Kapitel 35

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Wei Ying PoV.

Erst später am Abend betrat Lan Zhan wieder das Gästehaus. Es war, wie als wäre er nicht ganz anwesend und immer noch bei dem Gespräch, dass er offentsichtlich geführt hatte. Überfordert mit der Situation sah ich zu ihm und versuchte herauszufinden, wie ich handeln sollte, doch entschied mich letztendlich, dass es besser wäre jetzt nichts zu sagen. Wenn er mit mir über etwas reden wollen würde, dann wäre morgen auch noch ein Tag.

Wortlos machte er sich fertig und legte sich in eines der Betten. Irgendwie verunsicherte es mich, dass er gerade so abweisend war, aber wahrscheinlich hatte es nichts zu bedeuten und ich interpretierte da nur zu viel rein.

"Lan Zhan?" "Mmh..." Anscheinend war er doch noch wach. "Was denkst du sollten wir jetzt machen?" "Was meinst du?" Er hatte immer noch seine Augen geschlossen. "Naja, Lan Yahui hat ja zugegeben, dass sie für den Tod von Jin Gang verantwortlich ist, aber dahinter eigentlich noch jemand anderes steckt. Aber weil sie auch nichts über ihn weiß, was uns weiterbringen könnte stehen wir jetzt wieder komplett am Anfang." Ich lauschte seinem gleichmäßigem Atem, bevor er mir eine Antwort gab. "Lass uns erstmal zurück ins Wolkennest kehren und dann entscheiden, wie wir den Auftragsgeber finden könne." Seufzend ließ ich mich auf meinem eigenen Bett nieder und betrachtete Lan Zhan von dort aus. Die ganze Situation fühlte sich so aussichtslos an, da wir jede Spur verloren hatten.

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Am nächsten Morgen wurde ich früh von Lan Zhan geweckt. Verschlafen blinzelte ich ihn an, bis ich realisierte, wie nah er über mich gebeugt war. Erschrocken fuhr ich hoch, was die Situation nicht gerade besser machte, weil ich mit meinen Kopf direkt an seinen andockte und eins ist klar, dieses Stirnband tut verdammt weh, wenn man mit Wucht dagegen kommt.

Fluchend ließ ich mich wieder zurückfallen. Wahrscheinlich hatte ich jetzt einen wunderschönen Abdruck auf meiner Stirn. Ich spürte, wie sich eine Hand auf meine legte und meine Hand von meiner Stirn wegzog, bevor ein leichter Kuss auf die Stelle gehaucht wurde. "Es gibt Essen." Damit erhob sich Lan Zhan von meinem Bett und verließ den Raum, offentsichtlich nicht wissend, dass ich mich gerade in Schockstarre befand und nicht in der Lage war aufzustehen.

Irgendwie schaffte ich es dann doch und fand mich kurz darauf außerhalb des Hauses wieder. Das Rauschen des Wasserfalls, zusammen mit dem moregndlichen Zwitschern der Vögel und den Stimmen von mehreren Personen vernahm ich, beim heraustreten. Lan Zhan stand auf der mit Steinen gepflasterten Straße und lächelte mich sanft an. Ein unglaubliches Glücksgefühl stieg in mir auf, während ich auf ihn zu lief. Die ganze Situation fühlte sich so unrealistisch an, dass ich mich bei dem Gedanken erwischte, dass das hier nur ein Traum sein könnte. Zärtlich zog der Wind, der durch die Straßen zog, an Lan Zhans Gewand und ließ sein schwarzes Haar mit dem weißen Band in der Luft tanzen. Doch das waren nur Nebensächlichkeiten, die von seinen braunen Augen verdrängt wurden. Wenn mir jemand vor ein paar Jahren -Jahrzehnten- gesagt hätte, dass ich mich jemals in dieses dunkle braun, dass nur selten seine Gefühlswelt offenbart, verlieben würde, hätte ich gelacht. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als ich neben ihn trat und ihn von näher betrachtete.

"Und wo gibt es jetzt Essen?" Mit einer einladenden Bewegung seiner Hand, zeigte er auf der Straße, die tiefer ins Tal führte. Schmunzelnd beobachtete ich, wie er sich in Bewegung setzte und dabei offentsichtlich meinem Blick auswich. "Stimmt etwas nicht?" Hastig schüttelte er den Kopf - nicht wirklich seine Art. Irgendwas war in seinem Verhalten, dass mir sagte, dass da etwas war, aber ich konnte einfach nicht sagen was.

Plötzlich spürte ich, wie sich eine angenehm warme Hand um meine schloß. Überrascht sah ich zu Lan Zhan, der total interessiert den See beobachtete, denn man von der Terasse, die wir gerade überquerten, in seiner vollen Schönheit sehen konnte. Mit einem sanften Kribbeln in der Magendgegend drückte ich seine Hand kurz, als Bestätigung, dass es mir auch gefiel. Von der Seite sah ich, wie sich ein vorsichtiges Lächeln auf seinen Lippen breit machte, während wir der Straße weiter in Tal, zu dem Essenssaal der Akademie, folgten.


Mir ist gerade aufgefallen, dass ich anscheinend vergessen habe etwas anzukündigen...naja dann mach ich es jetzt (wenn auch ziemlich verspätet). Ich bin ab morgen bis zum 18.07. nicht Zuhause und dort wo ich bin habe ich höchstwahrscheinlich keine Internetverbindung (oder aufjedenfall keine stabile). Außerdem habe ich meinen Laptop nicht mit und auf dem Handy schreiben, finde ich mittlerweile anstrengend und ich werde die Woche auch mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Auch wenn ich weiterschreiben werde, wird das nächste Update wahrscheinlich erst am 18. oder 19. sein.

Ich versuche innerhalb der Woche vielleicht mal etwas hochzuladen, aber letztes Jahr habe ich es auch nicht geschafft (aufgrund der Internetverbindung), also bezweifel ich, dass es dieses Jahr klappen wird.

Ich werde heute wahrscheinlich noch ein oder zwei Kapitel hochladen und morgen Vormittag auch noch eins wenn ich es schaffe...

The Yang-Dragon-SealWo Geschichten leben. Entdecke jetzt