Die überraschende Neuigkeit

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Während der Zugfahrt plauderten die Mädels und ich durchgehend und mir wurde klar wie sehr ich das alles vermisst hatte über die Ferien. Meine positive Stimmung wurde noch besser und meine Gedanken, die vorher noch um Potter kreisten, wurden auch immer mehr ausgeblendet. Angekommen in Hogwarts starben wir alle fast vor Hunger und stürzten uns förmlich auf das Essen. Ich fühlte mich pudelwohl und war froh im meinem zweiten Zuhause angekommen zu sein.
„Warum ist James vorhin eigentlich so aus dem Abteil gehuscht? Habt ihr etwa eine heimliche Romanze von der du uns nichts erzählt hast?" , fragte Marlene neckisch. Und Dorcas fügte gespielt dramatisch hinzu : „ Na hoffentlich nicht! Ich habe gedacht wir erzählen uns alles!" Ich verdrehte die Augen, konnte mir ein Schmunzeln aber nicht ganz verkneifen. „ Haha, ich lache mich schlapp. Ihr braucht euch nicht zu sorgen, da würde ich eher ins Quidditchteam kommen, als dass ich Potter date!" , konterte ich.
Die beiden grinsten vielsagend, während mein Blick wie aus Reflex für einen Moment zu Potter und seinen Freunden zuckte, die garnicht so weit von uns entfernt saßen. Unsere Blicke trafen sich für einen Moment und gleich darauf schauten wir beide wieder voneinander weg. Er widmete sich wieder Sirius, der gerade etwas Witziges zu erzählen schien, und Remus und Peter, die beide lauthals anfingen zu lachen, zu.
Täuschte ich mich, oder sah Potters Gesichtsausdruck so aus als ob ihn etwas seelisch  verletzt hätte? Hatte er vielleicht gehört was ich Marlene und Dorcas erzählt hatte?
Oh nein, es passiert schon wieder!, dachte ich. Ich mache mir einen viel zu großen Kopf um Potter! Ab sofort hört das auf, Lily!, führte ich in Gedanken das stumme Gespräch mit mir selber fort.
Mein Gedankengang wurde von Professor McGonagall unterbrochen, die vom Lehrertisch aufgestanden, zu mir gekommen war und sich jetzt leicht räusperte um meine Aufmerksamkeit zu erhalten. „Miss Evans, schön Sie wieder in Hogwarts begrüßen zu können. Ich wollte Ihnen mitteilen, dass Sie nach dem Festmahl im Büro des Schulleiters erwartet werden." , sagte Professor McGonagall zu mir. Dann bückte sie sich etwas und senke die Stimme, als sie fortfuhr : „Das Passwort ist Pfefferminzbonbon." „ Ein schönes letztes
Schuljahr, Ihnen. Auch Ihnen Miss McKinnon und Miss Meadowes." , beendete Professor McGonagall das Gespräch und ging anstatt wieder zum Lehrertisch zurückzugehen, zu Potter und seinen Freunden. Auch ihm schien sie etwas zu sagen und ging erst danach wieder zum Lehrertisch zurück. Erst fragte ich mich, warum Professor McGonagall mit Potter gesprochen hatte, aber ich tat diese Frage schnell ab und dachte mir nichts weiter dabei.
„Lily du hast doch nicht etwa was angestellt, oder?", fragte mich Marlene halb im Scherz. Aber bevor ich antworten konnte, übernahm Dorcas schon das Wort : „ Ach was, Lily hat doch noch nie etwas verbrochen! Denk doch mal nach, es wäre viel logischer wenn Dumbledore Lily für die Rolle der Schulsprecherin ausgewählt hätte und sie deshalb sprechen wollen würde." Ich zuckte mit den Schultern und meinte, dass ich es ja gleich
herausfinden würde.
Wir aßen noch zu Ende und kurz darauf wurde das Festmahl beendet. Ich verabschiedete mich von Dorcas und Marlene und ging hinauf zum Büro des Schulleiters. Vor dem Büro wurde ich dann doch etwas unsicher und machte mir Sorgen, dass ich wegen etwas Ärger bekommen würde, aber dann straffte ich meine Schultern und sagte mir, dass ich nichts getan hätte und so auch keinen Ärger bekommen könnte.
Vor Professor Dumbledores Büro angekommen, klopfte ich an der Tür und wartete auf ein Signal einzutreten. „Kommt doch rein, Miss Evans." , kam es freundlich hinter der Tür hervor und ich erkannte Professor Dumbledores Stimme. Ich trat ein und vor Dumbledores Schreibtisch, an dem der Schulleiter saß, stand noch eine weitere Person. Potter stand erwartungsvoll und leicht verwundert vor Professor Dumbledores Schreibtisch und schaute mich an. Recht verwirrt darüber, dass Potter dort stand, begab ich mich nach vorne und stellte mich neben ihn. Ich begrüßte Professor Dumbledore und dieser ergriff gleich das Wort : „ Also, ihr wundert euch sicher warum ich euch hierher bestellt habe und deshalb werde ich dies gleich erklären. Ich habe euch als Schulsprecherin und Schulsprecher gewählt und möchte euch nun diese Nachricht mitteilen. Ich bin mir sicher, dass meine Entscheidung richtig war und, dass ihr dieses Amt gut ausführen werdet."
Mein Herz machte einen Freudensprung. Ich wollte unbedingt Schulsprecherin werden, nachdem ich Vertrauensschülerin geworden war und nun erreichte ich dieses Ziel! „Vielen Dank, Professor. Ich versichere Ihnen, dass ich meine Arbeit gut ausführen werde." , sagte ich dankend. Dennoch fragte ich mich warum ausgerechnet Potter mein Schulsprecherpartner geworden war. In meinen Augen war er alles andere als autoritär und regelkonform, aber ich beschloss mich nicht allzu sehr dadrüber zu ärgern, denn ich würde mir meine Errungenschaft ganz bestimmt nicht durch irgendeinen nervigen Jungen vermasseln lassen .
Auch Potter bedankte sich durchaus freundlich und Dumbledore erklärte uns noch, dass wir als Schülersprecher dazu da waren, für Ordnung unter den Schülern zu sorgen und den Vertrauensschülern übergeordnet waren. Als alles geklärt war, verabschiedete Dumbledore uns und wir verließen das Büro.
„Na dann, auf eine gute Zusammenarbeit, Evans!" , sagte Potter auf dem Flur vor der Wendeltreppe zum Büro des Schulleiters, winkte kurz und ging zügigen Schrittes davon.
Das kann ja was werden, dachte ich. Gleichzeitig freute ich mich aber sehr über den Posten als Schülersprecherin und ging los zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Jetzt hatte ich Marlene und Dorcas erstmal einiges zu erzählen!

The Story of Prongs and Lils Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt