-34-

991 57 13
                                    

Heute war der Tag an dem ich aus Wooyoungs Zimmer ‚ausziehen' musste, denn sein Mitbewohner kam heute zurück. Da ich aber immer noch Streit mit Seonghwa hatte, wusste ich nicht wo ich hin sollte. Ich hatte noch einige male versucht alles mit ihm zu klären aber er wollte mir nicht zuhören oder eher glauben. Lisa war wie eine Zecke, die fast immer an Seonghwa hing, selten konnte ich einen Moment erwischen an dem er alleine war. Ich brauchte so schnell wie möglich einen Plan wie ich ihm beweisen konnte dass seine Schwester ein falsches Spiel spielte.
~
„Wo gehst du jetzt hin, wo schläfst du?" fragte Wooyoung.
„Ich weiß nicht, vielleicht in mein Auto, oder ich frage einfach nach ob ich das Zimmer wechseln darf." meinte ich.
Eigentlich wollte ich in kein anderes Zimmer, ich wollte dass es wieder so war wie vorher. Aber Seonghwa, war wieder der Arsch der er früher war, als ich neu hier ankam und mit diesem Seonghwa wollte ich nicht das Zimmer teilen.
„Was ist eigentlich so schlimmes passiert dass du nicht mehr da hin kannst? Dieses Zimmer scheint echt verflucht zu sein, ist ja schon komisch dass alle seine Mitbewohner nach einem Monat abhauen." sagte er.
Ich hatte Wooyoung nicht erzählt um was es bei dem Streit ging und eigentlich wollte ich es auch für mich behalten, aber vielleicht hatte Woo ja einen Rat für mich.

„Naja... Ich habe mit seiner Schwester geschlafen, aber ich hab so ein Gefühl dass sie lügt...Ich kann mich nicht dran erinnern." öffnete ich mich schließlich.
Wooyoung machte erstmal gr0ße Augen, aber er änderte schnell seinen Ausdruck und schien nachzudenken.
„Du kannst dich nicht erinnern?" fragte er daraufhin.
„Ja, das war der Abend, an dem die Party war." meinte ich.
„Oh da bist du also hin verschwunden."
„Was meinst du?" fragte ich
„Naja an dem Abend warst du auf einmal so komisch und konntest dich kaum mehr auf den Beinen halten, da haben wir dich in dein Zimmer gebracht." fing er an zu erzählen.
„Wirklich? Erzähl weiter."

„Ja du hast sofort angefangen zu schlafen, du sahst aus als wärst du tot. Ich bin ein bisschen bei dir geblieben um auf Nummer sicher zu gehen, dass du wirklich nur schläfst. Irgendwann bin ich raus weil ich mir etwas zu trinken holen wollte, und als ich zurück gekommen bin warst du weg." redete er weiter.
Es fühlte sich so an als würde er eine Story von wem anders erzählen, da ich keinerlei Erinnerungen an den Abend mehr hatte.
„Aber wie kann das sein?" fragte ich nach aber Wooyoung war genauso Ahnungslos wie ich.
„Ich weiß nicht, ich hätte schwören können du würdest erstmal einen Tag durchschlafen." sagte er.
Ich dachte über das nach, was Wooyoung gesagt hatte. Wie konnte das sein dass ich einfach so aufstehen konnte obwohl ich so fest geschlafen hatte.
„Es ist ja fast so als hätte dich jemand rausgetragen und zu ihr gebracht haha.."
Er beendete den Satz und es war so als hätten wir aufeinmal den gleichen Gedanken gehabt. Wir sahen uns Beide mit geweiteten Augen an als hätten wir den Code geknackt.
„Das ist es!" rief ich, während ich von seinem Bett aufsprang.

***

Ich lief über den Campus und war auf dem Weg zu einer ganz bestimmten Person. Auf direkten Wege von Wooyoung ging ich zu ihr, es musste endlich alles klar gestellt werden.
Ich betrat das Mädchenwohnheim, und versuchte mich daran zu erinnern wo ihr Zimmer war. Es fiel mir aber nicht ein, weil es zu lange her war, also fragte ich bei einem Mädchen nach.
„Ich glaube sie wohnt in Zimmer 101."
Ich bedankte mich bei ihr und machte mich sofort auf die Suche. Es dauerte nicht lange da fand ich das Zimmer und klopfte an der Tür.

„Was willst du denn hier?" sagte sie und runzelte die Stirn dabei.
„Na Bitch, lässt du mich rein?"
Ich wartete gar nicht ab, was sie sagte und spazierte ins Zimmer, ein Glück dass sie alleine war.
„Geht's noch? Raus!" sagte sie und versuchte mich raus zu drücken.
Ich stellte mich aber vor die Tür und verschränkte die Arme vor der Brust. Abwartend sah ich ihr dabei zu wie sie versuchte mich von der Tür zu schieben, aber es nicht schaffte.

„Was ich dich schon die ganze Zeit fragen wollte...Wie war der Sex eigentlich? War er gut oder schlecht?" ich warf die Frage einfach so in den Raum.
„Was?"
„Naja...Als wir sex hatten. War doch bestimmt anstrengend gewesen die ganze Arbeit zu machen, weil ich ja währenddessen geschlafen hab." meinte ich.
„Worauf willst du hinaus?" fragte sie.
„Wie hast du mich eigentlich aus dem Zimmer bekommen? Ich glaub ja eher nicht das du mich getragen hast.."
Sie zuckte die Schultern als würde sie nicht wissen worüber ich redete.
„Was wird Seonghwa wohl dazu sagen wenn er wüsste, dass du ihn die ganze Zeit belügst." sprach ich.
„Er wird dir aber nicht glauben, weil er zu dumm dafür ist. Er glaubt alles was ich ihm sage weil ich eben seine Schwester bin." sie sagte es mit einer Überheblichkeit, die zum kotzen war.

„Du gibst also zu gelogen zu haben?"
„Ja, das war nötig um euch auseinander zu bringen, du verdienst ihn nicht, niemand verdient ihn. Seonghwa gehört mir!" es platzte einfach so aus ihr raus, was mich echt verwunderte.
„Da geht die Geschwisterliebe ein bisschen zu weit oder findest du nicht?" sagte ich daraufhin.
„Wenn Seonghwa nur hier wäre und alles gehört hat was du gesagt hast..."
„Ist er aber nicht, er wird das hier nie erfahren." sagte sie.
„Bist du dir da ganz sicher?"
Ich nahm mein Handy aus der Tasche und stoppte die Aufnahme, dann drückte ich auf senden und sie wurde an Seonghwa geschickt.
„Was hast du gemacht?!!"
„Ups, da hab ich ihm doch glatt unser Gespräch geschickt.." sagte ich erschrocken und legte eine Hand vor den Mund.

Sie sah mich sprachlos an, weil sie erstmal realisieren musste was gerade passierte. Bevor sie mir an die Gurgel sprang, öffnete ich die Tür und rannte davon, ich merkte wie sie mir hinterherrannte.
Während ich rannte, checkte ich immer wieder die Nachricht ob sie gelesen wurde. Als ich sah dass Seonghwa online kam und die 2  Häkchen blau wurden jubelte ich auf und betete dass in der Aufnahme alles laut und deutlich zu hören war.
Ich sprintete ins Jungenwohnheim, in Richtung meines Zimmers, Lisa war mir dicht auf den Fersen.
Kurz bevor ich das Zimmer erreichte, hatte sie mich eingeholt und stürzte sich auf mich drauf. Zusammen fielen wir zu Boden wo sie mich festhielt und anfing auf mich drauf zu schlagen
„Du bist tot San!" schrie sie auf.

Sie schaffte es aber nicht erneut zum Schlag anzusetzen denn sie wurde am Handgelenk festgehalten. Seonghwa tauchte hinter ihr auf und sah sie mit einem strengen Blick an, er zog sie von mir weg.
„Runter von Ihm, sofort!" sagte er.
„Seonghwa aber..Bitte ich.." fing sie an zu stottern
„Verpiss dich Lisa, ich will dich nie wieder sehen! Und sollest du es wagen ihn nochmal anzufassen bekommst du eine ganz andere Seite von mir zu sehen." sprach er.
Lisa kullerten nur noch die Tränen runter, ich sah ihr noch zu wie sie aus dem Wohnheim davon rannte und hoffentlich auch für immer aus unserem Leben.

Seonghwa kniete sich neben mich, er traute sich gar nicht mich an zu sehen. Man konnte ihm ansehen dass er sich schämte, seine traurigen Augen verrieten dass es ihm sehr leid tat.
Ich zögerte nicht lange und schlang meine Arme um seinen Hals. Er erwiderte zum Glück meine Umarmung, was mich sehr glücklich machte. Wir verweilten einige Sekunden so, ehe er sich von mir löste.
„Es tut mir so leid Seonghwa..." sagte ich.
Er legte den Finger auf meine Lippen und schüttelte dabei den Kopf.
„Nein mir tut es leid dafür dass ich so dumm war, eine Sache bei der meine Schwester immerhin die Wahrheit gesagt hat.."
„Nein bist du nicht, sie kann halt nur wirklich sehr gut täuschen.." sagte ich.

Um uns herum standen ein Paar Leute, die die Situation mitbekommen hatten. Langsam stand Seonghwa auf und hielt mir die Hand hin um mich hochzuziehen.
„Das kommt jetzt echt scheiße, aber ich muss zur Arbeit.." sagte er
„Oh..Ja klar da musst du natürlich hin."
„Aber immerhin weiß ich ja das nachher jemand in meinem Zimmer wartet." sagte er mit einem Grinsen.
Er zog mich dabei enger an sich und legte seine Lippen auf meine, was mich sehr überraschte. Seonghwa hatte mich gerade zum ersten Mal mitten auf dem Flur geküsst, und ich bin mir sicher dass es einige gesehen hatten.
Es fühlte sich gut an zu wissen dass er langsam bereit war unsere Beziehung offen zu zeigen, denn ich war es jetzt auch.

-Ende-

•ROOMMATE•  SanhwaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt