One step away [Drarry ff]

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Da Draco den Krankenflügel von Madame Pomfrey aus nicht verlassen durfte,
besuchte ihn Asher täglich einmal morgens vor dem Frühstück und einmal nach dem Unterricht.
Er blieb dann oft noch bis zum Abendessen,
bevor er dann wieder gehen musste.
So hatten die Beiden eine Menge Zeit zum Reden.
Sie redeten sich ihre Probleme von der Seele oder fragten nach einer Meinung des jeweils anderen.
Draco sah Asher mittlerweile schon fast als eine Art kleinen Bruder an.
Er versprach sich,
Asher bei allem zu unterstützen.

Bei ihm redete Draco sogar ungezwungen über seine Familie,
seine teilweise düsteren Gedanken und sogar über seine geheime Liebe zu dem berühmten Harry Potter,
der jetzt wieder sein Feind zu sein schien.

"So leicht gibst du also auf,ja?", erkundigte sich Asher mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Hätte ich nicht gedacht."

"Siehst du? Es gibt bestimmte Dinge die du eben nicht über mich weißt."

Wie zum Beispiel dieses Todesser-Ding.
Das er ein Anhänger Voldemorts war,
wie sein Vater.
Das er töten sollte.
Und das nicht irgendwer sterben sollte,nein...
Diesmal hatte Voldemort Dumbledore im Sinn.
Dumbledore sollte durch Dracos Hand umkommen.

"Wir haben ja noch genug Zeit. Immerhin bist du erst im 6.Jahr und das Schuljahr ist ja auch noch nicht vorbei."

Das dachte Asher jedenfalls.
Für Draco aber,
war in einigen Tagen sehr wohl das Ende seiner Schulzeit in Hogwarts.
Er wollte Asher aber nicht traurig stimmen oder ihn sogar verletzen.
Denn er wusste,
der Junge wirkte als könnte ihm niemand etwas anhaben.
Das jedoch war nur eine weitere Fassade.
Er war verletzlich. Sehr sogar.
Das aber, würde Asher natürlich niemals zugeben.

"Ja..Da hast du wohl Recht, Kleiner."

Asher lachte selbstzufrieden auf und lehnte sich auf dem Stuhl zurück.

"Jedenfalls...tust du mir vielleicht einen kleinen Gefallen?"

Draco setzte sich auf und sah Asher flehend an.
Dieser nickte zögernd.

"Um was handelt der sich denn?" ,fragte er vorsichtshalber nach.

"Geh..geh zu Harry Potter. In drei Tagen. Sag ihm, dass ich es nie derart wollte. Das ich mein Versprechen halten werde ob er es nun will oder nicht."

"Aber..in vier Tagen kannst du doch selbst zu ihm gehen Draco!" ,wiedersprach Asher mit einem Hauch Besorgnis in der Stimme.

Ja. In Vier Tagen..
Doch da würde er Hogwarts schon verlassen haben.
Den Auftrag ausgeführt haben..

"Machst du es nun?",wiederholte Draco nochmals etwas direkter.
Seine Stimme hatte nun einen bissigen Klang angenommen,
weshalb Asher nur nickte und sich auf die Unterlippe biß.

"Ja. Einverstanden."

-

Harry hatte nach langem Überlegen beschlossen Draco zur Rede zu stellen. Er wollte wissen ob er nur ein Zeitvertreib gewesen war.
Glauben wollte er dies natürlich nicht...aber anders konnte es ja nicht sein. Schließlich war Draco ein Todesser.
So machte er sich auf den Weg zum Krankenflügel.
Genug Fragen an Draco hatte er ja schon immer gehabt.
Und nun musste er diese auch alle beantworten, oder ...

Harry stand gerade an der Türe die zum Krankenflügel führte und öffnete sie einen kleinen Spalt breit,
als er hörte wie Draco mit jemandem sprach.

"Ich kann doch auch nichts dagegen machen...ich weiß nicht wie...oder warum."

Dracos Stimme hörte sich ungewohnt schrill an,
weswegen Harry in seiner Bewegung inne hielt und lieber weiter lauschte.

"Draco. Für Gefühle kann man nun mal nichts. Das hast du mir selbst gesagt und jetzt muss ich es dir erklären? Also wirklich Draco."

Die zweite, unbekannte Stimme kam ebenfalls von einem Jungen.
Ruhig, sachlich und sie hörte sich irgendwie jünger an.
Der Junge schön also noch nicht im Stimmbruch zu sein.

