Ich blickte zur Tür, wo immernoch Yelena stand. Sie kam etwas näher und setzte sich auf einen Sessel neben meinem Bett. "Clint, bitte sei nicht sauer, aber ich habe etwas unüberlegtes gemacht." Kam es aus Yelenas schuldbewusster Miene. "Ich habe Jade zum Tower bestellt, um-" "Du hast was getan?!" Unterbrach ich sie und starrte sie ungläubig an. "Hör zu, sie muss es langsam erfahren. Es geht hier immerhin um Natashas Freundin. Findest du nicht auch, dass es Zeit ist, Jade zu sagen, dass Nat nicht mehr bei uns ist? Die Arme denkt noch immer Natasha ist auf einer Mission und kommt bald wieder." Fuhr sie fort. "Klar müssen wir es ihr sagen, aber doch nicht jetzt. In weniger als fünf Stunden ist Natashas Beerdigung. Wie sollen wir Jade das alles davor beibringen und den anderen vorstellen?" Ich wurde etwas lauter: "Was denkst du, wie sie reagieren wird, wenn sie das erfährt und noch schlimmer wird es wenn sie Nat nichtmal ein letztes Mal sehen kann, da sie immernoch an Vormir liegt!" Bedrückt ließ ich mich zurück fallen. Yelena stand vom Sessel auf. Sie versuchte ein hoffnungsfolles Gesicht zu machen, aber der große
Schmerz Nat verloren zu haben zeigt sich deutlich in ihr. Sie ging zur Tür, dreht sich ein letztes mal um und sagte "Wir schaffen das schon... irgendwie". Dann schloss sie die Tür hinter sich. Ich spürte, wie sich eine Träne in meinen Augen bildete und dann immer mehr. Ich weine nicht oft, aber Nat ist mir mit Laura und den Kindern die wichtigste Person im Leben und ich habe immer gehofft, dass wir immer bei einander bleiben. Tja, falsch gedacht Clint.

Nichtmal eine halbe Stunde war vergangen, da parkte Jades Auto schon in der Garage des Towers und sie klingelte. Yelena und ich gingen in Richtung Tür als uns auffiel, dass alle still schweigend im Gemeinschaftsraum saßen und niemand ein Wort von sich gab. Mit dem Fahrstuhl kam sie oben bei uns an. Sie sah überglücklich aus und hatte einen großen Strauß von Natashas Lieblingsblumen in den Händen. Rosen. Sie waren wunderschön. Jade dachte, Natasha wäre zurück von ihrer Mission und für einen kurzen Moment vergaß ich, dass sie keine Ahnung hatte, was hier geschehen war. Gleichzeitig packten Yelena und ich Jades Hand und brachten sie in ein freies Zimmer. Sie schaute uns verwundert an, lächelte dann aber: "Hi Clint, hi Yelena. Ist Nat schon da? Ich habe eine riesige Überraschung für sie!" Frangend schauten wir Jade an, die eine Akte aus ihrer Tasche holte. "Was ist das?" Fragte Yelena verwirrt. Jade grinste: "Das ist meine Überraschung!" "Noch mehr Arbeit? Du weißt aber schon, dass Nat Schreibtischarbeit hasst oder." Fragte ich etwas amüsiert. "Nein, keine Arbeit du Trottel! All die Jahre im Red Room haben Nat und ich zwar über viele Dinge geredet, aber immer wieder sprach sie begeistert darüber, wie unglaublich es wäre, zu wissen wer ihre Eltern sind, aber als sie zu Shield und Avengers kam, hatte sie keine Zeit nach ihnen zu suchen. Sie wollte ja ihre freie Zeit mit mir verbringen. Aber weil ich nicht bei Shield bin habe ich viel Freizeit..." Schon ahnend, was gleich kommen würde schaute ich traurig zu Yelena rüber, welche meinen Blick musterte. Ich wendete mich schnell wieder von ihr ab und hörte zu. "und jetzt ratet mal wen ich gefunden habe" sie strahlte im ganzen Gesicht. "Ich habe herausgefunden wer ihre Mutter ist und wo sie jetzt lebt. Sie ist immernoch in Russland. Am selben Ort, an dem sie glaubte ihr Tochter verloren zu haben. Ich habe keine Ahnung, wo ihr Vater ist, aber ihre Mutter lebt!"

Einen Moment lang herrschte Stille, als Yelena dann das Wort erhob: "Jade, setz dich doch bitte mal." Jades Lächeln verschwand plötzlich und sie sah verwirrt aus: "Nein, ich stehe lieber", sagte sie mit einem Unterton und fixierte ihr Gesicht zu einem ernsten Blick. "Wo ist Natasha?" Ich schwieg für einen Moment fing dann aber an zu erzählen. Schritt für Schritt. Als ich, der noch immer verwirrten Jade endlich erzählte, das Nat nicht mehr da ist, schrie sie schmerzerfüllt auf und sank zu Boden. Sie keuchte und ihr Atem wurde immer schneller, als hätte sie eine Panickattacke. Die Rosen lagen überall auf dem Teppich verstreut.

Does She Still Love Me?(Natasha Romanoff Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt