87.

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Taehyung

Ziemlich grob werde ich von Yoongi gegen die Wang gedrückt. Er legt eine Hand von sich um meinen Hals und drückt unheimlich stark zu, dass mir tatsächlich die Luft weg bleibt. Erstickt keuche ich auf, kralle mich in Yoongis Handgelenk und schaue in seine rot leuchtenden Augen. Ich habe kein Chance gegen ihn, natürlich habe ich sie nicht. Er ist ein reiner Vampir, viel stärker als ich es je sein werde.

„Taehyung, ich warne dich. Ich liebe dich zwar als meinen Bruder, aber wenn du Jimin weiterhin weh tust... ich schwör dir beim Teufel, ich lass dich leiden." Schwer schlucke ich, ich wollte das doch gar nicht. Ich habe wirklich versucht dagegen anzukämpfen, aber ich konnte einfach nicht aufhören.

Ich hatte keine Kontrolle...

„Wenn du dich nicht kontrollieren kannst, dann saug gefälligst an einem Blutbeutel, statt an Jimin, verstanden?" Yoongi ist mit seinem Gesicht meinem nahe gekommen, ich spüre seinen wütenden Atem an meinen Lippen. Ich kann nicht anders, als einfach nur zu nicken und vergeblich nach Luft zu ringen, bloß funktioniert es nicht so, wie ich es mir erhoffe. Mir wird tatsächlich ganz Schwummerig vor Augen, meine Sicht verschwimmt gerade, was auch er bemerkt. Mit einem abfälligen Laut lässt er von meinem Hals ab. Mein Körper sackt in sich zusammen, laut husten lasse ich mich die Wand runterrutschen.

„Ich wollte das nicht", hauche ich verzweifelt und greife in mein Shirt. „Ich wollte nicht mal sein Blut... er hat es mir selbst gegeben." Mein Blick hebt sich nicht einmal, Yoongi ist immer noch bei mir. „Verdammt, ich wollte ihm doch nie weh tun!" Ich lasse meine Faust auf dem Boden knallen, die Fliese bricht unter meiner Hand. Der Schmerz, der mich gerade durchläuft, ist nicht der selbe, wie der in meinem Herzen. Ich habe Jimin weh getan, ihn zu etwas gezwungen, dass er nicht wollte. Ich habe ihm Angst gemacht, ihn zum Weinen gebracht. „Ich wollte das doch nicht." Letztendlich schluchze ich tatsächlich leise auf, ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Meine ganzen Gefühle spielen verrückt, es macht mich krank. Es lässt mich nicht in Ruhe denken und bringt mich in solche Situationen, ich hasse es.

Er erkenne, wie Yoongi leise seufzt und sich zu mir setzt. Er legt sogar einen Arm um mich. Ich kann dem Gefühl nicht widerstehen und lehne mich an ihn, an seine Brust. Er sagt nichts, eigentlich sollte er wissen, wie schwer es gerade für mich ist. Und dennoch verstehe ich ihn. Ich habe seinem Bruder weh getan, ich habe meinem Vampiren weh getan, ich hätte mindestens genauso reagiert.

„Seine verzweifelten Bitten... Yoongi, ich konnte mich nicht aufhalten. Ich wollte es- aber es ging einfach nicht." Yoongi legt seine Arme um mich, zieht mich etwas näher zu sich. „Shhh, Es ist vorbei. Du darfst nicht solange kein Blut trinken, dann passiert eben sowas... außerdem spielen deine Gefühle verrückt. Das wird alles wieder."

Blood Bag || 𝙰 𝚅𝚖𝚒𝚗 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt