Kapitel 27

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Warm schien die Sonne auf mein Gesicht und trocknete meine Haare vollends, als ich zu dem Steg mit den Frauen ging. Mit einem nicht zu unterdrückendem Grinsen trat ich zu ihnen. Ich bekam nur am Rand mit, wie sie mir erzählten, was sie vorbereitet hatten und wie ein Mädchen in meine Richtung geschoben wurde. Ich versuchte mir zu merken, welchen Namen man mir nannte um nicht all zu unhöflich rüberzukommen, doch meine Gedanken drifteten immer wieder zu dem Wasserbecken hinter dem Haus, welches man uns zugewiesen hatte. Überdeutlich spürte ich Lan Zhans Präsenz, als er neben mich trat. Mit einem kurzen Seitenblick nahm ich wahr, dass seine Haare mittlerweile komplett trocken war und er wieder sein Stirnband trug. Ich unterdrückte das Bedürfnis ihm durchs Haar zu fahren und das weiße Band wieder zu lösen, da das wahrscheinlich anders unpassend vor dem Dorf gewesen wäre und Lan Zhan sicherlich auch nicht so begeistert wäre. Ich verlor mich wieder in der Erinnerung an den Moment in dem Wasserbecken.

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Sanft schmiegten sich seine Hände an meine Taille, während meine Hände immer noch auf seiner wohlgemerkt nackten Brust lagen. Irgendwie waren sie bei meinem Versuch mich noch irgendwie aufzufangen dort gelandet und ich war noch viel zu sehr in meiner Schockstarre, als das ich jetzt meine Hände weggenommen hätte. Ehrlich gesagt genoss ich auch die Wärme, die von seinem Körper ausging, als wir dort kaltem Wasser standen und uns aneinander festhielten. Vorsichig hob ich meinen Kopf und sah Lan Zhan an. Das dunkle Braun seiner Augen hatte mich fixiert und schien etwas in meinem Blick zu suchen. Warm strich sein Atem über mein Gesicht und augenblicklich vergaß ich, wie man atmete. Jedes noch so kleine Detail an ihm fiel mir überdeutlich auf, während ich sein Gesicht musterte. Seine langen Wimpern, die einen Schatten auf diese irritierenden Augen warfen, seine Gesichtszüge, die vollkommen entspannt aussahen und diese Lippen, die mich jedesmal in diese Nacht zurück warfen, als ich ihn zum ersten Mal geküsst hatte. Auch jetzt war diese Nähe schier unerträglich und bewegte mich dazu schon wieder alles zu riskieren.

Langsam näherte ich mich ihm, in der Hoffnung, dass er den letzten Schritt selber machen würde. "Wei Ying?!" Seine Stimme klang tiefer als sonst und ein wenig rau. Fragend sah ich ihn an. "Ich denke nicht, dass ich es ein drittes Mal ignorieren kann." Eindringlich musterte er mich. "Ich-..." Leichte Panik brach in mir aus, als ich ihm antworten wollte. Komplett überfordert wich ich seinem Blick aus. Wahrscheinlich sollte ich langsam wirklich mal Verantwortung für meine Handlungen übernehmen. Würde es albern klingen, wenn ich ihm sagen würde, dass er es diesmal nicht vergessen müsse? - dass ich es selber nicht vergessen kann...  Ich raffte nochmal meinen ganzen Mut zusammen, der gerade erschreckend wenig vorhanden war, und schaute in diese Augen, die ich so liebte. Ich merkte, wie ich meinen Mund öffnete, doch nichts rauskam. Er hatte es tatsächlich geschafft mich sprachlos zu machen, obwohl das mittlerweile auch nichts neues mehr war. Irgendetwas blitzte in seinen Augen auf, wie als hätte er verstanden, was ich hatte sagen wollen. Er betrachtete mich mit einem liebevollen Lächeln, bevor er sich zu mir runterbeugte und seine Lippen auf meine legte.

Ein Feuerwerk an Gefühlen explodierte in mir, als ich diese intime Berührung wahr nahm. Vorsichtig drückte ich mich näher an ihn, während ich den Kuss vertiefte. Wenn der letzte Kuss in meinen Erinnerungen schon perfekt gewesen war, dann übertraf dieser ihn nochmal um Längen. Heiß spürte ich Lan Zhans Hände über meine Taille wandern und wie sich in mir das Bedürfnis löste mehr als nur diesen Kuss zu haben. Wie von selbst fuhren meine Hände zu dem so schon lockerem Haarband von Lan Zhan. Mit einem sanften Zupfer löste es sich vollends von seiner Stirn. Nach Atem ringend löste er sich aus dem Kuss und sah mich aus halb geschlossenen Lidern an. Ein angenehmes Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit, als er sich wieder für einen Kuss zu mir beugte und mich dabei gegen eine der Beckenwände drückte.

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"...-ying, Wei WuXian." Die Röte schoß mir ins Gesicht, als ich bemerkte, dass ich anscheinend ein bisschen zu sehr in dem Moment gefangen gewesen war. "Tut mir leid, ich war in Gedanken. Was war?" Ein leichtes Schmunzeln bildete sich auf den Lippen von Lan Zhan. Schnell wand ich mich an die Älteste, in der Hoffnung, dass sie nicht all zu beleidigt sein würde, dass ich sie ignoriert hatte.

"Euer Begleiter hat mir mitgeteilt, dass ihr zur Zeit keine feste Nahrung zu euch nehmt. Ich hatte gefragt, welchen Grund das hat." Überrascht weil sie es mir nicht übel zu nehmen schien brauchte ich einen Moment, bevor ich antwortete. "Ich bin krank." Gab ich die erste Ausrede von mir, die mir einfiel. "Krank? Oh nein, braucht ihr Medizin?" "Nein nein", wehrte ich ab, "Ich darf gerade nur keine feste Nahrung zu mir nehmen, dann wird es auch bald wieder besser." Skeptisch musterte sie mich, bevor sie dann mit den Schultern zuckte und uns bedeutete ihr zu folgen.


The Yang-Dragon-SealWo Geschichten leben. Entdecke jetzt