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„Wir machen heute etwas besonderes" Meint Fernando am nächsten Morgen im Esszimmer.
Während ich mir müde ein kleines Brötchen mit Marmelade auf meinen Teller lege, blicke ich ihn verwirrt an.
„Und was?" Frage ich leicht lächelnd und setzte mich auf meine vier Buchstaben.
„Komm in einer halben Stunde in den innen Hof." Sagt er grinsend und steht auf.
„Ehm okay..." Ich schaue ihn immer noch verwirrt an, bis er schließlich den Raum verlässt.

Was meint er wohl?
Was ist den etwas besonderes...
Kann ich vielleicht wieder nach Hause?
Nein... dann wäre er nicht so gut drauf...

Nachdenklich beiße ich in mein Brötchen und trinke meinen Kakao aus.
Ich habe überlegt, Fernando mal nach dad zu fragen und wie weit er mit diesen Aufgaben ist.
Aber andererseits hab ich ein wenig schiss ihn das zu fragen.
Schließlich rastet er schnell und unkontrolliert aus und da hab ich echt keine Lust drauf.

Wie lange bin ich jetzt schon hier?
Keine Ahnung.
Auf jeden Fall länger als ein, oder zwei Monate?
Nein länger...
Diese ganze Zeit war ich nicht ein Mal in der Schule.
Alles verpasse ich.
Wirklich alles.
Meine ganze Jugend, oder fast meine ganze, verbringe ich in dieser Villa!

Seufzend stehe ich auf und rücke noch schnell den Stuhl zurecht, ehe ich den Raum verlasse und nach oben in mein Zimmer laufe, um mich um zuziehen.

Schnell laufe ich die Treppe hinunter und öffne die große Tür zum Innenhof.
Zögernd laufe ich die Steintreppe hinunter und sehe Fernando, der die Fensterscheibe der Fahrerseite runterfährt und chilling seinen Arm raus hängen lässt.
Grinsend laufe ich zur Beifahrerseite und knalle die Tür zu.
„Also," Fange ich an zu reden, während ich mich anschnalle und Fernando langsam losfährt.
„Was machen wir?" Strahlend blicke ich zu ihm, doch er grinst nur auf die befahrende Straße.

„Bitte Fernando!" Flehe ich schon fast und mache ein schmollendes Gesicht.
„Hör auf zu nerven und warte" Meint er nur Augenverdrehend, worauf ich mich angepisst in den Sitz fallen lasse.

Nach ungefähr zehn Minuten fällt mir auf, das ich in diesem Stadtviertel noch nie war.
Gespannt schaue ich aus dem Fenster und stelle fest, das es nicht die schickste und reichste Gegend ist.
Die Häuser sehen nicht so aus, als ob da noch sehr viele Leute drin wohnen wollen.
Die meisten sind aus morschem Holz, oder kaputten Ziegelsteinen gebaut worden.
Warum bringt Fernando mich hier hin?
Will er hier vielleicht ein Geschäft abschließen?
Nein, dafür würde er mich nicht freiwillig mit nehmen.

Ich frage mich ehrlich, ob es hier überhaupt einen Supermarkt gibt.
Mit zusammen gezogenen Augenbrauen, beobachte ich eine jüngere Dame, die mit einem schreiendem Baby auf dem Arm, ein zweites Baby in einem herunter gekommenen Kinderwagen umher schiebt.
Sie sieht überfordert, müde und total geschaffen aus.
Mit aller Mühe versucht sie das ältere Baby auf ihrem Arm zum schweigen zu bringen, doch vergeblich.
Ich sehe wie sie noch in eine alte Straße abbiegt, bevor wir ganz an ihr vorbei gefahren sind.

Nachdenklich blicke ich wieder nach vorne, wo sich die Straße gabelt und Fernando nach links abbiegt.
Ich schätze er war hier schon öfters, da er sich hier anscheinend sehr gut auskennt und keine Probleme hat, sich hier zurecht zu finden.
Nur eine Frage, die ich mir immer noch stelle ist, warum Fernando, ein reicher Mafia Sohn, in so ein armes Stadtviertel fährt.

Auf meine Unterlippe kauend, sehe ich wie Fernando langsamer wird und vor einem Laden anhält.
„Wir sind da" Meint er mysteriös und steigt aus, was ich ihm sofort nach mache.
Nachdem ich die Autotür zu gemacht habe, sehe ich mir den Laden genauer an und muss fest stellen, das es ein Tattoo Studio ist.
Fasziniert von der roten neon Schrift, in der ganz fett : Tattoo
steht, fällt mein Blick auf die großen Schaufenster, in denen ein paar schöne Muster abgebildet sind.
Langsam trete ich an eines näher heran und betrachte die Beispiele staunend.

I don't belong to you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt