helpful or just loving

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So ging es schon eine Weile hin und her.
Er empfing die Briefe heimlich durch den alten Dienstboteneingang und schickte ihm auf verschiedensten Wegen eine Antwort.
Harry hatte schon einige Male behauptet, er würde es nicht mehr aushalten ohne ihn.
Draco hatte nur ein neckendes "Dann komm doch", geantwortet.
Er wusste, es ging nicht.
Sie müssten ungemein dämlich sein, wenn sie sich in dieser Zeit wieder treffen würden.
Wenigstens war bis jetzt noch keiner ihrer Briefe in falsche Hände gelangt, jedoch hielten sie ihn immer so kurz wie möglich, falls doch etwas passieren sollte.

Doch nun hielt Draco einige Zeilen in der Hand, die ihm schwer im Magen lagen und Tränen in seine Augen trieben.

Draco. Sorge bitte dafür das ich morgen ungehindert in euer Anwesen komme. Am Besten natürlich ohne das ich irgendwem in die Hände falle.
Ich kann keine Antwort empfangen, Draco. Also kannst du es nicht einfach absagen.
Sorge einfach dafür, ja?
Wir haben etwas zu besprechen.
Dein Harry.

Er wusste nicht, wie er das denn wieder bewerkstelligen sollte.
Und vorallem brachte ihn die Frage nach dem "warum?" nah an die Grenze des Wahnsinns.

Harry würde kommen.
Einerseits freute er sich wirklich ihn wiederzusehen. Aber mal im Ernst. Wie stellte sich der Gryffindor das eigentlich vor?
Er konnte ja schlecht zu dem dunklen Lord gehen und lieb fragen ob er dieses eine Mal ein Auge zudrücken könnte.
Also wirklich.
Manchmal brachte ihn Harry mit seinem geringen Denkvermögen wirklich auf die Palme.

Er faltete das Pergament wieder und steckte es in eines seiner Bücher, die auf seinem Schränkchen standen, bevor er sich sein Hemd richtig zuknöpfte und beschloss seine Mutter um Hilfe zu fragen.
Das würde er nicht alleine schaffen und seine Mutter wäre die Einzige, die ihm helfen würde.

So stapfte er mit verschränkten Armen die Treppen nach unten und begann seine Mutter zu suchen.
Im Speißesaal war sie nicht und auch nicht in ihrem Wohnbereich, weshalb er die Türe öffnete und in den Garten ging.
Und tatsächlich.
Seine Mutter saß auf einem Stuhl und laß eines der Bücher aus ihrer Bibliothek, dass sie weglegte, als sie ihren Sohn erkannte.

"Draco! Du kommst also auch mal aus deinem Bett",begrüßte sie ihn kalt, schenkte ihm aber ein Lächeln.
"Du siehst noch echt kaputt aus"

"Bin ich auch, Mutter."

Er zog seinen Stuhl vor, setzte sich seiner Mutter gegenüber und lehnte sich über den Tisch zu ihr.

"Vater ist nicht hier in der Nähe, oder?"

"Nein- jetzt gerade jedenfalls nicht. Warum?"

"Weil du mir dringend helfen musst"

Narcissa nickte nur und sah ihren Sohn immernoch fragend an.
Vorallem der Umstand verwirrte sie, dass ihr Sohn nach Hilfe fragte. Und was konnte das schon bedeuten? Warscheinlich nichts Gutes.

"Draco.. natürlich helfe ich dir. Was ist denn heute mit dir los? Du schaust dich die ganze Zeit nach jemandem um..."

Er schluckte und sah eine Weile auf den Tisch, bevor er seine Stimme senkte.

"Harry will morgen hier auftauchen. Ich kann ihm nicht auf seinen Brief antworten, also wird er wirklich hier auftauchen, wenn Hermine ihn nicht irgendwie zurückhalten kann", meinte er leise und sah seine Mutter eindringlich an. "Aber das war definitiv nicht meine Idee und du-"

"Also schreibt ihr euch immernoch?"

"Ja aber er will doch-"

"Und dir ist vielleicht nicht die Idee gekommen das ihr ziemlich unvorsichtig und unverschämt handelt?"

"Doch Mutter. Wir waren aber wirklich sehr sehr vorsichtig. Und wir schreiben auch nur das Nötigste. Ich weiß doch auch nicht warum er wieder her kommen will"

Narcissa verdrehte seufzend die Augen und legte ihr Gesicht in ihre Hände.

"Mutter..."

"Sei ruhig. Ich muss nachdenken, Draco"

Er nickte gehorsam und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück,während er weiterhin seine Mutter musterte wie er es schon immer getan hat, wenn sie etwas zum Grübeln hatte.
Oft erkannte er nur an ihren Gesichtszügen, wie sie handeln würde oder konnte.

Wie damals als sein Vater vorhatte ihn nach Durmstrang zu schicken. Seine Mutter hatte wirklich ernsthafte Zweifel und den selben starren Blick wie jetzt gerade auch.
Und sofort hatte er gewusst, dass er nach Hogwarts gehen würde.

"Mh...dein Freund kann wirklich dämlich sein, oder?",riss sie ihn aus den Gedanken und somit in die Realität zurück.

Draco nickte nur und verkniff sich ein dämliches Grinsen, denn das wäre ja wirklich mehr als unangebracht.

"Herzukommen obwohl ich ihm und seinen Freunden erst rausgeholfen habe..."

"Aber Dobby..?"

"Denkst du, ein Hauself besucht einfach aus Lust an der Freude seine alte Familie?"

Narcissa legte ihre Hand auf die ihres Sohnes und sah weiterhin ein wenig abschweifend über ihren Garten.
"Ich helfe dir natürlich. Etwas anderes kommt auch nicht in Frage. Immerhin weiß ich, wie schmerzhaft es für dich würde, ihn zu verlieren. Und das würdest du ohne meine Hilfe ganz bestimmt."

Er nickte nur, denn seine Mutter hatte ja schließlich auch Recht.

"Wann kommt er?"

"Morgen."

"...ich meinte wann genau"

"Weiß ich nicht."

"Und wie kommt er her?"

"Das hat er nicht gesagt-"

"Kommt jemand von seinen Freunden mit?"

Draco schürzte die Lippen und schon winkte sie trocken ab.

"Das weißt du also auch nicht. Das sind wirklich nicht viele Informationen."

Er zuckte mit den Schultern und stand von dem Stuhl auf.

"Ich weiß, Mutter. Nur wie bekommen wir ihn an den Todessern vorbei..?"

Seine Mutter wollte gerade etwas erwiedern, als sie innehielt und hinter Draco auf einen Punkt zu starren schien.
Er drehte sich um und entdeckte seinen Vater aus dem Anwesen treten.

"Wir reden später.",meinte seine Mutter noch und wendete sich dann seinem Vater zu.

One step away [Drarry ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt