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Zitternd sitze ich also nun neben meiner besten Freundin, in ihrem Badezimmer,  auf dem Boden.
„Mach doch schneller" meckere ich und lasse meinen Kopf in den Nacken fallen.
„Hey, das wird schon" versucht Adelina mich zu trösten und lächelt mich aufmunternd an.

Vor fünf Tagen hab ich mich das erste mal übergeben. Zwar habe ich Fernando gesagt, das es das einzige mal war, doch das ist gelogen.
Aber sonst hätte er mich niemals zu Adelina gelassen.
Ich meine, es hat schon so ein wenig Zeit gekostet, ihn zu überreden und wenn ich die ganze Zeit kotzen müsste, würde er mich nicht einmal aus dem Bett lassen.

Gerade, als ich mich abgeregt habe, stupst mich Adelina an meiner Schulter.
„Brook er ist-" „Positiv" beende ich ihren Satz ungläubig und lasse den Schwangerschaftstest aus meiner Hand fallen.
„Omg du bist schwanger!" Kreischt meine Freundin, doch ich selber kann es noch garnicht richtig realisieren.
Anscheinend merkst sie meine Unentschlossenheit.
„Willst du das Kind überhaupt?"
Ich schweige.
„Ich-ich weiß es nicht"
Sie nickt verstehend. „Erzählst du es Fernando?"
„Erst wenn ich weiß, was ich machen werde" Antworte ich entschlossen und spüre wie mir die erste Träne ins Auge steigt.

Nein Brook, du weinst jetzt nicht!
„Komm her" nuschelt Adelina und schließt mich in eine lange, emotionale Umarmung.
„Ich bin so froh das ich dich hab" seufze ich und spüre wie mir doch die erste Träne über meine Wange läuft.

„Wie wärs? Du, ich und ein großes Eis" Ich nicke lächelnd und wir fangen beide an zu kichern.

Nachdem wir unser Eis genüsslich aufgegessen haben, während wir durch den Park geschlendert sind, sitzen wir nun an einem kleinen See.
Lächelnd lausche ich dem Wind, der durch die Baumkronen fegt und vergesse für einen kurzen Moment, warum ich hier gerade überhaupt sitze, da unterbricht mich mein Handy.
Schnell ziehe ich es aus meine Tasche und muss feststellen, das es Fernando ist.
Während ich ran gehe, sieht mich Adelina interessiert an.

„Fernando?"
„Ich wollte nur wissen, wann genau du wieder kommst und ob es dir gut geht"
Als er dies sagt, kann ich mir ein verliebtes grinsen nicht verkneifen.
„Alles ist gut. Wir haben eben ein Eis gegessen und sitzen gerade an so einem See, wahrscheinlich komme ich gleich oder so"
Antworte ich gelassen und schaue durch die Gegend, bis mein Blick wieder an Adelina hängen bleibt, die mich immer noch schief angrinst.
„Okay. Habt Spaß, bis nachher"
„Danke"
Seufzend lege ich auf.

„Man merkt, das er dich über alle liebt" Fängt Adelina an zu reden und stützt ihren Kopf in ihren Händen ab.
„Und ich ihn" Gebe ich fröhlich zurück.
„Er würde safe für dich sterben" Stellt sie ernst fest.
„Meinst du?" Sie nickt eifrig.
„Und stell dir Fernando mal mit eurem Kind im Arm for, wie er es lächelnd auf den Arm hat"
„Jaaaa" flüstere ich und schaue zu Boden.
„Ohne scheiß, ihr wärt die geilsten Eltern, die man sich vorstellen kann"
Als sie das sagt, lache ich auf.
„Was? Das ist ernst gemeint" Meint sie beleidigt und kreuzt ihre Arme ineinander.

„Ich überlege noch ein wenig"
„Okay, aber sag mir sofort Bescheid!" Antwortet sie streng, worauf wir wieder in Gelächter verfallen.
„Versprochen" Gebe ich noch von mir, bevor wir uns verabschieden und ich wieder zu Fernando fahre.

Seufzend lasse ich meinen Kopf in den Nacken fallen, nachdem ich den Motor ausgeschaltet habe.
Was soll ich tun?
Ich bin verdammt noch mal schwanger und werde Mutter!
Ich bin erst 18... Aber irgendwie will ich das Kind.
Glaub ich.
„Ach scheiße" Fluche ich laut, öffne die Autotür und knalle sie laut zu.

I don't belong to you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt