Kapitel 38 - late night talking

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Leute!!!!!

Ich weiß, dass kommt in jedem Buch hier auf wattpad, aber ich sitze gerade im Bus in die Schule und musste mich sehr zusammenreißen, nicht koszuschreien !!!!
1, 01 k reads !!!!!

Ich weiß, dass ist net viel für viele von euch, aber "Alles auf Null" ist meine erste Geschichte und vor allem meine erste, die so viele Reads hat!!!!

Deshalb daaaaaaaaanke!!!!!

Habt eine Oberstufenschülerin mit dwr Aussicht auf einen ewig langen Tag gerade suuuuper happy gemacht :) :) :)

So, jetzt aber zum Kapi ;)

*********

Parvels Erzählung brachte mich zum Lächeln.

" Das ist Jessie.", flüsterte Bradley. " Egal, was passiert, sie beißt sich durch. Und irgendwie bekommt sie es auch immer hin. "

Parvel nickte. " Ja. Das stimmt. "

Bradley begann zu lachen und streichelte den Kopf seiner Schwester. " Ich erinnere mich noch daran, wie sie Fahrrad fahren lernen sollte. Es hat nie geklappt und irgendwann war sie so wütend, dass sie sich auf das Fahrrad gesetzt hat und einfach losgefahren ist. Plötzlich ging es und die gefühlten tausend Stürze waren vergessen. " ( lustig, weil das ne wahre Geschichte ist haha. Jaja, schon klar, ich halt mich raus. *verschwindet ganz langsam wieder* *schaut noch einmal um die Ecke* *bin schon weg* )

Parvel lächelte weiterhin und sah Jessie mit einem intensiven Blick an.

" Du liebst sie wirklich, nicht wahr? ", wollte ich von ihm wissen und plötzlich kam auch Regung in Colin.

Parvel drehte sich zu mir um und sah mich nachdenklich an.

" Weißt du, was ich glaube? Ja, ich liebe sie. Wirklich. Aber es ist eine unendlich tiefe, alles durchdringende Liebe. Alles, was ich tue, versuche ich für sie möglichst passend zu machen. Ich bin ihr Schatten, derjenige, an dem sie sich immer festhalten kann und der sie niemals alleine lässt. Aber wenn sie alleine klar kommt, dann trete ich einen Schritt zurück und warte, bis sie mich wieder braucht. Ich liebe sie so sehr, dass ich einfach nur das Beste für sie will. Und das wird sie nicht bei mir finden, deshalb lasse ich sie frei. "

Ich sah den Athleten nachdenklich an. " Diese Worte sind weiser als alles, was ich in den letzten fünf Jahren gehört habe. ", bemerkte ich.

Er lächelte traurig.

" Wie alt bist du? ", fragte ich weiter.

" 18. Aber das Showlicht macht alt. "

Ich nickte. " Das kann ich nur bestätigen. "

"Ja. ", Colin sagte und auch Bradley nickte.

Hier saßen wir, auf der Intensivstation des Londoner Therapie-Krankenhauses, und während wir uns alle ansahen, merkten wir, dass uns vier Jungs mehr verband als wir dachten.

Obwohl Parvel aus der Ukraine, Colin aus Irland und Bradley und ich aus jeweils anderen Enden von England kamen, waren wir durch dieses Mädchen, das da so bleich im Bett lag, mit einander verbunden. Und obwohl Parvel Artist, Colin und Bradley Schauspieler und ich ein Sänger war, kannten wir doch alle den Druck der Masse, der auf einem Darsteller lag, unabhängig davon, ob es in der Manege, vor der Kamera oder auf der Bühne war.

" Wie geht ihr mit dem Druck um?", fragte ich leise.

Zuerst schwiegen sie alle.

Dann setzte Bradley an: "Naja, irgendwie findet man seine Nischen, wo man nur man selbst sein kann. Ausserdem ist es ja der Job den ich liebe, dafür bin ich auch bereit, einzustecken. "

"Ja. Und selbst in Hollywood gibt es Möglichkeiten, mal in Ruhe essen zu gehen. Oder man macht es so wie ich und wohnt gar nicht erst in LA. ", ergänzte Colin.

Parvel sah nachdenklich aus. " Bei mir ist es etwas anders, genauso wie es bei Jessie war. In der Manege, in den drei bis fünfzehn Minuten, muss man alles geben. Ein Fehler wird sofort bestraft. Nicht mal vom Publikum selbst, aber von der Manege, so sagen wir. Die Vorstellung muss perfekt sein. Aber da es nur für eine kurze Zeit ist, geht das. Sobald der Vorhang fällt, sind wir Artisten einfach wieder Menschen und der ganze Druck fällt von uns ab. Deshalb liebe ich dieses Leben so. Permanenter Druck wäre viel zu viel für mich. Aber ein bisschen Druck ab und zu ist unglaublich gut ."

Ich nickte, wusste genau, was er meinte.

" Und du? Wie geht's du damit um? ", fragte Colin.

" Col! ", rügte Bradley ihn sofort, aber ich schüttelte den Kopf.

" Stellt euch vor, ihr macht fünf Jahre lang nichts anderes, als jedes Jahr neun bis elf Monate auf Tour mit eurer Band zu sein. Jeden Abend ein neues Publikum, jeden zweiten Abend eine neue Stadt. Überall wo ihr hingeht, werdet ihr von paparazzi verfolgt und wo die nicht sind, sind die Fans nicht weit. Ihr hättet keinerlei Zeit für euch alleine. Überall, jeder einzelne Schritt würde dokumentiert und kritisiert. Wie wäre das?"

Die anderen schluckten.

" Scheiße. ", Murmel Bradley.

Parvel und Colin nickten.

" Ich habe es nicht mehr ausgehalten. "

Colin klopfte mir auf die Schulter.

Und dann wandten wir uns anderen Themen zu.

Fußball, unterstützte Vereine und sogar in die politische Richtung gingen unsere Diskussionen.

Ich musste lächeln. Hier saßen wir ,auf der Intensivstation, immer noch. Ich hatte ihnen gerade gestanden, was ich getan hatte. Sie hatten ihr Mitgefühl bekundigt und wir waren zu anderen Themen gekommen. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so ein Gespräch mit Jungs hatte. Es ist viel zu lange her.

Und es fühlte sich unglaublich gut an. Sie wussten von meinen Gedanken und das war auch gut so, aber sie definierten mich nicht darüber.

Kopfschüttelnd lehnte ich mich zurück und schloss für einen Moment die Augen.

Vielleicht konnte aus dieser Zwecks-Bekanntschaft wirklich eine enge Freundschaft werden.

Mich würde es freuen, denn ich fühlte mich, trotz der immer noch präsenten Sorge um Jessie, erleichtert und sogar ein bisschen optimistisch für die Zukunft.

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