Kapitel 2

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Liebes Tagebuch, gestern Abend habe ich ihn wiedergesehen. Den Mann meiner Träume. Er hat mich nach Hause begleitet und hat mir seinen Namen verraten. Lorenzo St.John, was ein wunderschöner Name, ich finde er passt zu ihm.
Außerdem hört sich Rosalia St.John auch viel schöner an, als Rosalia Mikaelson oder?
Heute wollen wir uns wieder auf dem Markt treffen, ich bin so nervös, ich glaube das kann sich niemand überhaupt vorstellen. Ich hoffe, ich werde nicht wieder so beschämend und peinlich sein wie ich es gestern Abend war.

Ein Blick in den Spiegel macht mir klar, dass ich unmöglich aussehe. Ich konnte vor Aufregung die ganze Nacht nicht schlafen und als ich es dann geschafft habe, habe ich von ihm geträumt. Ich kann einfach nicht mehr aufhören an ihn zu denken. Er hat sich in meinen Kopf gebrannt.
Meine Mutter und mein Bruder sind heute nicht daheim, das heißt ich werde niemandem erklären müssen wohin ich schon wieder gehe. Schließlich ist es äußerst ungewöhnlich für mich so oft unterwegs zu sein, sie könnten Verdacht schöpfen.
Auf dem Weg zum Markt werde ich immer nervöser, was wenn er es gar nicht ernst meinte? Was wenn er mich vergessen hat? Zu viele Fragen und definitiv tu wenig Antworten.
„Rosalia warte!"
Ich drehe mich um und blicke erneut in die Augen, welche mir Schmetterlinge in den Bauch zaubern.
Er haucht zur Begrüßung einen Kuss auf meine Hand, „Wohin möchtest du liebes?".
Ich lächle, „Das ist mir egal, Hauptsache ich verbringe meine Zeit mit dir"
Dieser Satz wiederum lässt ihn lächeln und mich rot anlaufen.
Ich hake mich bei ihm ein und wir laufen viele schöne Wege entlang.
„Wann musst du zuhause sein?" ,fragt Lorenzo.
Ich zucke mit den Schultern, „etwas früher als gestern vielleicht".
Er lacht und ich ebenfalls. „Sieh, dort ist eine Bank. Komm wir setzen uns etwas".
Wir setzen uns auf die Bank und beobachten die Kinder, welche im Park spielen und die Vögel, welche um sie herum fliegen. Wenn es nach mir ginge, könnten wir für immer hier sitzen bleiben.
„Rosalia, du siehst heute wunderschön aus"
Ich trage eine weiße Bluse, welche in meinem alt rosanen Rock steckt. Ich spüre förmlich, wie meine Wangen rot anlaufen, „Vielen dank, du aber auch".
Ich möchte diesen unfassbar schönen Moment wirklich ungerne zerstören aber als ich sehe wie mein Bruder in unsere Richtung läuft bleibt mein Herz für einen kurzen Moment stehen.
Er darf mich nicht mit einem Mann sehen.
„Lorenzo, können wir bitte von hier verschwinden? Dort hinten kommt mein großer Bruder.."
„Liebes, er wird uns sowieso zusammen sehen, auch wenn wir jetzt gehen..Ich werde aufstehen und so tun als würde ich nur einen Spaziergang machen und wenn er weg ist kommst du mir nach, einverstanden?"
Ich nicke verunsichert, während er schon aufsteht und geht.

Henry kommt immer näher und setzt sich plötzlich neben mich auf die Bank, wo gerade eben noch Lorenzo gesessen hatte. „Rosalia was machst du denn hier?"
„Ach nichts, ich genieße ein wenig die Sonne und du?"
Er schüttelt den Kopf, „Du verschwendest wirklich deine Zeit..komm mit nach Hause, du sollst Mutter bei dem Mittagessen helfen".
Ich kann doch jetzt nicht gehen, ich möchte bei ihm bleiben. Ich möchte diesen wunderschönen Tag mit ihm verbringen. Verzweifelt schaue ich in Lorenzos Richtung, während Henry mich leicht am Arm packt und versucht mit zu ziehen. Lorenzo lächelt und nickt verständnisvoll, dieser Mann hat einfach wirklich ein Herz aus Gold.

„Rosalia Schatz, du kannst schonmal den Kohl schneiden. Ich bin sofort wieder da" ,sagt meine Mutter während sie die Tür öffnet an der es geklopft hat.
Ich schneide den Kohl, doch lausche genau dem, was an der Tür passiert. „Ich habe hier einen Brief für eine gewisse Rosalia Mikaelson, sind Sie das?".
„Nein, das ist meine Tochter, ich werde ihr ihn überreichen" ,antwortet meine Mutter freundlich, wie sie ist.
„Das geht nicht, ich darf ihn nur ihrer Tochter persönlich aushändigen, da sie bereits volljährig ist" ,dieser Briefträger erscheint mir wirklich seltsam.
„Rosalia Schatz, Post für dich" ,ruft meine Mutter von der Tür.
Ich tue so als würde es mich überraschen das zu hören und begebe mich zur Tür.
„Guten Tag" ,ich nehme den Brief entgegen und lächle als ich auf dem Absender Lorenzo St.John lese. Der Briefträger benimmt sich wirklich sehr seltsam, er schaut die ganze Zeit in eine Richtung und sein Tonfall ist immer gleich. Wenn ich mich nicht ganz irre blinzelt er kein einziges Mal und vorher gesehen habe ich ihn auch noch nie.
„Miss, das sind streng vertrauliche Daten, ich bitte sie darum, dass nur sie es lesen und kein Weiterer"
Ich nicke und er verschwindet wieder.

Nachdem ich den Brief in meinem Zimmer sicher versteckt habe gehe ich wieder in die Küche um den Kohl weiter zu schneiden. Meine Mutter bereitet in der Zeit den Rest der Suppe vor und es wundert mich, dass sie nicht einmal nachfragt, was das für ein merkwürdiger Brief war. Langsam kann ich wirklich keine Suppe mehr sehen aber vielleicht ist das gerade das einzige was sie schafft. Ich will es ihr jedenfalls nicht vorhalten, ihr geht es im Moment einfach nicht gut und es werden bald bestimmt bessere Tage kommen. Das hoffe ich zumindest und rede es mir auch immer wieder ein.

Liebe Rosalia, es ist schade, dass unser heutiges Treffen unterbrochen wurde aber ich möchte mein Glück erneut versuchen. Morgen, wieder die gleiche Uhrzeit, an der selben Bank wie heute und glaub mir liebes, ich werde es so oft versuchen bis wir ungestört sein werden.
-Lorenzo

Dieser Brief lässt mein Herz warm werden und plötzlich fühle ich mich total wohl. Was macht dieser Mann nur mit mir? Ich frage mich allerdings, wie kann dieser Brief heute schon angekommen sein, wenn er ihn erst nach unserem Treffen verfasst hat? Woher genau wusste der Briefträger, dass meine Familie es nicht lesen darf? Es sind schon wieder zu viele Fragen und zu wenig Antworten.
Dieser Mann hat mir einfach den Kopf verdreht. Wir kennen uns erst seit gestern aber es kommt mir vor, als würde ich ihn schon eine Ewigkeit kennen. Lorenzo ist einfach genau das, was ich mir immer gewünscht habe. Er hat diese wundervollen Augen, in denen ich mich jedes Mal aufs Neue verliere, sein Lächeln ist so wunderschön, dass es mir jedesmal gute Laune bereitet, seine tiefe Stimme sorgt dafür, dass es in meinem ganzen Körper beginnt zu kribbeln sobald er mit mir spricht und dann wären da noch seine Lippen. Die Lippen, die ich am liebsten sofort küssen würde, jedesmal wenn er mich ansieht und diese geheimnisvolle und doch charmante Art setzt allem noch die Krone auf. Er ist zusammengefasst einfach perfekt.

Bloody Desire | TVDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt