Kapitel 14

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„Liebes Tagebuch, seit einer Stunde versuche ich zu schlafen doch es gelingt mir nicht. Ich habe so viele Dinge in meinem Kopf und ich weiß einfach nicht wohin mit diesen Gedanken. Ich habe heute Nachmittag im Wald mit Stefan geredet, er sagte ich sei für ihn wie eine kleine Schwester und wäre ihm sehr wichtig. Ich finde das reicht schon und solange er nicht mehr für mich empfindet muss er auch nicht wissen, dass ich vielleicht etwas mehr für ihn empfinde als nur das. Er besucht gerade irgendwelche alten Freunde von sich und Damon, Lexi schläft wahrscheinlich und ich liege hier herum und weiß nicht was ich tun soll. Es ist wirklich schwer sich hier zurecht zu finden.."

Nach ein paar weiteren Minuten der Stille beschließe ich ein wenig spazieren zu gehen. Ich werfe mir meine Kleidung über, schlüpfe in meine Schuhe, bürste einmal durch mein Haar und verlasse dann das Hotelzimmer.
Auf meinem Spaziergang begegne ich kaum jemandem, was allerdings nicht wirklich sonderbar ist, da wir bereits nach Mitternacht haben. Die Frische Luft tut mir wirklich gut und lässt mich für einen kurzen Moment vergessen, weshalb es mir vorhin so schlecht ging.
Ein paar Meter weiter erblicke ich eine kleine Menschenansammlung vor einem Gebäude. Ich trete näher an das Gebäude heran und stelle fest, dass es eine Bar ist. Als ich einen Blick hineinwerfe verkrampft sich mein Magen. Stefan sitzt dort mit einer wunderschönen blonden Frau an einem Tisch. Sie scheinen Spaß zu haben und aus irgendeinem Grund habe ich das Gefühl, dass die beiden sich schon seit Ewigkeiten kennen. Wieso hatte er es mir bloß verheimlicht, dass er sich mit einer Frau trifft? Ob das seine Ex Freundin ist? Ich habe gedacht, wir erzählen uns alles.
Ich zucke vor Schreck zusammen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre.
„Kann ich ihnen behilflich sein?" ,fragt eine dunkle Stimme. Ich drehe mich um und erblicke einen gut aussehenden großen Mann mit braunen Augen und Haaren, welcher einen Anzug trägt.
Ich schüttele den Kopf, „Nein danke, alles in Ordnung"
Er lächelt mich an, „Darf ich ihnen dann vielleicht einen Drink ausgeben?".
Hat mich gerade ein so attraktiver Mann gefragt, ob er mir einen Drink ausgeben darf? Da kann ich doch gar nicht nein sagen.
„Wenn es in ihrem Interesse liegt, gerne doch" ,antworte ich ohne zu zögern.
Lächelnd hält er mir seine Hand hin und wir betreten gemeinsam die Bar.
An unserem Platz habe ich die perfekte Aussicht auf Stefan und diese Frau. Sie wirken sehr verliebt auf mich.
„Alles in Ordnung bei Ihnen?" ,fragt der Mann mich leicht besorgt.
„Aber natürlich, wenn Sie wollen, können wir uns auch gerne mit Du ansprechen" ,schlage ich vor.
Er nickt lächelnd „Ich bin Elijah und du?"
Elijah, was ein schöner Name. „Rosalia",antworte ich.
„Dir geht es nicht gut, was ist los?" ,fragt er noch einmal. Er scheint es bemerkt zu haben.
„Geht es um den Mann dort hinten?" sein Blick deutet auf Stefan.
„Nein, es ist alles in Ordnung, wirklich" ,antworte ich.
Elijah zieht eine Augenbraue hoch, „Jetzt sag schon, du kannst mir vertrauen" und aus irgendeinem Grund hat er Recht, er kommt mir wirklich bekannt und sehr vertraut vor.
„Er ist sowas wie mein bester Freund aber.."
Elijah unterbricht mich, „Unerwiderte Liebe, hm?".
„Liebe kann man es nicht nennen, es ist eher die Sehnsucht danach geliebt zu werden und aufgrund dessen, dass wir so viel Zeit miteinander verbracht haben, ist er es eben, der diese Sehnsucht hätte beseitigen können".
„Also meinst du wenn du mehr Zeit mit jemand anderem verbringen würdest, würde dieser jemand auch die Chance dazu haben, diese Sehnsucht zu beseitigen?" ,fragt er. Dieser Satz war wirklich schwer zu verstehen doch ich nicke langsam, „Ja, ich gehe davon aus".

„Rosalia, was machst du hier? Du hattest mir doch versprochen nicht nach-" Ich lasse Stefan erst gar nicht aussprechen und unterbreche ihn, „Ich erinnere mich nicht daran dir versprochen zu haben auf dem Zimmer zu bleiben, ich wollte nur etwas spazieren gehen und dann habe ich Elijah kennengelernt".
„Wie..? Also du weißt nicht, dass-"
Ich mag es nicht, wenn er so langsam redet, „Was weiß ich nicht?".
„Ach nichts, ist schon in Ordnung, ich wünsche euch beiden noch viel Spaß. Ich hole dich ab wenn ich zurück in das Hotel gehe, ja?" ,spricht er erleichtert. Ich nicke ihm nur zu und verdrehe meine Augen.
„Kennen wir uns irgendwoher?" die Frau, mit der Stefan an dem Tisch saß steht mir und Elijah nun ebenfalls gegenüber. Sie hat eine sehr einschüchternde und dominante Art, weshalb ich kein Wort heraus bringe. Elijah hingegen rettet die Situation, „Rebekah, das ist Rosalia. Rosalia, das ist meine kleine Schwester Rebekah".
„Stefans Geliebte" ,fügt sie noch scharf hinzu.
„Du kommst mir wirklich sehr bekannt vor, Rosalia. Bist du dir sicher, dass wir uns vorher noch nie begegnet sind?" ,
Rebekahs Blick fühlt sich an als würde sie mich durchbohren.
„Du hast Recht Schwesterherz, mir kommt sie auch verdächtig bekannt vor.." Elijah beginnt nun auch mich mit diesem Blick anzuschauen. Es ist, als würden sie direkt in meine Seele blicken.
„Ich bin mir sicher, dass wir uns noch nie begegnet sind. Ich bin das erste Mal in New Orleans und-" Stefan unterbricht mich, „Als wir uns kennengelernt haben, dachte ich auch ich kenne sie aber ich denke sie sieht einfach nur irgendeiner Person ähnlich".
„Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?" ,fragt Rebekah. Hört diese Frau auch irgendwann mal auf Fragen zu stellen?
„Das erzähle ich dir wann anders Rebekah, lass uns wieder gehen" ,spricht Stefan und das erste Mal bin ich ihm dankbar, dass er geht. Als sie nach Stefans Hand greift und sie zusammen die Bar verlassen spüre ich wieder diesen Krampf in meinem Magen und den Stich in meinem Herzen.
„Bist du sicher, dass jeder andere mit dem du etwas Zeit verbringst, diese Sehnsucht beenden könnte? Ich sehe diesen Schmerz in deinen Augen" ,spricht Elijah beunruhigt.
Ich nicke ihm halblächelnd zu, „Das könnte wirklich jeder, ich habe nur Angst ihn zu verlieren, also als Freund. Er wird nicht für immer Zeit mit jemandem verbringen können, den er als kleine Schwester ansieht. Sobald er seine Liebe findet wird sie ihm wichtiger sein.."
Elijah lächelt verständnisvoll, „Ich verstehe deine Besorgnis. Stefan und Rebekah kennen sich wirklich schon sehr lange aber ich denke nicht, dass die beiden dazu bestimmt sind für den Rest ihres Lebens zusammen zu sein, verstehst du was ich meine?" Ich atme erleichtert auf und nicke. „Außerdem bist du eine wunderschöne Frau, du wirst deine Liebe auch finden und dann bist du nicht mehr so stark von ihm abhängig, das verspreche ich dir" ,fährt er fort. Seine Worte gepaart mit seiner beruhigenden Stimme bauen mich und mein Selbstbewusstsein auf.

„Kommst du, Prinzessin?" Stefan steht plötzlich, nach ein paar weiteren Stunden vor uns, allerdings ohne Rebekah. Ich verabschiede mich mit einer Umarmung von Elijah und verlasse mit Stefan die Bar.
Im Hotelzimmer angekommen platzt es einfach aus mir heraus, „Alte Freunde also?".
Stefan schaut mich verlegen an, „Tut mir leid, dass ich gelogen habe.."
Aus irgendeinem Grund macht es mich glücklich, wie erfüllt er mit Rebekah aussah. Seine Augen funkelten den ganzen Abend, jedesmal als er sie ansah.
„Ist schon in Ordnung. Solange du glücklich bist ist doch alles gut" ,antworte ich lächelnd.
„Und, wie war es mit Elijah?" ,sein Tonfall deutet an, dass er auf etwas hinauswill.
„Es war wirklich schön, er ist sehr nett"
Stefan lächelt, „Komm mal her, ich muss dich drücken" er zieht mich in eine feste Umarmung, welche mich wirklich glücklich macht.

Bloody Desire | TVDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt