Kapitel 26

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„Liebes Tagebuch, Elijah hat für mich den Brief an Stefan zur Poststelle gebracht, da ich dieses Anwesen immer noch nicht verlassen darf. Die letzten Monate habe ich damit verbracht auf eine Antwort zu warten, doch bisher kam noch nichts. Wahrscheinlich hat er sich doch nur gemeldet, weil Niklaus ihm sonst das Herz heraus gerissen hätte. Zwischen Rebekah und Marcel läuft es wieder bestens, sie ist glücklicher denn je und wenn sie das ist, bin ich es ebenfalls. Die Spannung zwischen mir und Elijah wird von Tag zu Tag aufregender und es wird jedes Mal besser, allerdings sollten wir es ein wenig ruhiger angehen, da Niklaus schon einen Verdacht schöpft. Heute Nacht ist er jedoch nicht im Haus, weshalb ich neben Elijah in seinem Schlafzimmer liege."

„Ce.." „Ce.." Elijah scheint ihm Schlaf zu sprechen, es jedoch nicht richtig formulieren zu können. Er wiederholt sich ununterbrochen, bis ich ihn aufwecke.
„Was ist los Schönheit?" ,fragt er. Er scheint besorgt zu sein denn er setzt sich sofort auf und schaltet ein kleines Licht an.
„Nichts, du hast nur im Schlaf geredet und-"
Er unterbricht mich, „Muss nur ein seltsamer Traum gewesen sein, komm her" Er legt seinen Arm um mich und ich lege meinen Kopf auf seine Brust.

Es ist mitten in der Nacht und ich bin hell wach. Niklaus ist nicht zuhause, Marcel und Rebekah sind ebenfalls unterwegs, also ergreife ich die Chance und beginne Küsse auf Elijahs nackten Oberkörper zu verteilen. Ihm scheint es zu gefallen, denn seine Atmung wird schwerer und er lässt mich fortfahren. Ich wandere mit meinen Küssen immer weiter nach unten, sodass ich am Bund seiner Unterhose ankomme. Ich will sie runterziehen doch Elijah stoppt mich. „Wir sind alleine in diesem großen Haus und du willst, dass wir es im Bett machen?" ,fragt er grinsend.
Er steht auf und zieht mich ebenfalls auf die Beine. Dann hebt er mich hoch, ich schlinge meine Beine um seinen Oberkörper, damit ich nicht falle.
„Wohin willst du, hm?" ,flüstert er.  Um seine Frage zu beantworten zucke ich mit den Schultern, es gibt zu viel Auswahl in diesem Haus.
Er entscheidet sich für die Eingangshalle, wo er mich gegen die Wand drückt und unsere Zungen miteinander spielen lässt. Die Spannung zwischen uns erweitert sich und seine Berührungen bereiten mir Gänsehaut am ganzen Körper. Dieser Mann lässt mich jedes einzelne Mal verrückt nach ihm werden.
Ich will erneut auf die Knie gehen doch Elijah hält mich davon ab. „Hör auf. Heute möchte ich dich glücklich machen" er flüstert nicht mehr, sondern spricht es so laut aus, dass es wirklich zum Vorschein kommt, wie sehr er sich nach meiner Nähe sehnt. Ich nicke zufrieden und lasse mich wieder von ihm an die Wand drücken. Er zieht mir mein Nachthemd über den Kopf und bewundert meinen Körper, das tut er jedes Mal und ich muss zugeben, es gefällt mir sehr.
Elijah hebt mich wieder hoch und setzt mich auf einem kleinen Tisch, gleich neben der Tür zur Küche ab. Ich bin aufgeregt, so etwas hatten wir noch nie. Bisher ist es immer nur im Bett passiert. Während er sanft meine Brüste massiert küsst er mich intensiver als jemals zuvor und als er gierig meinen Slip an meinen Beinen entlang runter zieht und zwei seiner Finger in mich einführt, ist es um mich geschehen. Ich kann diese Gefühl nicht mehr in mir halten, ich stöhne so laut auf wie noch nie zuvor. Elijah scheint es zu gefallen denn er lächelt und macht keine Anstalten damit aufzuhören.
„Gefällt es dir?" seine Stimme allein erregt mich schon. Ich nicke hastig, da ich vermutlich keinen vernünftigen Satz herausbringen würde, wenn ich es jetzt versuchen würde. „Ich will hören, dass es dir gefällt.." wie soll ich denn bitte in diesem Zustand etwa sagen? Ich habe zu viel nachgedacht, Elijah hört auf. „Wieso hörst du auf?" ,frage ich ihn außer Atem.
„Ich habe gesagt, ich will hören, dass es dir gefällt ansonsten höre ich auf" ,antwortet er provokant grinsend. „Es gefällt mir sehr, wirklich Elijah bitte mach weiter.." sein Grinsen erweitert sich. „Was ist wenn ich damit aber nicht weiter machen möchte meine Liebe?"
Ich schaue ihn verwirrt an, habe ich etwas falsch gemacht?
Er hebt mich wieder von dem kleinen Tisch hoch und geht zurück zu der Wand, an der wir vorher gestanden und uns geküsst haben. Diesmal jedoch stehe ich anders herum, mit dem Gesicht zur Wand, und es dauert keine zwei Sekunden, bis Elijah in mich eindringt, diesmal allerdings nicht mit seinen Fingern. Ich kann mir ein lautes Stöhnen nicht zurück halten, er macht es so gut.
Ich könnte es die ganze Nacht mit ihm tun, ich bin süchtig nach seiner Nähe.
Wir schrecken auf, denn es hört sich an, als wäre gerade ein Schlüssel in der Tür gedreht worden. Elijah greift nach meiner Hand und nutzt seine Geschwindigkeit, um uns in mein Zimmer zu befördern. Er schließt die Tür leise ab und drückt mich anschließend auf mein Bett, dringt wieder in mich ein und führt zu ende, was er angefangen hat.
Als wir beide unseren Höhepunkt erreicht haben sacke ich in mir zusammen und muss erstmal durchatmen, damit ich nicht kollabiere. Es war gut, mehr als gut. Um genau zu sein, war es das beste Mal von allen.

„Stell dir vor, wir hätten die Tür nicht gehört und jemand hätte uns erwischt" ,lacht er und ich stimme mit ein, diese Vorstellung ist wirklich lustig. Er gibt mir einen Kuss auf die Wange, schnappt sich eines seiner Hemden, welches zufällig noch in meinem Zimmer liegt und verlässt mein Zimmer dann.
Kurz nachdem ich mich angezogen habe, stürmt Rebekah mit meinem Nachthemd, welches wir in der Eingangshalle liegen lassen haben, in der Hand herein.
„Ihr hattet wohl besonders viel Spaß miteinander als wir weg waren" ,spricht sie grinsend.
Ich spüre förmlich wie das Blut in meine Wangen läuft und ich knallrot anlaufe.
„Alles gut, du brauchst dich nicht schämen" ,sagt sie lächelnd. Ich schäme mich trotzdem. Nicht weil ich Sex mit ihrem Bruder hatte, sondern weil sie uns fast erwischt hätte und ich auch noch mein Nachthemd dort liegen gelassen habe.

„Wie war dein Tag?" frage ich, während sie aus meinem Fenster schaut. „Ganz gut, wir waren an einem See schwimmen und es hat wirklich Spaß gemacht" ,erzählt sie.
Sie scheint wirklich glücklich zu sein. „Außerdem haben wir eine ganze Gruppe junger Männer ausgesaugt" ,fügt sie noch lachend hinzu.
Wir reden noch viel und ehe ich mich versehe geht die Sonne schon wieder auf. Rebekah ist bereits neben mir eingeschlafen, meine Gedanken wandern allerdings zwischen allem möglichen hin und her, was mich vom Schlafen abhält.
Da ich Rebekah nicht wecken will, stehe ich vorsichtig auf, öffne leise die Tür und begebe mich in die Bibliothek um mir ein Buch zu holen. Ich liebe es zu lesen. Das ist das einzig positive an diesem Haus, so viele Bücher dass ich bis in die Ewigkeit damit beschäftigt sein werde, sie alle zu lesen.
In der Bibliothek angekommen stelle ich jedoch fest, dass ich nicht alleine bin. Niklaus sitzt auf einem der Tische und schaut aus dem Fenster. Ich will wieder gehen, doch Niklaus scheint mich bemerkt zu haben. „Du kannst ruhig hier bleiben, ich beiße nicht" ,sagt er lachend und klopft neben sich auf den Tisch. Ich nähere mich ihm und setze mich ebenfalls auf den Tisch, da ich ihm ungerne gesagt hätte dass ich lieber gehe weil ich Angst vor ihm habe.
„Wieso bist du so herzlos? Wieso gibt es nichts auf dieser Welt, was deine Menschlichkeit zurückbringt?" seine Stimme ist beruhigend und meine Angst schwindet. Ich atme verzweifelt auf, „Ich weiß es wirklich nicht, ich war ein sehr sensibles und emotionales Mädchen, eigentlich müsste mich alles triggern"
Er schaut mich an und lächelt. „Du erinnerst mich an jemanden. Ein kleiner Junge, er war lebensfroh, höflich und sehr emotional. Seine Kindheit war mehr Trauma als Traum und irgendwann wurde er zu seinem eigenen Schutz verwandelt, da er nicht auf seine Eltern hören wollte"
Diese Geschichte klingt spannend, „Was passierte, als er nicht auf seine Eltern hören wollte?"
Ich hoffe, dass meine Frage ihn nicht verärgert. Nun atmet er einmal tief ein und wieder aus, „Sein kleiner Bruder starb an einem Werwolf Biss. Seine Eltern wollten ihn und seine Geschwister schützen und verwandelten sie durch Magie in Vampire. Ihr Vater ermordete sie und zwang sie danach Menschenblut zu trinken um die Verwandlung zu vollenden.."
Ich nicke, damit er merkt dass ich ihm zugehört und ihn verstanden habe.
Er atmet etwas schwerer als vorher, fährt aber dennoch fort, „Der Junge tötete einen Vampirjäger und litt zweiundfünfzig Jahre unter dem Jägerfluch" Ich schaue ihn verwirrt an, „Was ist ein Jägerfluch?". Er erklärt mir, dass man sobald man einen Vampirjäger tötet, unter Halluzinationen und Wahnvorstellungen leidet.
„Das durchlebte er zweiundfünfzig Jahre?" ,frage ich geschockt. „Zweiundfünfzig Jahre, vier Monate und neun Tage um genau zu sein. Irgendwann schalteten er und seine Schwester ihre Menschlichkeit ab und wurden zu Monstern.." sein Tonfall wirkt traurig, dennoch bin ich neugierig.
„Was ist aus diesem Jungen geworden wenn ich fragen darf?" ich denke, man hört die Aufregung in meiner Stimme sehr deutlich. Er mustert mich zu erst von oben bis unten und wendet seinen Blick dann wieder zum Fenster, „Er sitzt neben dir Liebes".

Bloody Desire | TVDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt