Alles hat einmal ein Ende

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In der letzten Woche hatte mein ungeduldiges Warten auf unsere Prüfungsergebnisse endlich ein Ende und eines Nachmittags erhielten wir alle unsere Noten. Der Anonymität willens, erhielten alle Abschlussschüler ein Schreiben per Eule zugeschickt. Meine Freunde und ich vertrieben uns gerade unsere Zeit in der schönen Sommersonne, als sieben Eulen auf uns zuflogen und uns unsere Briefe überbrachten. Fast zitternd vor Aufregung nahm ich das Schreiben entgegen und blickte abwartend in die Gesichter der anderen.
„Zusammen, oder?", fragte Marlene und jetzt merkte man selbst ihr ihre Aufregung an. Alle nickten und waren auf einmal kerzengrade. „Auf drei. Eins, zwei, drei!", verkündete Remus und sobald das ausschlaggebende Wort über seine Lippen kam, rissen wir unsere Briefumschläge auf. Bitte, bitte sag, dass ich bestanden habe, dachte ich fieberhaft. Mein Blick flog über meine Noten und ich spürte förmlich wie ein ganzer Fels von meinem Herzen abfiel. Strahlend blickte ich in die Gesichter der anderen und sobald ich Dorcas und Marlenes leuchtende Augen sah, schloss ich überglücklich beide in die Arme. Die Jungs gesellten sich zu uns und Peter sagte überschwänglich : „Eine Gruppenumarmung zur Feier!"
Wir alle mussten glucksen und ich wand mich sanft aus den vielen Armen meiner Freunde, während ich mir James herauspickte. Bevor ich überhaupt etwas machen konnte, zog er mein Gesicht schon mit beiden Händen an seins und murmelte triumphierend an meinen Lippen : „Ich weiß, dass dir die Auroren-Uniform fantastisch stehen wird. Mindestens so gut wie mir."
Lächelnd über die gewohnt witzelnde Art meines Liebsten, gab ich mich seinem euphorischen Kuss hin. „Sucht euch ein Zimmer", grölte Sirius mit einem Unterton, aus dem man sein breites Grinsen direkt heraushören konnte. Marlene fügte sofort hinzu : „Ihr habt echt kein Schamgefühl, ihr Wilden."
Jetzt ebenfalls mit einem breiten Grinsen auf den Lippen und einem wegwerfenden, kleinen Verdrehen meiner Augen, lösten ich mich von James und wir alle begangen unsere Noten miteinander zu vergleichen. Sirius hatte super bestanden und ziemlich gute Noten erreicht, auch wenn er wahrscheinlich noch besser gewesen sein könnte, wenn er öfters auf meine Aufforderungen zum Lernen gehört hätte. Remus war etwas besser als Sirius und hatte ähnliche Noten wie ich, was er sich mehr als verdient hatte und auch Dorcas und Marlene zeigten ein ähnliches Zeugnis vor.
Peter hatte es nicht ganz so leicht gehabt, hat aber trotzdem ganz zufriedenstellend abgeschnitten und teilweise knapp, aber glücklicherweise alle seine Anforderungen erfüllt. Tatsächlich hatten James und ich ein fast identisches Zeugnis, wir schnitten überall hervorragend ab mit dem kleinen Unterschied, das James in Zaubertränke etwas schlechter war als ich und ich in Verwandlung nicht ganz sein Niveau erreichte. Früher hätte es mich vielleicht gestört, wenn James ein so gutes Zeugnis erreichte, aber nun sah ich, dass auch er sich angestrengt hatte und seine Faulheit beiseite geschoben hatte um sein Berufsziel erreichen zu können.
Ich war unfassbar stolz auf alle meine Freunde und natürlich auch auf mich selber. Durch das ganze Durcheinander, die Aufregung und die Euphorie, kam der letzte Schultag noch schneller als erwartet und plötzlich war es soweit. Wir mussten alle unsere Koffer packen und nach einem letzten gemeinsamen Essen in der großen Halle und einer typischen Dumbledore-Rede an alle Schüler und Abschlussschüler gerichtet, kamen wir alle am Bahnhof in Hogsmeade an. Es herrschte das gewohnte Treiben und Getümmel des Bahnhofs, aber auf dem Weg zum Zug nahm ich mir den Moment und blieb stehen. Ich drehte mich um und schaute auf das wunderschöne Schloss, welches man in der Ferne erkennen konnte und welches ich so lange mein zweites Zuhause nennen konnte.
Meine Freunde bemerkten mein Halten und gesellten sich zu mir, auch für sie war der Abschied auf ihre Weise nicht leicht. Ich ergriff James Hand und merkte wie Dorcas sich bei mir unterhakte. „Jetzt ist es wohl vorbei, nicht wahr? Wir haben die letzten Jahre so viel Zeit hier verbracht, dass es sich ganz komisch anfühlt nicht mehr daran zu denken, dass wir nach den Sommerferien wiederkommen", meinte Marlene.
„Die gemeinsamen Essen und Abende im Gemeinschaftsraum werden mir echt fehlen", gab Remus zu und Peter fügte hinzu : „Oh ja. Und unsere ganze Zeit miteinander."
„Ich glaube selbst Professor McGonagalls Zurechtweisungen werde ich ein bisschen vermissen", sagte Sirius ehrlich und auch Dorcas meinte : „Sogar der Unterricht gehörte doch irgendwie dazu. Die ganzen neuen Dinge, die wir kennenlernten... Es wird ganz schön komisch ohne das alles sein."
„Ja. Ihr habt recht. Aber, jetzt haben wir all diese wunderbaren Erinnerungen an die tolle Zeit und gehen noch einen Schritt weiter. Wir nehmen alles mit, was wir durch die letzten Jahre bekommen haben und starten ein neues Kapitel. Wir werden uns neuen Situationen stellen müssen und so wie es aussieht auch dem Bösen ins Auge blicken müssen, aber zusammen schaffen wir das. Einverstanden?", sprach James mit fester Stimme.
Ich hielt immer noch meinen Blick aufs das Schloss gerichtet als ich für uns alle antwortete : „Auf alle Fälle. Dann lasst uns jetzt mal die Seite umblättern." Jetzt drehte ich mich wieder um und zusammen gingen meine sieben Freunde und ich in den Hogwarts-Express.
Es stand uns wirklich einiges bevor, das wusste ich mit bestimmter Sicherheit, aber es lag an uns was wir daraus machten. Wir würden auf Dumbledores Nachricht bezüglich des Orden des Phönix warten und waren bereit etwas zu unternehmen. Die dunklen Zeiten wurden deutlicher und deutlicher und so langsam wurde es Zeit, die Dinge zu verbessern. Und wenn niemand anderes dies erledigte, mussten alle Verfügbaren die Sache in die Hand nehmen. So viel stand schon einmal für mich fest.
Aber nicht nur diesbezüglich hatte ich mir Gedanken gemacht. Ich wollte noch viel Neues lernen und entdecken und freute mich schon darauf endlich meinen Traumberuf anfangen zu können. Und das alles mit meiner zweiten Familie, nämlich meinen Freunden und natürlich James, zusammen.
Tatsächlich hatten James und ich sogar überlegt später einmal zusammenzuziehen und uns unser Traumhaus ausgemalt. Natürlich wusste keiner von uns was alles in der Zukunft passieren würde, aber es machte Hoffnung und Spaß sich eine gemeinsame Zukunft vorzustellen und daran festzuhalten. Wir würden aneinander festhalten und zusammen ins Unbekannte schreiten. Gemeinsam durch gute und schlechte Zeiten gehen und das beste aus allem machen.
Ich war mir sicher, dass das nicht immer leicht werden würde, aber irgendwie hatte ich im Gefühl, dass James und ich das schaffen konnten. Dass James derjenige war, mit dem ich eine Zukunft hatte. Es mochte vielleicht ungläubig und naiv klingen, aber mein Herz sagte es mir und durch James lernte ich darauf zu hören und meinen Kopf auszuschalten. Wir würden auch in der Zukunft hoffen und kämpfen. Und zwar bis ans Ende.

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Heyy, schön, dass du meine Geschichte ganz bis hierhin verfolgt hast :) Mit diesem Kapitel beende ich nun tatsächlich meine erste Fanfiction und hoffe, dass sie dir zumindest ein bisschen gefallen hat, auch wenn sie nicht perfekt ist.
Ich möchte mich hiermit nochmal für alle Votes und so weiter von ganzem Herzen bedanken. Also: Ein riesengroßes Dankeschön meinerseits für alles bisherige und kommende!
Hab einen schönen restlichen Tag und behalte deinen guten Geschmack!
Deine some_stories_for_you ;)

The Story of Prongs and Lils Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt