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Grinsend nehme ich die Stange zwischen meine Hände und schaue noch einmal auf die ganzen Leute, die mich erwartungsvoll anglotzen.
„Tanz einfach" Flüstert mir die hübsche junge Frau zu, bevor sie vom Podest herunter tritt.
Ich schaue noch einmal zu Fernando, der mich mit wütenden Blick anschaut und ich habe das Gefühl, er reißt mich gleich hier runter.

Schnell schließe ich mein Augen und atme noch einmal tief ein und aus.
Ein und aus..
Ein und aus.
Ruckartig öffne ich meine Augen wieder und ziehe mich an der Stange hoch.
Sofort fangen alle an zu jubeln und ich drehe mich schnell um die Stange.
Grinsend stelle ich mit meinen Füßen wieder auf den Boden, strecke meinen Arsch raus und gleite grinsend an der Stange hinunter.
Ich tanze noch länger so und schaue immer wieder zu Fernando, der anscheinend noch wütender geworden ist.

Aus Provokation strecke ich meinen Arsch noch weiter raus und ich merke wie das Kleid ein wenig weiter nach oben rutscht.
Ich drehe mich noch einmal in paar mal, bevor das Lied schließlich endet und alle anfangen zu klatschen oder zu pfeifen.

Also ganz ehrlich, wenn ich nichts mehr schaffe im Leben, werde ich einfach Stripper.
Ich lache noch einmal in die Runde, bevor ich grinsend in Fernando's Arme laufe.
„Sei doch nicht so" lache ich und schaue ihn in sie Augen.
„Die Männer haben dich alle angegafft..." Brummt er und legt seinen Arm um mich.
„Eifersüchtig?" Frage ich spaßig, doch er schaut mich nur ernst an.
Ich verdrehe lächelnd meine Augen, als ich meinen Blick von Fernando abwende und in die hinterste Ecke des Raumes schaue, wo es zu den Toiletten geht.
Plötzlich fällt mir ein Kellner in meinen Blickfeld.
Mein Atem setzt für einen Moment aus, als ich diese Person da stehen sehe.
Sie sieht mich mit finstern und enttäuschten Blick an, bevor sie in den Toiletten verschwindet.

„F-Fernando" Nervös klopfe ich auf seinen Arm.
„Hmm"
„Ich muss mal"
Er bleibt sofort stehen und dreht sich um.
„Okay ich warte"
„Fernando, du muss nicht warten, ich komme sofort nach, versprochen" Ich grinse ihn noch einmal aufmunternd an, doch Fernando entfernt sich nur schweren Herzens von mir.

Sofort stürme ich in die Toilette herein.
Zwei bekannte Augenpaaren begegnen meinen.
Ich schlucke schwer und ohne viel nachzudenken schließe ich die Tür hinter mir ab und stöckle zu den einzelnen Kabinen um ja sicher zu gehen, das wir hier alleine sind.
Ich höre die Musik nun nur noch gedämpft.

„Was machst du hier!?" Frage ich aufgebracht und schaue zu Ethan, der mich einfach nur stumm anschaut.
„Wie bist du hier überhaupt rein gekommen"
„Hab mich als Kellner rein geschmuggelt" Antwortet er schließlich.
„Ethan, was soll das" Verzweifelt schaue ich ihn an.
„Was ich soll?!" Er kommt aufgebracht auf mich zu.
„Du hast doch diesem Bastart deinen Arsch an sein Glied gerieben, wie irre mit ihm rum gemacht, einem unschuldigen Mann ZWEI mal in die Arme gestochen und an einer Strippstange getanzt!"

Ich werde still.
Was soll das?
„Brook so bist du nicht" Er kommt vorsichtig auf mich zu, doch ich gehe wieder zurück.
„Ethan, es hat sich alles geändert... verstehe das doch"
Er seufzet einmal aggressiv, bevor er wie so ein Irrer den Mülleimer weg kickt, wodurch ich kurz zusammen schrecke.
„Ich kenn dich Brook! Und das bist nicht du!" Seine Brust hebt und senkt sich schnell, während er mit mir redet.
„Seit wann magst du überhaupt Bourbon?!" Verwirrt wirft er seine Hände in die Luft.
„Ethan wie gesagt, es-"
„Es hat sich alles verändert, ja ja ja.. Aber ich will die ALTE Brook wieder! Und warum fliehst du jetzt nicht einfach? Hm? Du könntest jetzt einfach abhauen!"
Ich schweige einen kurzen Moment.
„Er würde sonst mein Familie umbringen lassen..." Sage ich leise, worauf er ironisch auflacht.
„Und er soll dich lieben? Wohl eher hassen..."

Er kommt wieder langsam auf mich zu, so das wir uns tief in die Augen schauen.
„Ethan..."
„Brook bitte..."
„Das bin aber jetzt ich..."
Ich sehe wie sich sein Kiefer anspannt.
„Ach also ist die neue Brook eine, die mit so einem Mafia Sohn vögelt und wie so eine Bitch raus geht?!" Er zeigt auf mein Kleid.
Okay stop.

„Ist das dein erst!" Nun trete ich auf ihn zu.
„Was ist dein Problem!"
„Was mein Problem ist? Scheiße Brook! Du merkst garnicht wie tief du sinkst!"
Mit bösen Augen schaue ich ihn an.
„Wie tief ich sinke? Was machst du denn gerade! Hmm?"
„Brook-"
„Nein Ethan. hör einfach auf. Du wirst sowieso nichts ändern können."
„Aber dein dad-"
„NEIN! Rede jetzt nicht von meinem dad verstanden!"
Er schluckt schwer.

„Was ist nur aus dir geworden..." Flüstert er eher zu sich selber.
„Ich kann dir sagen was aus mir geworden ist. Eine starke Frau, die schon damit kämpfen musste alleine zurecht zu kommen, einen scheiß Serienkiller umbringen musste, erfahren musste das mein dad nicht mal angefangen hat mich zu retten, eine Frau die viel durch machen musste und das alleine!"
Ich schaue ihn böse an.
„Das nennst du stark? Du fickst nen scheiß Mafia Boss!"

Verzweifelt lache ich auf.
„Merkst du eigentlich wie du alles schlechte mit Fernando verbindest? Weißt du eigentlich was er alles für MICH getan hat?"
Er antwortet nicht.
„Mehr als du jemals getan hast" Sage ich böse und merke wie mir Tränen in die Augen laufen.
„Brook, Er liebt dich nicht! Er will nur deinen Körper! Ich verstehe dich richtig, er nicht, ich habe dich verdient, er nicht, ICH bin die einzigste Person die du küssen sollst!"

„Hörst du dir eigentlich selber zu?"
Er schluckt schwer und kommt wieder auf mich zu.
„Bitte Brook..."
Vorsichtig legt er eine Hand auf meine Wange.
„Es geht nicht Ethan" Ich schiebe seine Hand wieder von mir weg.
„Dann Fick doch dein Spanier!"
„Man Ethan! Du redest immer nur von Sex und küssen! Aber hast du mal darüber nach gedacht, was er sonst noch macht?"
Er sagt nichts.
„Er macht ALLES für mich! Er tröstet mich wenn ich traurig bin, er gibt mir Radschläge, er hilft mir mit meinen Problemen um zugehen, er bringt mich zum Lachen, er schaut mit mir Filme, ohne das ich mich komisch fühle, er kann mich anfassen ohne das ich an Timo denken muss!"
Ich mache eine Pause.

„Timo ist tot Brook! Und zwar wegen ihm!"
„Ich weiß okay! Klar Fernando hat seine Macken! Aber weißt du auch wieso er das alles macht? Nein eben nicht. Man darf nicht einfach über Personen urteilen, wenn man die ganze Geschichte nicht kennt! Aber davon hast du keine Ahnung.." Beende ich das Gespräch und laufe wieder auf die Tür zu.

Schnell greift er nach meinem Arm und will mich zurück halten.
„Ethan lass mich einfach"
„Und was machst du jetzt?!"
„Weißt du was?" Ich schaue ihm in die Augen.
„Das kannst du selber sehen"
Ohne noch weiter zu reden stürme ich aus den Toiletten und sehe bei meinem Glück Fernando an einer Wand lehnen.

Erleichtert laufe ich auf ihn zu.
„Ich bin schon fertig dahinten. Warum brauchtest du so lange-"
Doch ich lasse ihn nicht ausreden, denn ich verbinde unsere Lippen miteinander.
Überrascht legt Fernando seine Hände an meine Wangen und ich meine an seine.
Nachdem wir uns wieder gelöst haben, schaut er mich verdutzt an.

„Hast du- hast du geweint?" Fragend streicht er unter meinem Augen her.
„Nein- ja- nein nicht wirklich, alles gut" Lächle ich und umarme ihn.
„Ich bin nur gerade so glücklich.." Nuschle ich und schließe müde meine Augen.
„Können wir fahren?"
Ich spüre wie er mit seinem Kopf nickt.
„Ist wirklich alle okay?"
Ich sehe seine Sorge in seinem Blick, doch ich nicke nur.

Warum muss Ethan immer alles kaputt machen?
Klar ich weiß, er hat jetzt schon zwei mal sein Leben riskiert um mit mir zu reden, aber warum?
Er kann doch jetzt auch nichts dran ändern.
Ich will garnicht daran denken was passiert wäre, wenn einer der Security Leute ihn erwischt hätten, oder wenn Fernando ihn gesehen hätte...

„Esperandme!" [wartet auf mich] Höre ich eine bekannte Stimme hinter uns rufen.
Sofort drehen wir uns um und ich erkenne einen der Männer, die eben an unserem Poker Tisch saßen.
„Ich wollte auch gerade gehen" Meint er fröhlich und läuft mit uns zum Ausgang.
Bevor ich den Schritt aus dem Gebäude mache, sehe ich noch einmal hinter mich und blicke in ein enttäuschtes Augenpaar.
Ethan steht am Rand, versteckt und lässt mich schweren Herzens mit Fernando gehen.

„Brook" Höre ich Fernando sagen, der schon ein paar Schritte vor gegangen ist.
„J-ja ich komme..." Murmle ich und wende den Blick von Ethan ab.

Ich hätte niemals gedacht, das die Freundschaft zwischen Ethan und mir, nur wegen einem anderen Jungen brechen wird...

I don't belong to you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt