•ROOMMATE• Sanhwa

-32-

Langsam betrat ich den Raum mit diesem unguten Gefühl im Bauch. Lisa setzte sich gemeinsam mit Seonghwa auf sein Bett, wo er anfing sie zu trösten. Man sah ihr an dass sie viel geweint hat, ihre Schminke war ganz verlaufen.
Ich hasste Lisa, aber irgendwie war ich auch neugierig was passiert war. Es war vielleicht auch nur für Seonghwas Ohren bestimmt, also entschied ich mich aus dem Raum zu gehen, denn ich war bestimmt nur Fehl am Platz.

„Was ist passiert, hat dir Jemand weh getan?" fragte er seine Schwester besorgt.
Ich schloss die Zimmertür auf und wollte gerade gehen, aber Lisa sprach zu mir.
„San..." kam es leise von ihr, sie hatte ihr Gesicht noch in den Händen vergraben und sah erst mal nicht hoch.
Ich schloss die Zimmertür wieder und blieb stehen, langsam schaute sie hoch, wenn Blicke töten könnten wäre ich auf der Stelle umgekippt. Sie sah mir starr in die Augen mit einer Wut die mir beinahe Angst machte.

Auf einmal sprang sie vom Bett auf und rannte, wie eine wilde Furie, auf mich zu. Sie schubste mich und schlug mit ihrer Faust auf meine Brust, dann hob sie die Hand und verpasste mir eine harte Schelle ins Gesicht. Ich war so erschrocken dass ich nicht wusste wie ich reagieren sollte. Seonghwa kam und hielt sie fest, damit sie nicht noch mehr ausrastete.

„Lisa wtf? Was ist hier los?!" fragte Seonghwa, der genauso erschrocken war wie ich.
Ich zuckte nur mit den Schultern „Ich weiß nicht."
„ES IST DEINE SCHULD!! Er hat mit mir Schluss gemacht!!" schrie sie mich völlig hysterisch an.
„Wer? Hyunjin?" fragte ich verwirrt.
„Was?! Hyunjin? Verdammt nochmal was ist hier los?!" Seonghwa sah abwechselnd zwischen Lisa und mir hin und her.
„Er hat mit mir Schluss gemacht, weil er uns zusammen gestern gesehen hat!" schrie sie weiter.
„Oh nein du Arme.." sagte ich nur uninteressiert.

Seonghwa stand immer noch da mit einem großen Fragezeichen auf der Stirn.
Sie änderte auf einmal ihr Gesichtsausdruck in ein teuflisches Grinsen um, Seonghwa hatte es nicht gesehen denn sie stand mit dem Rücken zu ihm.

„Seonghwa wusstest du dass San eine feste Freundin hat." fing sie an.
„Lisa..hör auf.." ich sah sie warnend an.
"Nein hat er nicht, stimmts San?" Fragte er um es sicher zu stellen.
„Ich habe keine Freundin..."
„Wieso sagst du mir dann du hast eine?!" sie machte einen übertrieben geschocktes Gesicht.
„Weil ich nichts von dir will, ich bin Schwul.."
„Und dennoch hast du mit mir geschlafen!"
Ich sah sie nur fassungslos an, weil sie es wirklich gesagt hatte und es jetzt nicht länger mehr ein Geheimnis war.

„Warte was? Stimmt das? San!?!" Seonghwa sah mich geschockt an.
Er erwartete eine Antwort von mir, aber jetzt wo die Wahrheit draußen war konnte ich nichts sagen. Lisa schien das Drama zu genießen dass sie verursacht hatte, Seonghwa starrte mich an, in seinen Augen war mehr Wut als Trauer zu erkennen. Mein Schweigen sagte mehr als Worte, und er verstand es.
„Los verpiss dich!" kam es leise von ihm.
„Seonghwa...Bitte lass es mich erkl-" sagte ich aber er unterbrach mich.
„Was gibts da zu erklären? Das du ganz versehentlich in sie gefallen bist?"
„Nein dass es vor unserer Zeit passiert ist.." versuchte ich zu erklären.
„Und dann dachtest du nicht einmal daran es mir zu sagen? Nachdem ich dir mein Geheimnis anvertraut habe?!"
Mir stiegen Tränen in die Augen, ich hatte die ganze Zeit befürchtet dass das passiert, und ich spürte wie mein Magen sich zusammenzog, mein Herz schmerzte. Ich versuchte auf ihn zu zugehen aber er stieß mich weg, ich hatte ihn verloren und zu lange belogen, dass war jetzt die Rache des Schicksals, oder eher Lisas, die ich abbekam.

Lisa stand hinter Seonghwa und hatte alles beobachtet, ich hätte ihr so gern eine reingehauen, wie sie so Schadenfroh dort stand. Aber das hätte alles nur noch schlimmer gemacht, und der Schmerz wäre immer noch da gewesen.
„Verpiss dich San.." sagte er jetzt lauter, was mich aufzucken ließ.
Er schaute mich nicht einmal mehr an, ich wusste ich konnte jetzt nichts mehr tun um es besser zu machen.
Ich nahm also meine Tasche und fing an ein paar Sachen rein zu machen, währenddessen presste ich meine Lippen zusammen und schluckte meine Tränen runter. Noch einmal sah ich zu ihm aber er schaute nur starr auf den Boden, also ging ich schließlich aus dem Zimmer.
Nachdem ich ein Stückchen gelaufen war, merkte ich wie mir immer mehr die Tränen in die Augen stiegen und ich es nicht mehr unterdrücken konnte. Ich rannte weg, irgendwo hin wo mich keiner sah und ich endlich meinen Tränen freien Lauf lassen konnte.

Seonghwa Pov

Ich stand wie angewurzelt dort, und konnte nicht fassen was passiert war. Wie konnte er mir das antun, und dann noch mit meiner Schwester, sie war noch unschuldig und er hat sie einfach genommen.

„Geh jetzt bitte auch, ich will allein sein..." sagte ich zu ihr.
„Ich musste es dir sagen, er hat mich die ganze Zeit erpresst dass ich es verheimlichen soll, weil er dich noch flachlegen will. Er ist so fake, unfassbar." erzählte sie mir.
„Er hat dich erpresst?"
„Jaa!" sie machte ein trauriges Gesicht, also ging ich zu ihr und nahm sie in den Arm.
„Ich werd mich noch um den kümmern, niemand tut meiner süßen kleinen Schwester weh." sagte ich und stupste ihr auf die Nase.
Sie gab mir ein Lächeln und ging aus dem Zimmer damit ich allein sein konnte.
Ich dachte ich hätte ihn näher kennengelernt, aber dass hatte mir bewiesen dass ich rein gar nichts über ihn wusste. Wieso hatte er mir nicht gesagt was passiert war?

Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr, ich war fertig mit ihm, er hatte mich hintergangen. Es fühlte sich scheiße an und es tat so verdammt weh ihn zu verlieren. Aber Blut war eben dicker als Wasser, also musste ich zu meiner Schwester halten. Vielleicht war ich einfach nicht der Beziehungstyp. Ich war traurig und fast hätte ich Tränen in die Augen bekommen, aber ich schluckte es runter und fokussierte mich auf meine Wut, die ich auf ihn hatte.

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Seonghwa pls don't be stupid