"Du bist wirklich doof,Asher",schniefte Draco leise.

Ahhhhhhh...Asher hieß der Junge also.
Harry legte sein Ohr etwas näher an die Tür um besser hören zu können.

"Sagst gerade du! Hattest du in letzter Zeit Zusammenbrüche, während ich nicht da war?"

"Nein.", erwiederte Draco sofort.
Doch Harry glaubte einen Hauch Verunsicherung in Draco's Stimme wahrgenommen zu haben.
Er log also.

"Asher..?"
Harry hörte wie ein Stuhl zurückgeschoben wurde.

"Ja? Brauchst du noch was?"

"Vergiss es nicht..geh zu ihm. In drei Tagen...bitte!"

Es entstand eine lange Pause und Harry wollte die Türe gerade noch ein Stückchen aufschieben, als Asher sich leise räusperte.

"Ich hab's dir immerhin versprochen. Wehe ich muss es bereuen."

Damit legte jemand seine Hand auf die Türklinke und Harry lief schnell weiter bevor er doch noch entdeckt wurde.
Zu wem gehen? Über was hatten sie geredet?
Eigentlich hatte er Draco nur zur Rede stellen gewollt und nun hatte er noch nicht einmal mit ihm gesprochen und war dennoch wieder in Gedanken bei ihm..

-

Asher schob die Türe auf und winkte Draco noch zum Abschied.

"Bis morgen,Draco. Stell nichts dummes an."

"Du auch nicht, Kleiner. Verstanden?"

Damit verließ der Junge den Krankenflügel und schloss hinter sich die Türe.
Warte-
Asher könnte schwören das gerade noch jemand hier gewesen war.
Er wusste zwar nicht warum oder wieso..aber Asher sah sich um.
Doch niemand war zu sehen.. merkwürdig.
So ging er wieder weiter und Draco versank wieder in seinen trübseligen Gedanken mit Harry Potter.
In drei Tagen...in drei Tagen würde er ihn und Asher vielleicht zum letzten Mal sehen..
Ändern konnte er das zwar nicht,
aber einfach so hinnehmen?

Der nächste Tag brach an und Draco schrieb einige Zeilen an seine Mutter.
Immerhin hatte er ihren Brief nicht beantwortet.
Zwar war es nur eine Zeile gewesen und mehr Mahnung als Brief....
Aber er wollte zumindest antworten.
Er laß sich den Brief nochmals kurz durch.

Mutter.
Es wird alles plangemäß laufen.
Wir sehen uns hoffentlich bald wieder.

Dein Sohn, Draco.

Damit war er zufrieden.
Immerhin konnte er nicht viel schreiben,
für den Fall, dass der Brief abgefangen würde.
Außerdem wüsste er ohnehin nicht was er seiner Mutter mitteilen sollte.
Bevor die anderen Schüler wach wurden,
schlich er sich aus dem Krankenflügel.
Seine Eule saß immernoch in seinem Schlafsaal.

'Hoffentlich haben diese Idioten zumindest den Vogel gefüttert...',dachte sich Draco grimmig und schlich sich die Treppen hoch,
die in die Schlafsäle führten.
Wie er es unentdeckt so weit schaffte,
war ihm ein Rätsel.
Aber ihm sollte es Recht sein.
Er öffnete die Tür und ging direkt zu seinem Bett.
Sein Uhu saß immernoch brav in seinem Käfig,
was Draco ein wenig besser gelaunt bemerkte.

"He! Ich brauche dich."

Er öffnete den Käfig und band dem Vogel den Brief an das Bein.

"Bring das zu meiner Mutter Narzissa Malfoy.",flüsterte er und brachte die Eule zum Fenster.
Sie pickte ihm nochmals in den Finger,
als Zeichen das sie den Auftrag verstanden hatte und stürzte sich aus dem Fenster.
Draco sah ihr noch nach,
bis er sie hinter der Landschaft nicht mehr sehen konnte.
Dann machte er sich wieder auf den Weg zurück zum Krankenflügel bevor Madame Pomfrey ihm noch eine Standpauke halten konnte.

Er ging die Treppen wieder nach oben und öffnete die Türe-

"Ahhh. Mister Malfoy."

Madame Pomfrey.
Er hatte sich wohl zu früh gefreut.