Liebes Tagebuch, heute werde ich Lorenzo wieder sehen. Ich hoffe, dass wir diesmal ungestört Zeit miteinander verbringen können, ich will so gerne mehr über ihn erfahren, gestern wurden wir leider von meinem Bruder unterbrochen. Er schrieb mir einen wundervollen Brief, in welchem stand, dass wir uns heute wieder sehen und dass er es so oft versuchen wird, bis wir ungestört sein werden..er ist einfach ein Traum.
Henry müsste mit unserer Mutter beim Arzt sein, niemand wird also bemerken wann ich das Haus verlasse und wohin ich gehe. Ich verlasse leise mein Zimmer, um sicher zu gehen dass wirklich niemand zuhause ist, dann laufe ich aus der Tür raus, direkt zu der Bank, wo Lorenzo bereits auf mich wartet.
Er empfängt mich mit seinem atemberaubenden Lächeln und einem Handkuss, „Hallo Schönheit".
Ich lächle und schmelze innerlich, seine Worte lassen die Schmetterlinge in meinem Bauch toben.
Wir sitzen wieder eine Weile auf der Bank und beobachten alles in unserer Umgebung. Die Kinder, die Vögel, die Blumen und sogar die Insekten, mit ihm macht einfach alles Spaß. Wir könnten den ganzen Tag Löcher in die Luft starren und es wäre toll.
Nach einer Zeit atmet er zufrieden auf, „Komm mit Liebes, ich möchte dir einen ganz besonderen Ort zeigen".
Er bringt mich zu einem wundervollen Ort. Dort ist keine Menschenseele zu sehen. Es ist am Fuße eines Berges, um uns herum stehen Kirschblütenbäume und vor unseren Augen läuft ein Fluss entlang. „Hier komme ich immer her, wenn ich mal meine Ruhe brauche" ,er lächelt zufrieden und ich ebenfalls.Wir sitzen sehr lange an dem glitzernden Fluss und reden viel. Ich erzähle ihm alles über mein Leben, was mir einfällt. Sei es der Liebeskummer meiner Mutter, der Tod meines Vaters oder, dass ich den Rest meiner Familie nicht einmal kenne. Er ist so aufmerksam, hört mir bei jedem einzelnen Wort zu und gibt mir das Gefühl verstanden zu werden.
„Lorenzo jetzt erzähl du, ich möchte etwas über dich wissen!"
Er lacht, „Du kannst mich Enzo nennen, Liebes. Alle meine Freunde tun das". Ich ziehe grinsend meine Augenbraue hoch, „Ach, also sind wir Freunde?".
Er lächelt leicht und schaut mir tief in die Augen, „Wir können alles sein, was du nur willst Liebes". Die Schmetterling beginnen wieder zu toben und nun muss ich lächeln, „und was willst du, was wir sind?"
Er kommt mir näher, legt seine Hand auf meine Wange und schaut mir tief in die Augen. Würde er mir jetzt eine Frage stellen, wäre ich definitiv nicht mehr fähig ihm zu antworten. Meine Knie fühlen sich weich an und mein Herz pocht, als wenn es gleich aus meinem Brustkorb springen würde. In diesem Moment würde nicht einmal mehr ein Blatt Papier zwischen uns passen, „Ich zeige es dir wenn du willst". Ich nicke leicht und schon spüre ich seine Lippen auf meinen. Sie fühlen sich genauso an, wie ich es mir vorgestellt habe. Die Welt bleibt erneut für einen kurzen Moment stehen, wie bei unserem ersten aufeinander treffen bloß noch schöner. Alles um uns herum ist mir gerade egal, ich wünsche mir nur, dass dieser Kuss niemals endet.
Als er sich schließlich doch von mir löst beginnt er zu lächeln, „Weißt du jetzt, was ich möchte, was wir sind?".
Ich nicke lächelnd. Um eine vernünftige Antwort zu geben, bin ich gerade absolut nicht in der Lage.
„Und möchtest du es auch?" Ich nicke erneut und bevor ich überhaupt etwas sagen kann berühren sich unsere Lippen erneut und die Aufregung beginnt von Neuem.Nach dem Kuss herrschen ein paar Minuten der Stille bis Enzo sie unterbricht, „Du wolltest etwas über mich wissen, richtig?".
Ich nicke eifrig vor Freude, endlich etwas über ihn erfahren zu können. „Also, mein Name ist Lorenzo, für meine Freunde, dich eingeschlossen, Enzo. Ich bin zwanzig Jahre alt und lebe schon immer hier in England. Meine Eltern wollten mich nicht und gaben mich als ich noch jung war in ein Waisenhaus. Dort bin ich aufgewachsen, mit achtzehn ausgezogen und jetzt sitze ich hier mit dem schönsten Mädchen der Welt.
Etwas geschockt von seiner Vergangenheit aber berührt von seinen letzten Worte lehne ich meinen Kopf an seine Schulter.
„Und wie geht es dir damit?" ,frage ich vorsichtig, „Ich meine damit, dass du, naja..ohne Eltern aufgewachsen bist..".
„Ach Liebes, es ist alles in Ordnung"
Aus Angst ihn mit weiteren Fragen zu verletzen hake ich nicht mehr nach sondern schließe meine Augen und genieße den Moment.Die Zeit mit ihm vergeht so schnell, dass die Sonne schon beginnt unterzugehen. Ich bin froh, dass wir endlich einmal ungestört sein konnten, doch leider muss diese Beziehung weiterhin geheim bleiben, zumindest vorerst.
„Komm schon Liebes, ich bringe dich nach Hause" ,er greift meine Hand und wir machen uns auf den Weg nach Hause.
Ich möchte nicht gehen, ich möchte die heutige Nacht, jeden Tag und alle darauf folgenden Nächte mit ihm verbringen.
Dieser Mann ist alles, was ich je wollte.
Kurz vor meiner Haustür bleiben wir hinter einer Hecke stehen. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände, schaut mir tief in die Augen und küsst zu erst meine Lippen und dann meine Stirn.
„Du bist so wunderschön Rosalia Mikaelson" ,er lächelt und macht sich dann auf den Weg, damit uns niemand zusammen sieht.Ich betrete breit grinsend das Haus und schaue in zwei Trübsal blasende Gesichter, Mutters und Henrys.
Henry ist nie traurig, das bereitet mir Sorgen.
„Was ist passiert?", niemand antwortet.
„Redet doch bitte mit mir, was ist los?" ,frage ich etwas lauter und aufgebrachter.
Meine Mutter atmet tief durch, „Setz dich bitte hin mein Schatz".
Ich höre auf sie und setze mich, während sie langsam zu sprechen beginnt. „Ich war heute früh beim Arzt und.." ,sie beginnt zu weinen, „Ich habe Krebs Rosalia, ich werde sterben..".
Ich kann nicht glauben, was ich da höre, nun fängt auch Henry an zu weinen. Ich falle meiner Mutter in die Arme und weine solange, bis keine Träne mehr aus meinen Augen kommt. Ich fühle mich ausgetrocknet. Meine Augen brennen und jucken vom Weinen, mein Herz fühlt sich leer an.Nachdem ich noch eine Weile mit den beiden auf dem Sofa gesessen habe gehe ich in mein Zimmer. Hier habe ich meine Ruhe, denn es ist am anderen Ende des Hauses. Ich ziehe meine Kleidung aus, ziehe mir ein altes langes Hemd an und lege mich sofort ins Bett. Ich bin unheimlich erschöpft, so erschöpft dass ich nicht einmal meine Vorhänge zu ziehe aber es ist sowieso dunkel, wer soll mich schon sehen?
Ich versuche zu schlafen, doch es klappt einfach nicht. Ständig denke ich an Mutter und dass sie bald nicht mehr bei mir sein wird. Um mich abzulenken beginne ich einen Tagebuch Eintrag zu verfassen, das hilft mir meistens meine Gefühle und Gedanken zu verarbeiten.
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Bloody Desire | TVD
Fiksi PenggemarEngland, 1940. Seit dem Tag ihres ersten Treffens wollen Lorenzo und Rosalia keinen Tag mehr getrennt verbringen, sie sind verliebt wie noch nie zuvor und überzeugt davon, dass nichts und niemand die beiden von einander trennen kann. Doch jeder hat...