Jessie saß in ihrem Bett und lächelte mich schwach an. Sie hatte noch mehr abgenommen und ihr Atem ging schwer, aber sie sah wach aus.
" Louis! Wie schön, dich zu sehen! Was gibt es? "
" Ich muss mit dir reden. ", erklärte ich leise.
" Spuck es schon aus, Lou! ", rief sie lächelnd.
Nervös ließ ich meine Hände knacken. Wie zur Hölle sollte ich das denn machen?
" Wie geht es dir? ", fragte ich unauffällig.
" Besser. Besser als vorher. Aber du weichst vom Thema ab. "
Ich schluckte. "Wie lange hast du noch? ", wollte ich wissen, doch meine Stimme brach.
Sie ergriff meine Hand. " Vielleicht noch zwei Wochen. ", antwortete sie mit starker Stimme.
In meinen Augen sammelten sich Tränen. " Aber. ..", flüsterte ich. " Aber. Es klingt, als wäre es für dich okay. "
Jessie lächelte traurig. " Ich habe es akzeptiert. Es gibt keine Aussicht auf Besserung und ich weiß auch nicht mehr, ob ich so leben will. "
" Vielleicht doch. ", hauchte ich.
" Was?", fragte sie und ihre Stimme klang eine Oktave höher als sonst. " Wovon sprichst du? "
Und da holte ich tief Luft und kramte den Zettel aus meiner Tasche. Bedächtig faltete ich ihn auseinander und legte ihn ihr hin.
Jessie's Augenbrauen schossen nach oben. Sie ergriff den Zettel, als würde er sie beißen wollen.
Mit gerunzelter Stirn las sie. Ein zweites Mal.
Dann fiel das Papier aus ihrer Hand und minutenlang saß sie einfach so da.
Nach vorne gebeugt, die Schultern hängend, dem Kopf gesenkt.
" Ich. ..", flüsterte sie.
Aufschaunend suchten ihre Augen meinen Blick.
Sanft lächelnd nahm ich ihre Hand.
"Ich muss dir etwas beichten. "
Plötzlich fühlte ich mich stark genug.
Ganz langsam hob ich meine Hand und rollte den Ärmel meines langarmigen Shirts hoch. Genauso langsam drehte ich meinen Arm um.
Mit der Unterseite nach oben fiel mein Unterarm auf ihre Decke.
Nach Luft schnappend starrte sie meine Narben an.
"Ich war hier nie, weil ich magersüchtig war. Ja, das auch. Aber es gab viel wichtigere Sachen in dem Moment."
Gedankenverloren strich ich über meine Handgelenke. " Ich habe zwei Selbstmordversuche und viel zu viele Überlegungen, wie ich es tun könnte, hinter mir. "
Jessie fuhr mit einem Finger über die feinen silbrigen Linien, die meinen Arm bedeckten.
" Ich habe diese Narben schon einmal gesehen. Aber ich hätte nie gedacht, dass sie. ... davon kommen. "
Immer noch war ihr Blick auf die Narben gerichtet. Sie fand die neuste und betrachtete sie nachdenklich.
" Wie verzweifelt muss ein Mensch sein, der so etwas tut?"
Ganz plötzlich sah sie mich wieder an.
" Ich habe dich gegoogelt. Ich weiß, wer du bist. ", flüsterte sie. "Warum? "
Ich schluckte. "Manchmal... kommen Menschen an den Punkt, wo sie nicht mehr leben wollen. Egal, wie reich oder bekannt sie sind, vor den Geistern im eigenen Kopf kann einen niemand beschützen. "
"Wieso erzählst du mir das? ", fragte sie, obwohl wir beide wussten, dass sie es eigentlich nicht wissen wollte.
"Jessie. Ich möchte hier nicht leben. " Ich schluckte und deutete auf die neuste Narbe.
" Ich denke immer noch, dass jeder Bus, der mich überrollen könnte, mir einfach nur einen Gefallen tun könnte. Ich bin immer noch gefährdet.", flüsterte ich.Jessie begann zu weinen.
Ich hielt ihre Hand fest. "Das alles sage ich dir nur deshalb, weil ich möchte, dass du ernsthaft darüber nachdenkst." Ich deutete auf den Zettel.
"Wer weiß schon, was in ein paar Jahren ist? Vielleicht habe ich dann sowieso getan, wofür ich jetzt zu schwach bin. Deshalb möchte ich dir anbieten, dass ich das hier tue!"
Jessie sah mich an, dann warf sie sich in meine Arme und weinte.
Lange, lange Zeit weinte sie und ich hielt sie fest. Sprach nicht und tat nichts, gab ihr einfach Halt.
NAch bestimmt einer halben Stunde, sh sie irgendwann auf.
Rote, verheulte Augen, zerstrubbelte Haare und Tränen im Gesicht - für mich war sie immer noch das hübscheste Mädchen des Planeten.
"Du spinnst!", flüsterte sie.
Ich sah sie an. "Aber...."
"NEIN!", unterbrach Jessie mich. "Kein Aber! Du wirsst das schön bleiben lassen! Es wird einen anderen Weg geben, und wenn nicht, dann war das Schicksal. Egal wie, du wirst das nicht tun."
Ich sah von dem Zettel zu ihr, Wenn das, was ich geben musste, hieß, dass Jessie leben konnte, würde ich alles tun. "Was, wenn ich es einfach mache?", fragte ich trotzig zurük, unwillig zu akzeptieren, dass sie sich aufgegeben hatte.
Traurig lächelnd holte Jessie einen Zettel aus ihrer Hosentasche. "Hiermit verbiete ich auf Grundlage meines Rechtes als Patientin, irgendwelche Hilfe von Seiten meiner Familie oder von Freunden, zu denen ich auch Louis, den Vollidioten, der mit mir in einem Haus lebt, zähle, anzunehmen."
Jetzt lächelte auch ich traurig. Ich hatte verstanden.
"Dann lasse ich dich jetzt mal schlafen!", wisperte ich und stand auf.
Die Sonne schien durch das Fenster auf ihr Bett und ein Sonnenstrahl ließ das zerknüllte, nasse Dokumentenpapier leuchten, auf dem stand:
"Louis William Tomlinson, mit der Blutgruppe 0 negativ, den CC-Verbindungen.... ist ein geeigneter Spender für die Patienten Leonie James. Die Herztransplantation kann sofort vorgenommen werden, wenn beide Seiten einverstanden sind."
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soooooo. Wieder mal ein Kapi :)
Meine Frage an euch: Hättet ihr damit gerechnet? Was dachtet ihr, steht auf dem Zettel?
Wusstet ihr es schon vorher?
Und wie soll es eurer Meinung nach weitergehen?
Ich würde einfach mal gerne eure Meinung wissen.
Und an alle, die selbst Geschichten hier reinstellen. Wie ist das bei euch? Wissen eure Verwandten/ Freunde, wer ihr auf Wattpad seid und lesen sie eure GEschichten?
Mein Freund hat ncih vor kurzem gefragt, wie ich auf Watti heiße, und ich war mir nicht sicher, ob ich sagen soll :)
Okay - er ist sowieso kein One D Fan. Dazu kriege ich ihn noch :))) (wahrscheinlich: NICHT) haha.
Naja, wie hnadhabt ihr das?
Würde mich echt mal interessieren. ICh meine, ich beiße ja nicht ;) Also schirebt ruhig auch mal Kommis!
Ganz super liebe Grüße!
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Alles auf Null
FanfictionSie sahen mich an. Alle. " Du kannst dich also an nichts erinnern? ", fragte er. " Nein! Verdammt! ", rief ich aus und sie fixierten mich mit ihren Blicken. " Louis, du hast gestern Nacht versucht, dir das Leben zu nehmen! " Fassungslos starrte...