#10 - first date

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song für's chapter: TILL IT HURTS FEAT. AYDEN - YELLOW CLAW
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War das gestern wirklich passiert?

Mit diesem Gedanken schlug ich meine Augen auf und berührte vorsichtig mit meinen Fingerspitzen meine Lippen. Sie fühlten sich sanft und voll an - so wie immer. Allerdings spürte ich noch immer Jonas' Lippen auf meinen, wenn ich an unsere Küsse zurück dachte.

Lächelnd stand ich auf, schnappte mir eine kurze Jeans und ein luftiges Shirt und ging dann ins Badezimmer um zu duschen. Das Wasser prasselte auf mich herunter und die gleichmäßigen Klänge, die beim Kontakt mit meiner Haut entstanden, beruhigten mich. Ich konnte alle meine Gedanken sammeln und meinen Kopf frei bekommen.

Wie war es gestern eigentlich zu dem ersten Kuss gekommen? Irgendwie war es einfach passiert. Und hätte ich es nicht gewollt, hätte ich es doch auch nicht gemacht, oder? Ich meine, ich hatte zwar einiges getrunken, aber ich war auf keinen Fall so betrunken gewesen, dass ich keine Kontrolle mehr über mich gehabt hatte. Nein, die Zuneigung war auch von meiner Seite gekommen.

Und auch wenn ich jetzt darüber nachdachte, wollte ich Jonas am liebsten noch mehr küssen. Und dann die Gedanken an das Date heute. Doch, ich hatte Gefühle für ihn. Die Entscheidung, ihn zu küssen und mit ihm zusammen sein zu wollen, hatte gestern eindeutig mein Herz getroffen.

Weiterhin lächelnd verließ ich die Dusche, zog mich um, band mir meine Haare mit einem einfachen Dutt aus dem Gesicht und ging dann in die Küche.

"Good morning in the morning!", begrüßte ich Aaron strahlend, der an dem kleinen Tisch auf der rechten Seite saß. Ich gab ihm einen kleinen Kuss auf seine Wange und ging dann zum Kühlschrank um mir Milch für mein Müsli herauszuholen.

"Was geht'n bei dir?", fragte Aaron und nachdem ich mein Frühstück fertig zubereitet hatte, drehte ich mich zu ihm um und bemerkte, wie er sich mit seiner Hand über die Stelle, die meine Lippen berührt hatten, wischte.

"Einfach gut gelaunt", grinste ich ihn an und ließ mich auf dem Platz gegenüber von ihm herunter, "du offensichtlich nicht so?"

"Wenig geschlafen, hab die ganze Nacht gelernt", erzählte er und nahm einen Bissen von seinem Brötchen.

"Oh, tut mir leid", meinte ich. Ich wusste, wie sehr ihn sein Studium stresste. Oder wie sehr er sich selbst stresste. Er war ziemlich ehrgeizig und wollte sehr gute Noten erreichen, da ihm seine Ausbildung sehr wichtig war. Und demnächst standen Prüfungen an, für die er viel lernte. Dieser Lebensstil hatte etwas auf mich abgefärbt, allerdings lernte ich nicht so viel wie er. Trotzdem war mir Schule wichtig und ich wollte ein gutes Abitur erreichen.

"Du warst gestern weg, oder?"

"Ja, war ein super schöner Abend. Wir waren in so einem Club. Obwohl, der Club war gar nicht mal so toll. Die Band war super live. Und ich war einfach mit tollen Leuten da", erzählte ich und lächelte Aaron breit an.

"Schon wieder diese neuen Freunde von dir?", fragte er in einem genervten Ton und zog seine Augenbrauen zusammen.

"Aaron. Es sind meine Freunde. Akzeptier das. Und die sind nett. Gib ihnen doch einfach etwas Zeit, lern sie näher kennen. Außerdem werden sie wahrscheinlich jetzt öfter hier sein. Oder zumindest Jonas." Ich wollte wirklich, dass er meine Freunde mochte. Es waren nunmal die einzigen Menschen, die ich hier kannte abgesehen von ihm selbst. Und mit meinem Freund sollte er sich natürlich auch verstehen.

"Jonas? Alter, bist du etwa...", setzte er an, unterbrach sich dann aber und ließ sein Gesicht in seinen Händen versinken.

"Ich bin mit ihm zusammen, ja. Warum hast du so ein Problem damit?", fragte ich verwirrt und betrachtete ihn aufmerksam.

teach me. | dnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt