17.

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Taehyung

Während Jimin an meinem Schreibtisch sitzt und etwas in mein Block zeichnet, sitze ich weiterhin auf meinem Bett, stütze mich mit meinen Armen ab, um mich ein wenig nach hinten zu lehnen. Ich musterte ihn die ganze Zeit und muss erleichtert feststellen, dass er sich wirklich beruhigt.

Seine angespannten Gesichtszüge haben sich nach und nach entspannt. Auch seine Haltung hat sich ein wenig verbessert. Körperlich scheint es ihm wohl besser zu gehen, aber im Kopf? Da herrscht wahrscheinlich immer noch ein richtiger Sturm.

Ich entscheide mich dazu, zu ihm zu gehen. Ich schaue über seine Schulter und muss überrascht feststellen, dass er mich gezeichnet hat. Zwar ist es eine grobe Skizze, aber ich erkenne deutlich mich selbst. „Wieso mich?" Jimin zuckt mit den Schultern. „Was mir als erstes in den Sinn kommt, zeichne ich eben. Ich schmeiß es weg, keine Sorge."

Jimin reißt das Papier aus dem Block und fängt es an zu zerknüllen, aber ich halte ihn schnell auf. „Nein, nein. Behalt es ruhig, ich... war nur ein wenig überrascht." Ich nehme ihm das Blatt aus der Hand und streiche es wieder glatt, so glatt es eben geht.

Wann genau habe ich aufgehört Vampire nicht mehr zu hassen? Okey, ich hasse sie immer noch, also wann habe ich aufgehört Jimin zu hassen?

„Machst du jetzt weiter deine Uni?", fragt mich Jimin leise, als ich nach meinem Buch greife. Er fragt es so leise und schon fast verletzt, als würde er wollen, dass ich lieber nach ihm greife und kuschle. „Nur ein bisschen, Okey? Bist du vielleicht müde?" Stumm schüttelt er den Kopf und schaut zum Fenster.

Das Fenster ist groß, ich sitze oft auf der Fensterbank und betrachte nachts den Mond, wenn ich nicht schlafen kann und ich glaube, Jimin hat die selbe Idee. „Kannst ruhig aufmachen", meine ich nebenbei, schon völlig vertief in meinen Gedanken.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit schon vergangen ist, aber was ich weiß ist, dass ich genug gelernt habe. Außerdem reißt mich Jimins Niesen aus meinen Gedanken, zu dem ich sofort schaue. Kann er etwa krank werde?

Ohne weiteres hole ich einen Pulli von mir aus dem Schrank und ziehe ihn von der Fensterbank runter. „Zieh den an. Keine Ahnung, ob du krank werden kannst, aber den ziehst du jetzt an. Außerdem ist es schon spät, ich muss morgen früh raus." Ein sanftes Lächeln bildet sich auf seinen Lippen, als er meinen Pulli nimmt und ihn über den Kopf zieht.

Shit, wieso sieht er so süß aus in meinem Pulli? Und es wird noch schlimmer... „Hast du vielleicht eine Hose für mich?" Ob ich wohl eine passende habe, ist wohl eher die Frage. Sein Körper ist so fragil, dass ihm selbst meine kleinste Hose zu gross sein wird, aber ihn in seiner Jeans schlafen zu lassen kann ich auch nicht zulassen.

„Eine andere, die dir passen würde, habe ich nicht." Ich halte ihm meine Jogginghose hin. „Direkt gerade aus ist das Bad. Ich mach es uns solange bequem, Okey?"

Blood Bag || 𝙰 𝚅𝚖𝚒𝚗 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt