Mein Herz schlug vielsagend in meiner Brust als sich ein unbeschreibliches Gefühl in meinem Bauch ausbreitete. Es war mehr als Dankbarkeit und Glück und es nahm mir die Fähigkeit zu sprechen. Ich konnte einfach nicht die richtigen Worte finden, um zu vermitteln wie ich mich fühlte und welche Bedeutung diese Situation gerade für mich darstellte, obwohl in meinem Inneren unendlich viele unausgesprochene Dinge tobten, die ich in diesem Moment empfand und dachte. Für einen winzigen Augenblick standen wir einfach nur da und ich musterte James gut aussehendes Gesicht aufmerksam, hoffte, dass das Leuchten in meinen Augen James einen Hinweis darauf gab, warum ich gerade nichts erwiderte.
Endlich fand ich meine Stimme wieder und sagte zu ihm, ohne auch nur den Blick abzuwenden : „Du verdienst mich, hörst du? Du bist gut genug für mich, viel zu gut. Und ich bin dir unendlich dankbar dafür, dass du mich so akzeptierst wie ich bin und mich unterstützt. Genau deswegen und wegen noch viel mehr habe ich dir eine weitere Chance gegeben. Du hast sie angenommen und genutzt und darüber bin ich weitaus dankbarer als über die vergangene Freundschaft zwischen mir und Snape. Du hast mir dein wahres Wesen gezeigt und alles wieder gut gemacht, einfach weil dir bewusst war was schiefgegangen ist und weil du es nicht so stehen lassen konntest. Du hast nicht aufgegeben und hast riskiert, dass ich dich ein weiteres Mal zurückweise und dich damit verletzte. Schon allein deshalb verdienst du mich mehr als jeder andere junge Zauberer hier. Ich möchte, dass du das weißt und dir bewusst ist, warum deine Taten genau richtig waren."
James Augen strahlten, er strich mit seinen Daumen leicht über meine Hand und hob leicht zögerlich die Mundwinkel. „Du bedeutest mir unendlich viel, die ganze Welt und noch viel mehr. Ich brauche gar nicht zu wissen, dass ich dich verdiene, denn ich werde so oder so an deiner Seite bleiben solange es dich glücklich macht", erklärte mir James und als ich meine Lippen zu einem Lächeln formte, fügte er hinzu : „Du musst mich noch ein bisschen ertragen, denn so schnell wirst du mich nicht mehr los, Lily." Ein neckischer und aufziehender Ausdruck mischte sich in seine Miene und ich bemühte mich nicht mein Schmunzeln zu unterdrücken, denn ich wusste, dass er genau dies beabsichtigt hatte. „Das Selbe gilt für dich, aber wiege dich bloß nicht zu sehr in Sicherheit. Denn das bedeutet nicht, dass ich jetzt nachsichtiger mit dir umgehen werde. Du musst dich schon noch anstrengen um mit meiner Schlagfertigkeit und Raffinesse fertig zu werden. Ein falscher Schritt und du bist nicht mehr sicher. Ich habe deine Rumtreiber-Freunde ganz auf meine Seite gezogen und ich kann nun auch auf ihre Unterstützung zählen. Nicht das ich sie brauchen würde, aber man weiß ja nie", zog ich ihn auf und ging auf seinen Versuch ein unsere lockere und humorvolle Art miteinander umzugehen, einzubringen. Tatsächlich war das eins der Dinge, die ich am meisten an unserer Beziehung liebte und mich faszinierten.
Schlagartig fiel mir der Grund ein warum ich überhaupt in diese Situation gelangt war und der Gedanke wusch mein Schmunzeln vom Gesicht. James bemerkte den Wandel sofort und ein fragender Schatten zuckte durch seine Augen. Ich versuchte mich ein wenig zu entspannen und machte mir klar, dass mir eigentlich schon lückenlos bewusst war, was ich sagen wollte und ich einfach nur mein Herz sprechen lassen sollte, obwohl genau dieser Teil mir manchmal besonders schwerfiel, da ich so ein eingefleischter Kopfmensch war.
„Da ist noch etwas was ich dir dringend sagen muss und was schon längst überfällig ist", fing ich an und hielt meinen Blick entschlossen auf James gerichtet. Ich wartete gar nicht ab bis er antwortete, denn ich wollte meine Entschuldigung auf keinen Fall weiter aufschieben. „Es tut mir leid. Wirklich. Ich habe mich schrecklich verhalten und dich verletzt ohne jeglichen Grund. Ich war so wütend wegen Snape und seinen Freunden, dass mein Kopf wie ausgeknipst war und ich komplett falsch reagiert habe. Die ganze letzte Woche habe ich mich auch nicht besser verhalten und meine Sturheit verhinderte, dass ich früher eingesehen habe, wer hier eigentlich etwas falsch gemacht hat. Ich kann es jetzt zwar nicht mehr ändern, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich nicht mehr wütend auf dich bin, du keinen Fehler begangen hast und vor allem, dass ich meinen Fehler eingesehen habe. Aber am aller meisten möchte ich, dass dir klar ist, dass nichts daran schlimm ist wenn du jemanden helfen möchtest, der dir etwas bedeutet. Und es ist schon gar nicht irgendeine schwachsinnige Aktion, die jemandem etwas beweisen soll! Das hätte ich dir niemals an den Kopf werfen sollen und es ist vollkommen berechtigt wenn du noch sauer auf mich bist. Ich wollte dir das nur sagen und mich entschuldigen, vielleicht kannst du mir ja verzeihen. Entschuldigung für mein verdammt schlechtes Verhalten", setzte ich hinzu.
Nachdem ich den letzten Satz beendete schlug mein Herz rasend schnell von der Befürchtung, dass James mir vorerst nicht verzeihen würde. Natürlich hörte ich zu als er mir kurz vorher diese wunderschönen Dinge erzählt hat, aber eine gewisse Angst, dass mein Fehler doch zu verheerend war, lauerte immer noch in meinem Inneren. Ich hoffte trotzdem inständig auf eine positive Antwort und wusste, dass meine Miene diese Hoffnung und Ungeduld wiedergab, denn James begann zu Schmunzeln. Er wandte für einen Moment den Blick ab und schaute auf den Boden. Doch ich lies nicht locker und zog meine rechte Hand aus seiner und umschloss damit sein Kinn um seinen Blick wieder sanft auf mich zu lenken. Ich sagte ernst : „Bitte, ich meine das vollkommen Ernst. Sag mir einfach wenn du noch Zeit brauchst." James Augen hielten meine fest und ich lies meine Hand von seinem Kinn sinken. Daraufhin löste er seine Hand aus meiner linken und für einen klitzekleinen Moment rutschte mir das Herz förmlich in die Hose, weil ich dachte er würde gehen.
Doch ganz im Gegenteil, er umfasste mit beiden Händen mein Gesicht und schaute mir fest in die Augen als er sagte : „ Lily Evans, dass du nicht bemerkst, dass ich dir schon längst verziehen habe, nachdem ich dir und Snape ganz klar gemacht habe wie ich zu dir stehe, verwundert mich wirklich, weil du sonst doch so eine schlaue Hexe bist. Alles ist okay. Trotzdem weiß ich es zu schätzen, dass du dich bei mir entschuldigst. Mein Kopf war in dieser Situation auch nicht ganz klar und ich mir hätte bewusst sein sollen, dass du dich super alleine verteidigen kannst. Da ist mein Beschützerinstinkt, wenn man das so nennen möchte, wohl mit mir durchgebrannt. Dennoch, wenn ich dir Unannehmlichkeiten, sei es mit Snape oder irgendjemand anderem, ersparen kann und dir die Verantwortung dessen abnehmen soll, brauchst du nur zu fragen und ich unterstütze dich. Behalte das im Hinterkopf, Lily."
Ich atmete spürbar erleichtert aus und war froh, dass unser kleiner Streit nicht mehr zwischen uns stand. Das Unwohlsein Gefühl, was sich durch den Konflikt in mir ausgebreitet hat, verschwand und ich begann erleichtert zu lächeln. Scheinbar lockerte dies auch James Stimmung, denn ich sah wie sich seine Miene erhellte als er sagte : „So hab ich dich am liebsten. Mit diesem wunderschönen Lächeln im Gesicht, das unfassbar ansteckend ist."
Er hielt immer noch mein Gesicht fest und schaute mir tief in die Augen. Unsere Blicke trafen sich und hielten einander fest. Es baute sich eine Intensität in unseren Blicken auf und mein Körper begann leicht zu kribbeln. Im nächsten Moment überbrückte James langsam den restlichen Abstand zwischen uns und meine Lippen trafen auf seine.
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The Story of Prongs and Lils
Hayran KurguIn dieser Geschichte erzählt euch Lily wie sie den nervtötenden James Potter lieben lernte:) Alles begann im Laufe ihrer Schulzeit, aber so richtig angefangen hat es erst im letzten Schuljahr. Und an diesem Zeitpunkt startet sie auch, denn sie möcht...