Das Ende des Spiels

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Es blieb nur ein winziger Moment der Ruhe, bevor das wilde Treiben des Spiels weiterging. Noch während der Kommentator jubelnd das Tor der Gryffindors bekannt gab, dabei nicht ganz unparteiisch blieb und strenge Blicke von Professor McGonagall erntete, steuerte ein Jäger der Gryffindors, den ich nicht so schnell erkennen konnte, Kopf an Kopf mit zwei Slytherin-Jägern auf den Quaffel zu.
Die beiden Slytherins hatten inzwischen aufgeholt und nahmen den Jäger der Gryffindors in die Mangel. Sie klemmten beide den Gryffindor ein und stießen ihre Ellenbogen in seine Rippen, anscheinend war dies die Lieblingsangriffsstelle der Spieler der Slytherins und es verärgerte mich enorm, weil sie so gewaltsam waren.
James und Anna Williams, die zweite Jägerin, preschten auf den Spieler ihres Teams zu und versuchten ihm zur Hilfe zu Eilen, während die beiden Treiber des Teams die Slytherin-Treiber in Schach hielten und besonders darauf Acht gaben, dass nicht noch einer verletzt wurde, was bei der offensichtlich üblichen Aggressivität der Gegner, die sich auch im Schulalltag zeigte, nicht ganz einfach war, wie es aussah. Leider kamen James und Anna zu spät und während die beiden Slytherins den dritten Jäger, der wie ich nun dem Kommentator entnehmen konnte, Bryan Cross hieß, beschäftigten, kam die dritte Jägerin der Slytherins um die Ecke und schnappte sich den Quaffel, woraufhin alle Beteiligten schnellstmöglich auf das Tor der Gryffindors zuflogen.
Es herrschte eine fast greifbare Spannung unter den Schülern als die Slytherins die Gryffindors weiter unterdrückten und sie vergebens versuchten etwas dagegen zu unternehmen, während die dritte Slytherin-Jägerin, Pamela Rich so hieß sie, ganz vorne an der Spitze auf die Torringe zuflog, sich zum Abwurf bereitmachte und der Hüter der Gryffindors sich in Stellung begab. James und Anna waren mit dem Ausweichen der Klatschern und den zwei Slytherin-Treibern beschäftigt und konnten nichts dagegen unternehmen als Pamela Rich den Quaffel auf ein Tor warf.
Alle Gryffindors hielten die Luft an und selbst die Spieler stoppten ihre Besen kurz vor dem Tor, sodass Bryan Cross sich aus der Klammer der beiden Slytherins endlich befreien konnte. Der Quaffel segelte geradewegs auf einen Torring zu und der Hüter zog so schnell er konnte seinen Besen zur Seite. Er schwang die Arme hoch und fing den Quaffel im letzten Moment ab, um zu verhindern, dass die Slytherins ein Tor erzielten. Der Großteil der Tribüne atmete erleichtert auf, denn die meisten Ravenclaws und Hufflepuffs feuerten ebenfalls leidenschaftlich die Gryffindors an, und die Anhänger der Slytherins grummelten sauer vor sich hin, wenn auch ziemlich lautstark.
Mein Blick verharrte wieder auf James und ich sah, wie er ebenfalls beruhigend ausatmete und den Moment der Ablenkung nutzte und seinen Blick suchend über die Zuschauer schweifen lies. Sein Blick streifte an den Rumtreibern, Dorcas und Marlene vorbei, die eifrig ihre Schildern in seine Richtung streckten, und er begann zu grinsen als er die Sprüche darauf entzifferte. Sein Blick schweifte weiter und genau auf mir verharrte er. Erst zweifelte James an was er vor seinen Augen sah und dann bildete sich ein freudiges Lächeln auf seinen Lippen. Ich lächelte breit zurück und formte mit meinen Lippen die Worte : „Mach sie alle!" James nickte entschlossen und voller Zuversicht preschte er im gleichen Moment auch schon wieder los, um das Match weiterzuführen.
Die Gryffindors erzielten noch drei weitere Tore und die Slytherins warfen zwei. James' Team kämpfte entschlossen gegen das aggressive Spiel der Slytherins an, was durch das tosende und unterstützende Publikum begleitet wurde. Kurz darauf fing der Gryffindor-Sucher den Schnatz und beendete das Spiel. Während des jubelnden und beleidigten Chaos der Zuschauer begaben die Rumtreiber, meine beiden Freundinnen und ich uns nach unten aufs Spielfeld, um dem Team, also in meinem Fall vor allem James, zu gratulieren. Das Team der Gryffindors umarmte sich auf dem Boden angekommen stürmisch und gleich darauf stürmten Sirius, Remus und Peter ebenfalls auf sie zu und riefen ausgelassen Dinge wie : „Ihr habt sie fertig gemacht!" und „Ihr hättet das Gesicht der Slytherins sehen müssen!"
Währenddessen gratulierten Dorcas, Marlene und ich unseren bekannten Kameraden ebenfalls und danach tippte mir jemand auf die Schulter. Ich drehte mich mit einer Vorahnung dessen, wer dieser Jemand wohl war, um und schaute in ein allzu bekanntes, strahlendes Gesicht. „Ich habe mir schon ausgemalt, wie ich es dir am besten heimzahlen könnte, dass du nicht zu so einen wichtigen Spiel kommst. Aber anscheinend muss ich mir diese Überlegung für irgendwann anders aufsparen, denn du hast mich wahrlich überrascht. Und wie!", sagte James mit seinem geläufigen, schiefen Grinsen im Gesicht. Ich schnappte mir seine Hand und schaute sie für einen Moment in meiner liegend an, bevor ich sie drückte, ihm in seine vor Freude glitzernde Augen schaute und sagte : „Eigentlich wollte ich tatsächlich nicht kommen, aber ein sehr treue Seele hat mir das Blatt von den Augen genommen und mir gezeigt, wie wichtig dir das Ganze ist und, dass ich dich darin unterstützen sollte. Auch wenn Quidditch nie vollkommen mein Fall sein wird, ist mir nun klar, dass das komplett nebensächlich ist, denn hierbei geht es nicht um mich, sondern um dich. Außerdem muss ich sagen, dass du ein wirklich grandioser Teamkapitän bist und dir die pure Entschlossenheit ziemlich steht. Und ganz nebenbei ist es auch fantastisch die Slytherins verlieren zu sehen..."
James lächelte und schaute kurz zu Boden, bevor er antwortete : „Das weiß ich zu schätzen. Und den letzen beiden Punkten kann ich nur bewusst zustimmen." Er grinste mich aufziehend an und unwillkürlich färbte dieser Ausdruck auf mich ab. „Jetzt ist aber genug, ihr Turteltauben.", sagte Sirius der nun auf uns zu kam, mit den anderen im Schlepptau. „James muss sich noch umziehen, damit wir schnellstmöglich mit der Party beginnen können.", fügte Peter fröhlich hinzu und Remus sagte grinsend : „Ja, aber wenn die Party beginnen soll, brauchen wir noch ein paar Dinge. Also los, los Jungs! Wir müssen noch ein paar Besorgungen machen. Wir haben doch Butterbier und Feuerwhiskey versprochen."
James war sofort Feuer und Flamme, schenkte mir einen kurzen entschuldigenden Blick und stürmte dann in die Umkleide, während er schon im Gehen den Quidditchumhang auszog. Die Jungs gingen ihm rasch hinterher und Marlene und Dorcas wandten  sich mir zu. Ich hackte mich bei ihnen ein, während wir zurück zum Schulgelände liefen und Marlene sagte : „Ich habe noch ganz genau vor Augen, wie du uns am Anfang des Schuljahres im Hogwarts Express beteuert hast, dass du eher ins Quidditchteam gehen würdest als den ach so schrecklichen James Potter zu daten. Und wer hätte es gedacht? Du bist zwar kein Teil der Mannschaft geworden, aber genau dieser Mister Potter hat dich dazu gebracht ihn leidenschaftlich bei seinem Match anzufeuern und daten tust du ihn auch noch!" Ich knuffte Marlene ertappt in die Seite und als Dorcas loslachte, stupste ich sie von der Seite an, konnte aber ebenfalls nicht länger an mich halten und Marlene und ich schließen uns ihr an.

The Story of Prongs and Lils Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt