Manchmal geschehen Dinge, an die man nicht mal im Traum gedacht hätte.
Manchmal tut man Dinge, die niemand versteht.
Ich erinnere mich noch genau an diesen Abend; die Nacht, die alles änderte.
Liam hat es, glaube ich, gewusst. Daddy Direction wusste immer alles, was in uns vorging.Selbst wenn wir es selbst nicht wussten.
Okay, fast alles, denn hätte er in diesem Moment gespürt, was ich fühlte, er hätte mich daran gehindert. Das wusste ich.
Er hätte irgendetwas getan, um mir zu helfen. Irgendetwas, um mich aufzuhalten.
Aber trotz seiner wachsamen Augen, fiel es ihm an diesem Abend nicht auf. Ihm fiel nicht auf, wie kaputt ich war.Und als ich mich nach dem Abendessen, das ich kaum angeschaut, geschweige denn gegessen hatte, den Weg in Richtung Treppe schleppte, fing er mich nur kurz ab.
"Alles klar? ", fragte er und für eine Sekunde lang sah ich ihn an. Wusste er es doch? Spürte er es?
Seine Augen aber hingen an Harry, der Niall ärgerte und so sah er es nicht. Die Verzweiflung in meinen Augen. Vielleicht wollte er es auch einfach nicht sehen. Vielleicht wollte er einfach nicht auch noch darin involviert sein.
Als Liam und ich uns nach X-Factor vertragen hatten, hatte ich mir irgendwann nach einer durchgefeierten Nacht in seinem Auto auf der Heimfahrt geschworen, dass ich ihn nie mehr verletzen oder belügen würde.Den ersten Schwur hatte ich schon öfter gebrochen, als wir beide zählen konnten, aber bis jetzt hatte ich ihn erst in einer Sache angelogen. In einer einzigen Sache hat ich wirklich gelogen. Aber das viel zu häufig.
"Jaja, mir geht es gut. Ich bin nur müde."
Immer die selbe Frage, immer die selbe Lüge.
Ohne ein weiteres Wort schleppte ich mich an ihm vorbei in mein Zimmer und legte mich in mein Bett, die Hände unter dem Kopf verschränkt.Danach setzt meine Erinnerung für ein paar Stunden aus.
Das ist normal, sagte der Arzt.Man verdrängt das Geschehene.
Ja, ich habe alles verdrängt.
Das Nächste, an das ich mich erinnere, ist das Krankenhaus.
Ich roch es zuerst und als ich meine verdammten Augen aufschlug, sah ich in vier Gesichter, die mich ansahen. Die vier Gesichter meiner besten Freunde.Aber es waren nicht die Blicke, die ich erwartet hätte.
Liam machte sich himmelschreiende Vorwürfe, das sah ich sofort.
Zayn sah mich unendlich traurig an, aber auch etwas bestätigt, als habe er das schon lange erwartet.
Niall sah ängstlich aus, die Augen rot geweint und weit aufgerissen. Als ich ihn ansah, senkte er den Kopf. Warte - hatte er Angst vor mir? Vor mir? Wieso?
Und Harry? Mein einst allerbester Freund war so enttäuscht und frustriert, dass sein Blick mich wimmern ließ."Was zur Hölle ist passiert? ", stöhnte ich und versuchte mich aufzusetzen. Niall schreckte zurück und auch die anderen hielten Anstand.
"Das wollten wir von dir wissen! ", fuhr Harry mich an und Zayn legte ihm eine Hand auf die Schulter, damit er mich nicht angriff, so wütend sah er aus.
"Verdammt! Lasst die bescheuerten Tricks, Leute! Was ist passiert?"
Natürlich war es Liam, der letztendlich aufstand und sich auf mein Bett setzte." Louis!", sagte er und die Enttäuschung und Selbstvorwürfe in seiner Stimme trieben mir die Tränen in die Augen.
" Louis!", began er erneut und auch seine Stimme war belegt wie von Tränen. " Wieso? "
Ich sah ihn fragend an. Was war mit ihnen los? Was war mit MIR los? Was war passiert?
Vom Ende des bescheuerten Krankenhausbettes sah mich Zayn mit dunklen Augen an. Er hielt Niall im Arm, als müsste er ihn vor mir beschützen.
Aber als ich seinen Blick erwiderte, ließ er den Iren los und kam einen Schritt näher zu mir." Louis! Du kannst dich wirklich nicht erinnern?"
Ich schüttelte den Kopf.
" Du hast gestern Abend versucht, Selbstmord zu begehen."
Fassungslos sah ich in die Gesichter meiner Bandkollegen und in diesem Moment fiel mir alles wieder ein.
Ja, das hatte ich versucht."Dann ist es mir also nicht gelungen?" Meine Stimme war nur ein Flüstern, aber sie wurde mit unterschiedlichen Reaktionen beantwortet.
Zayns Augenbrauen schossen bis zu seinem Haaransatz und er sprang wie von der Tarantel gestochen zurück.
Niall begann bitterlich zu weinen und Harry rannte aus dem Zimmer.Als die Tür mit einem Knall zufiel, sah ich Liam seinen Kopf im seinen Armen vergraben.
" Das ändert alles. ", flüsterte er und ich spürte, dass nichts wieder so sein würde, wie bevor.
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Alles auf Null
FanficSie sahen mich an. Alle. " Du kannst dich also an nichts erinnern? ", fragte er. " Nein! Verdammt! ", rief ich aus und sie fixierten mich mit ihren Blicken. " Louis, du hast gestern Nacht versucht, dir das Leben zu nehmen! " Fassungslos starrte...