Kapitel 25

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„Liebes Tagebuch, ich weiß wirklich nicht was ich tun soll. Rebekah redet seit gestern nicht mehr mit mir. Sie ist sauer weil ich mit Marcel geschlafen habe, dabei wusste ich nichtmal, dass die beiden sich lieben, beziehungsweise überhaupt kennen. Egal wie oft ich versuche mit ihr zu reden, sie weicht mir immer aus und mit Elijah habe ich immer noch nicht gesprochen, da er mit Niklaus und Marcel unterwegs war. Es ist einfach alles ein großes Desaster."

„Hallo schöne Frau" Elijahs Stimme erklingt als sich die Tür öffnet, wenigstens etwas positives an diesem Tag. Ich klopfe mit meiner Hand neben mich, er schließt die Tür und setzt sich zu mir.
„Ich denke wir haben etwas zu besprechen" seine Stimme zittert, ist er nervös? Ich nicke, „Ja, das denke ich auch"
Wir lächeln uns an, sein Lächeln steht ihm so gut. Nach minutenlanger Stille unterbreche ich sie endlich, „Was war das zwischen uns?".
„Ich weiß es nicht Rosalia, es hat sich gut angefühlt" ,antwortet er.
Ich muss lächeln, mit dieser Antwort habe ich nicht gerechnet. Nickend stimme ich ihm zu.
„Ich weiß, du willst keine Beziehung eingehen.." ,beginnt er. Seine Hand streichelt beim Reden an meinem Oberschenkel auf und ab „und ich weiß ebenfalls, dass du mich nicht liebst aber diese Nähe zu dir hat sich so unglaublich richtig angefühlt".
„Und was denkst du darüber, dass wir verwandt sind? Ich meine Rebekah sagte, es würde dich stören.."
Er schaut mir in die Augen und seine Hand hört nicht auf mit dem was sie tut.
„Rosalia, sie hat recht. Ich bin Jahrtausende vor dir geboren, durch unsere Adern fließt wahrscheinlich nicht einmal das selbe Blut".
„Also stört es dich nicht?" ich bin nervös, allerdings weiß ich nicht wieso. Meine Augen können sich deshalb nicht auf einen Punkt konzentrieren, sie wandern von meinem Fenster zu meinem Schrank, von meinem Schrank zur Tür, dann wieder zum Fenster. Das geht die ganze Zeit so bis Elijah mein Kinn mit deinem Zeigefinger anhebt, „Wenn es mich stören würde, würde ich dann das hier tun?" bevor ich über seine Worte nachdenken kann presst er seine Lippen schon auf meine.
Seine Lippen entfachen erneut dieses Feuer in mir und als unsere Zungen sich berühren kann ich nicht anders, als auf seinen Schoß zu klettern und meine Finger in seinen Haaren zu vergraben. Unser Kuss wird immer intensiver und ich spüre langsam etwas unter mir hart werden. Als ich beginne sanfte Küsse auf seinem Hals zu verteilen öffnet sich die Tür und ich schrecke von ihm zurück.
„Oh mein Gott, tut mir leid, ich wollte nicht-" es ist Rebekah. Zum Glück waren wir noch angezogen. „Komm rein. Elijah, wir sehen uns später" ,sage ich. Er verdreht die Augen, lächelt jedoch dann und verlässt das Zimmer. „Rosalia wir müssen reden" wie ich diesen Satz doch hasse.
„Es tut mir wirklich leid, dass ich dich so angefahren habe. Du bist meine beste Freundin und die Vorstellung von euch beiden hat mich so zerstört, dass ich garnicht darüber nachgedacht habe was ich sage." ,fährt sie fort.
Ich bin froh, dass sie das sagt.
„Ist in Ordnung. Es tut mir wirklich leid, dass ich mit ihm geschlafen habe aber das war noch bevor ich hier ankam. Ich war gelangweilt und wollte Spaß haben, als ich ihn getroffen habe ist es dann einfach passiert. Wäre mir das jetzt passiert und ich wüsste, dass ihr euch liebt oder mal geliebt habt, würde ich das niemals tun, das weißt du doch oder?"
Sie nickt zufrieden und zieht mich in eine Umarmung.
„Jetzt bin ich aber neugierig, was ist da zwischen dir und Marcel?" Als ich sehe wie sie auf seinen Namen reagiert nehme ich mir vor, ihn nicht mehr zu nennen. Ihre Augen füllen sich sofort mit Traurigkeit. „Niklaus hat ihn damals adoptiert und aufgezogen. Wir verliebten uns ineinander doch als Niklaus das heraus fand verbot er mir den Kontakt zu ihm. Marcel und ich hatten einen Plan, wie wir Niklaus los werden könnten aber-" sie bricht in Tränen aus. Ich nehme sie sofort in den Arm und lasse erst los, als sie sich einigermaßen beruhigt hat. „Ist schon in Ordnung, erzähl es mir wann anders" ,spreche ich sanft. Sie lächelt leicht und wischt ihre Tränen weg.
„Nun bist du aber dran, was ist da zwischen dir und meinem Bruder?" ,fragt sie und ihr trauriger Gesichtsausdruck verwandelt sich in ein Grinsen. Ich erzähle ihr was gestern zwischen mir und Elijah war und auch, was gerade passiert wäre, wenn sie nicht reingeplatzt wäre. Sie entschuldigt sich lachend. „Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß aber denk dran, Niklaus darf auf keinen Falls mitbekommen, dass du eine Mikaelson bist. Er wird dich umbringen.."
Der Gedanke daran macht mir Angst, ich kann es doch nicht mein unendliches Leben lang geheim halten, denn so wie es aussieht werde ich die Ewigkeit in diesem Haus verbringen, da nichts meine Emotionen zurück holen kann.

Wochen vergehen und zwischen mir und Elijah läuft etwas, was ich nicht benennen kann. Der Gedanke daran, dass es eigentlich verboten ist was wir tun, macht es umso besser.
Eines Nachmittags lese ich verträumt ein Buch bis Rebekah mit einem Haufen an Kleidern in mein Zimmer stürzt. „Welches soll ich heute Abend anziehen?" ,fragt sie aufgeregt.
Ich schaue sie fragend an „Was ist heute Abend?". Sie schlägt sich ihre Handfläche gegen die Stirn, „Ich habe ganz vergessen es dir zu erzählen, Marcel und ich gehen heute Abend miteinander aus, also was meinst du?"
Sie hält sich jedes Kleid mindestens zweimal an. Die Entscheidung fällt mir schwer, da sie wirklich in jedem Kleid fantastisch aussehen würde. Letztendlich entscheiden wir uns für ein schwarzes, welches ihre vornehme Vampir Blässe noch einmal mehr betont.

„Habt Spaß und pass auf dich auf" rufe ich ihr zu, als ich winkend am Fenster stehe und Marcel und Rebekah beobachte, wie sie das Grundstück verlassen. Ich hoffe wirklich, die beiden werden wieder ein richtiges Paar, sie passen gut zusammen. Jedenfalls passt sie besser zu ihm als zu Stefan. Ich denke in letzter Zeit oft an Stefan seit er mir diesen Brief geschrieben hat. Ich denke ich sollte ihm antworten also erkundige ich mich bei Niklaus wo ich Stift und Papier finde. Er führt mich zu einem Raum mit einer großen Tür, hinter der Tür befindet sich eine Art Bibliothek. Ich mache es mir gemütlich und beginne zu schreiben, was mir ohne Gefühle wirklich sehr schwer fällt.
Ich brauche Stunden um den ersten Satz zu formulieren, es ist so schwer zu beschreiben was ich fühle, wenn ich eigentlich gar nichts fühle aber Stefan wird das sicher verstehen. Nach stundenlanger Arbeit, einem Haufen Papier neben dem Tisch und drei zerbrochenen Stiften, habe ich es geschafft einen einigermaßen ordentlichen Brief zu verfassen.

Lieber Stefan, ich habe mich sehr darüber gefreut, dass du an mich gedacht hast und mir einen Brief geschrieben hast. Allerdings weiß ich, dass Niklaus und Elijah dich angeheuert haben mich zu kontaktieren, damit ich meine Menschlichkeit wieder einschalte. Wirklich schade, dass das nicht geklappt hat. Mir geht es gut soweit, danke der Nachfrage und wie geht es dir? Du hast mich verlassen aber gib dir nicht die Schuld, es ging um deinen Bruder und ich hätte genauso gehandelt an deiner Stelle. Ich habe meine Familie gefunden, allerdings wissen nur Elijah und Rebekah davon, Niklaus darf nicht erfahren dass ich zu seinem Stammbaum gehöre. Rebekah sagt er würde mich auf der Stelle umbringen und das würde ich gerne vermeiden, da ich es toll finde ewig zu leben. Ich hoffe auch inständig, dass wir uns mal wieder sehen können, vielleicht lässt sich das ja mal einrichten. Das letzte mal war schließlich 1944, mittlerweile haben wir 1951 und ich denke trotzdem noch ab und zu an dich. Es tut mir leid, dass ich dich enttäuscht habe und genau das getan hast, wovor du mich gewarnt hattest.
Pass auf dich auf.
-Deine kleine Prinzessin Rosalia.

Bloody Desire | TVDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt