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Montag morgen, mein Wecker klingelte. Ich sah auf die Uhr und es war 8:30 Uhr.
Ich konnte die Nacht nicht gut schlafen, meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um den Vorfall von Gestern. Ich hatte ein wenig angst, dass er nochmal auftauchen würde, fast wäre ich zu Seonghwa gegangen und hätte mich zum ihm gelegt aber ich traute mich nicht. Wegen unserem beinahe Kuss, bekam ich auch kein Auge zu. Hieß das etwa Seonghwa wollte was von mir? Er wollte mich küssen, dass hatte ich mir auf jeden Fall nicht eingebildet. Ich verstand nicht wieso er das tat, weil er immer nur was mit Frauen hatte. Vielleicht bestand ja die Möglichkeit dass er doch nicht hetero war, oder vielleicht war es einfach der Moment der ihn dazu verleitet hat?

Nachdem ich alles hinterfragt hatte und mir Gründe ausdachte wieso wir uns fast geküsst hatten, war auch schon die Nacht rum und ich musste in die erste Vorlesung.
Es klopfte auf einmal an meine Tür, die Person wartete erst gar nicht ab und kam ins Zimmer reingeplatzt.
„Saaaan, Gott sei Dank du lebst noch!!" sagte Wooyoung der sich auf mein Bett setzte. Yeosang war auch dabei, er schloss die Tür hinter sich. Ich warf einen kurzen Blick auf Seonghwas Bett, es war leer, er war schon gegangen.
„Ja klar wieso sollte ich nicht?" sagte ich verwirrt.
„Na weil du dich nicht mehr gemeldet hast seit der Party, du warst auf einmal weg." sagte er aufgebracht.
„Tut mir leid, ich hatte so viel zu tun und dann war ich noch arbeiten."
„Alles ok bei dir, du siehst nicht gut aus." fragte Yeosang.
Ich nickte ihnen zu ich wollte ihnen nicht erzählen was mir passiert war, es war mir unangenehm. Und ich wollte auch nicht dass es vielleicht herum erzählt wird, ich kannte Wooyoung und Yeosang gerade erstmal 2 Wochen.

„Wo ist eigentlich dein Mitbewohner?" fragte Wooyoung.
Ich zuckte nur die Schultern. „Ich weiß nicht, der geht immer so früh morgens aus dem Zimmer." sagte ich.
„Ich hab gehört er soll Drogen verkaufen, und am besten dealt man hier früh morgens." teilte Yeosang uns mit.
„Ich hab gehört er soll Pornodarsteller sein, die Dreharbeiten sollen auch ganz früh anfangen ." schloss sich Wooyoung an.
„Was echt? das ist mir neu!" sagte Yeosang.
„Leute! Stop mit euren Gerüchten, was wenn nichts von beidem stimmt? Ihr wollt doch auch nicht das man schlecht von euch redet..."

Die Beiden schauten mich überrascht nach meiner Aussage an. Ich war selbst auch überrascht von mir, warum verteidige ich ihn?
Ich kannte Seonghwa auch noch nicht besonders gut, oder eher besonders wenig. Ich wusste eigentlich gar nichts über ihn, außer das er gern und viel vögelt. Viele sagen er sei der krasse Badboy und das mag vielleicht auch stimmen, aber ich denke es ist eher eine Maske die er sich aufsetzt. Ich habe ihn schon viel sensibler und einfühlsam erlebt, ich war mir sicher er war ganz anders wenn man ihn richtig kannte.
„Da scheint wohl einer Seonghwa zu mögen." sagte Wooyoung und wackelte mit den Augenbrauen.
„Was?! So ein Blödsinn..." lachte ich nervös auf.
„Entspann dich, war doch nur ein Witz." sagte Wooyoung und klopfte mir auf die Schulter.
Ich machte mich dann fertig für die Uni und ging gemeinsam mit den Beiden los. Ich hatte heute nicht viele Vorlesungen, zwei davon war ich mit Yeosang zusammen und eine war ich alleine.

Nachdem mein Uni Tag vorbei war ging ich zurück auf mein Zimmer, dort traf ich auf Mingi der vor meiner Tür chillte.
„Hi San, willst du heute Abend wieder mit uns abhängen?" fragte er.
„Natürlich kommst du, wir sehen uns dann...Ah! Und sag Seonghwa er soll auf sein Handy schauen." sagte er bevor ich etwas antworten konnte und ging dann auch schon wieder davon.
Ich schloss meine Tür auf und fand einen schlafenden Seonghwa auf, der in seinem Bett lag. Ich versuchte leise zu machen und setzte mich an meinen Schreibtisch um ein bisschen zu lernen.

***

Ich war wohl eingeschlafen, denn ich wurde durch ein rütteln an meinen Schultern wach. Ich hob meinen Kopf und bemerkte dass ich mich noch an meinem Schreibtisch befand. Ich drehte den Kopf und sah das Seonghwa hinter mir stand.
„Du solltest nicht am Tisch schlafen, sonst bekommst du Nackenschmerzen." sprach er sanft und strich mir mit seiner Hand über den Nacken, dann ging er aus dem Zimmer.
Ich sah ihm verwirrt hinterher, wieso ist er auf einmal so nett zu mir?
Es war mittlerweile schon 16 Uhr, und das hieß, dass ich wieder das Mittagessen verpennt hatte. Ich stand von meinem Stuhl auf und streckte mich erst mal, dann nahm ich meine Autoschlüssel und ging aus dem Zimmer.

Ich fuhr ungefähr 10 Minuten in die Stadt, wo ich an einem Imbiss halt machte um mit etwas zu Essen zu kaufen. Als ich mein Essen bestellt hatte, stellte ich mich an die Seite, wo ich wartete. Da fiel mir ein bekanntes Gesicht auf, welches hinter mir stand.
„Hi...Lisa." sagte ich leise. Sie sah mich emotionslos an aber begrüßte mich zurück.
„Es tut mir leid was passiert ist, ich hoffe wir können das vergessen und wieder Freunde sein?" sagte ich
Sie seufzte kurz ehe sie anfing zu sprechen. „Ich weiß nicht, wie könnte ich mit Jemandem befreundet sein der mich vergewaltigt hat..." fing sie an.

„Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, ich werde mich Jemandem anvertrauen müssen, vielleicht meinem Bruder." sprach sie weiter und ich starrte sie sprachlos an. Wovon redete sie da?! Sie will Seonghwa diese Lüge erzählen? Ich hatte angeblich mit ihr geschlafen, aber ich war mir eigentlich sicher dass wir nichts hatten. Aber eine Vergewaltigung? Sowas hätte ich niemals getan.
„Was laberst du?!"
„Wenn er wüsste was du mir, seiner kleinen Schwester, angetan hast..." sprach sie dramatisch. Was für eine Bitch...
„Was- Bitte sag ihm nichts, was kann ich tun dass du nichts sagst?" versuchte ich mich da raus zu retten.
„Naja, ich hab hunger und...Oh nein! Ich hab mein Geldbeutel vergessen, was mach ich denn jetzt..."
Sie versuchte mich wohl zu erpressen und ich dachte sie wäre nett und süß aber da hatte ich mich getäuscht. Sie hatte was gegen mich in der Hand, und dass nutzte sie jetzt aus. Ich wollte nicht dass sie Seonghwa was davon erzählt, ich wüsste nicht was passieren würde wenn er es erfährt. Es lief irgendwie gut zwischen uns, uns ich hatte Hoffnung dass wir uns vielleicht näher kamen, also wollte ich nicht zulassen dass Lisa das jetzt kaputt machte. Mir blieb also keine andere Wahl als ihr Essen zu bezahlen...

•ROOMMATE•  SanhwaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt