Blood Bag || 𝙰 𝚅𝚖𝚒𝚗 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️

90.

Jimin

Wieso lässt er uns nicht einfach in Ruhe? Reicht es ihm nicht, dass ich Taehyungs Leben zerstört habe? Das ihn seine Familie hasst? Reicht es ihm nicht, dass er Mom umgebracht hat? Yoongi von sich gestoßen hat?

Seokjin und Namjoon stehen direkt vor uns, versuchen uns zu schützen. Auch wenn sie trotzdem keine Chance gegen Vater haben, versuchen sie es. Genauso wie Yoongi Hoseok schützt, ihn dicht hinter sich hält, damit ihm nichts passiert. Was er trotzdem nicht garantieren kann, da Vater unberechenbar ist.

„Tz, du hast ihn also zum Vampiren gemacht?" Amüsiert mustert Vater Taehyung, den ich hinter mich gezogen habe und ihn auch dort festhalte. Tae ist wütend, dass merke ich und er versucht sich auch loszureißen, aber ich halte ihn davon ab. Es wundert mich tatsächlich, immerhin kann er mich ganz einfach überlisten, aber er tut es nicht.

Er tut mir nicht weh

„Dabei dachte ich, du lässt ihn sterben, wie langweilig." Ich verdrehe die Augen, wie kann er bitte bloß so abartig sein? Ich hasse ihn einfach so verdammt sehr, ich wünschte ehrlich, ich könnte ihn bloß durch meinen Blick töten. „Aber wenn ich darüber nachdenke... es wäre bestimmt witzig, wenn ich euch zwei voreinander quälen und foltern würde, bis ihr mich darum anfleht, getötet zu werden." Er versucht uns einzuschüchtern, uns Angst zu machen, aber es funktioniert nicht. Was er mir schon alles angetan hat... ich kenne seine Tricks. Genauso wie ich seinen billigen Trick kenne, einfach seine Geschwindigkeit auszunutzen und auf uns zuzukommen, bloß habe ich damit schon gerechnet gehabt. Ich habe damit gerechnet, dass er von sich selbst überzeugt ist, aber es reicht langsam. Diesmal lasse ich ihn nicht gewinnen, nicht heute.

Ich klammere mich an Taehyung, er greift sofort nach meinem Körper und versteht es. Er versteht mich und meine Reaktion, weicht ebenso unnatürlich schnell aus und hat mich dabei fest im Griff. Mein Blick lasse ich nicht einmal von Vater fallen, habe ihn immer in diesem gefangen. Auch als Seokjin und Namjoon ihn angreifen.

Seokjin hat es endlich geschafft diesen einen speziellen Dolch zu bekommen. Davor dachten wir immer, es würde reichen, ihn erstmal einfach festzuhalten und auf den Dolch zu warten, bloß war das eine unglaublich dumme Idee. Weshalb diese Situation uns eigentlich ziemlich gelegen kommt.

„Geht weg, sofort. Versteckt euch, egal wo und kommt erstmal nicht zurück. Wir finden euch schon." Jungkook schubst uns förmlich aus dem Haus, Taehyung zieht mich hinter sich her. Aber ich kann nicht. Ich will hier nicht Weg, dieser Mann da drinnen, der gerade unseren Freunden weh tut vermutlich, er hat so viel schlimmes getan. Angefangen damit, als ich noch ein kleiner Junge war. Ich kann nur selbst den Kopf über mich schütteln, ich habe seinen Worten wirklich geglaubt und es hat mich geprägt, aber ganz sicher werde ich hier nicht mehr feige sein. Es ist mir egal, ob er mir mein Heez rausreißen wird, oder was anderes mir antut. Ich sehe meine Chance und ergreife sie.

Ich reiße mich von Taehyung los. Er hat nicht die Reaktion gerade mich wieder zu sich zuziehen, ich laufe plötzlich unmenschlich schnell los, geradewegs auf den Dolch, den Seokjin tatsächlich fallen gelassen hat. Weil wir beide einfach keine Chance gegen Vater haben, egal wie alt sie sind. Sie werden es nicht schaffen, weil es offensichtlich ist, dass sie ihn angreifen. Aber es ist nicht offensichtlich, dass ich ihn angreifen werde.

Ich greife also nach dem Dolch und stürze mich auf meinen Vater, falle mit ihm zusammen auf den Boden. Ich sehe zum ersten Mal in meinem Leben, wie erschrocken er mich anschaut, so fassungslos. „Du verdammtes Arschloch, schmor gefälligst in der verdammte Hölle!" Tränen laufen über meine Wangen, Tränen vor Wut. Ich ramme mit meiner ganzen Kraft die ich besitzt diesen Dolch in seinem Herz und beobachte, wie seine Adern sich schwarz verfärben und herausstechen. Erstickte Laute kommen aus seinem Mund, Vater greift mir plötzlich an meine Brust, aber er wird es nicht schaffen, mich zu töten. Er ist schon viel zu tot dafür, dass seine Hand letztendlich kraftlos zu Boden fällt und alles vorbei ist.

Stille, mein Körper zittert unheimlich stark, ich spüre mein Blut in meinem Körper rasen. Ich hab's geschafft. Ich habe es wirklich geschafft. Ich schließe die Augen und falle selbst zur Seite auf den Boden, lasse den Dolch in Vater stecken. Ich höre Taehyungs Rufe, will ihm antworten, aber ich schaffe es nicht. Es wird alles dunkel um mich, eine gewisse Wärme umgibt mich, ich fühle mich wohl.

Taehyung...