Epilog

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Niall hatte einmal in einem Interview gesagt, dass One Direction sich 30 Jahre später, egal was wir zu diesem Zeitpunkt tun würden oder wo wir uns befänden, noch ein letztes Mal vereinen würden um ein letztes Konzert zu geben.

Was soll ich sagen? Dieser kleine irische Kobold-Glückskeks bekam natürlich, was er sich gewünscht hatte.

Nicht, das wir es nicht auch irgendwie herbeisehnten, noch einmal zusammen auf der Bühne zu stehen.

Als ich mich in das Flugzeug setzte, waren meine Hände schwitzig und meine Beine fühlten sich an wie Pudding. Jessie setzte sich neben mich und drückte meine Hand.

"Aufgeregt?", lachte sie und die junge Frau in der Reihe vor uns drehte sich lächelnd um. Sie hatte lange, blondgelockte Haare und sanfte, dunkle Augen. Jung und schön wie der Morgen sah sie aus und ich konnte noch immer nicht glauben, dass mir das Leben so etwas Wunderschönes geschenkt hatte.

"Ach Papa. Sie werden dich schon nicht fressen!", lachte sie.

Das war Darie, meine wundervolle, 24-Jährige Tochter, die doch tatsächlich hatte mitfliegen wollen um ihren Papa live auf der Bühne zu sehen.

" Eben, Dad. Die sind doch alle so grau und alt wie du!", lachte der junge Mann neben ihr und sie gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. "Klappe, Jack!"

"Leute, es reicht!" Natürlich ging meine wundervolle Frau dazwischen. "Wir brauchen gerade keine Leichen!"

Jack lachte. Er war 16, ein grausames Alter für die Eltern, aber ein tolles für ihn. Mein Sohn hatte Jessies Haare und ihre Augen, aber meine Figur und Stimme geerbt. Liebevoll wuschelte ich ihm durchs Haar, was natürlich sofort von einem Augenrollen von Jack und einem leisen Lachen von Darie quittiert wurde.

"Ach, du kannst ja auch sentimental!", lachte der leicht ergraute Mann hinter uns und ich drehte mich mit funkelnden Augen um. Aber sein Sitznachbar gab ihm bereits einen Schlag auf die Schulter.

"Klappe, James, wenigstens hat er es in der Zeit zu Kindern gebracht!", lachte schlaksige Mann mit dem verschmitzten Lachen und den dunkeln Haaren.

"Klappe, Morgan!", riefen Bradley und ich gleichzeitig und alle drei unserer Frauen fingen an, zu lachen.

"Papa! Ärgern die dich?", wollte die kleine Maus, die auf dem Schoß ihrer Mutter saß und wie eine weibliche Reininkarnation von Merlin aussah, wissen.

"Nein, Engelchen, es ist alles gut.", lachte Colin.

"Unglaublich, dass wir uns jetzt alle wiedersehen!", sagte die dunkle Stimme von unserem Super-Athleten lachend, der neben Jessie auf der anderen Seite des Dreier-Sitzes saß.

"Jaja, du musst Witze machen, du Held!", schimpfte meine Frau. "Du hättest ja fast nicht mehr aus der Manege geschafft!"

Parvel strich sich nachdenklich über die Narbe, die sich über sein Gesicht zog. So spielt das Leben. Vor 15 Jahren hatte der Athlet einen Unfall in der Manege gehabt. Bizeps des linken Arms irreversibel gerissen und eine ziemlich schlimme Verletzung im Gesicht hatte seine Karriere mit 35 beendet. Er war immer ohne Frau und Kinder geblieben, aber es schien ihm nichts auszumachen. Er war Sponsor für junge Zirkus-Talente und fand so immer wieder seinen Weg in Manege, auch wenn sein linker Arm gelähmt war.

Als das Flugzeug endlich landete, war ich unglaublich nervös.

Mit zitternden Knien stand ich auf und folgte meiner Frau und meinen wunderbaren Kindern nach draußen.

Auf dem John F. Kennedy Airport in New York war um 6 Uhr morgens nicht viel Betrieb und so erkannte ich die Person sofort, die an eine Säule gelehnt dastand und auf uns wartete. Die Haare wurden langsam weniger, als flohen sie vor dem Alter genauso wie wir und der Bauch war etwas runder als zu unseren Hochzeiten, aber sonst war unser Liam auch mit seinen 49 Jahren immer noch der Alte.

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