#27 - departure

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song für's chapter: WORSHIP - YEARS & YEARS
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"Alter, ist das dein Ernst?", rief ich entsetzt und starrte Aaron an. Mein Bruder lag in aller Seelenruhe im Bett und scrollte durch sein Smartphone. Nachdem ich in sein Zimmer hereingeplatzt war, schaute er mit müdem, ausdruckslosen Blick zu mir.

Fassungslos erwiderte ich seinen Blick und half ihm auf die Sprünge: "Ich muss in 10 Minuten an der Schule sein. Wir fahren auf Studienfahrt. Du musst mich hinbringen. Klingelt's?"

"Oh, fuck!", rief Aaron und war innerhalb von ein paar Sekunden aus dem Bett gesprungen, hatte sich Kleidung aus seinem Schrank geholt und war neben mir aus der Tür in Richtung Bad gestürmt. Typisch.

Ich ließ mich auf meinem Koffer, den ich bereits gestern gepackt hatte, im Flur nieder und stützte meinen Kopf auf meine Hände. Wenn ich Glück hatte, würde Aaron sich beeilen und wir kamen noch einigermaßen pünktlich. Aber die würden schon nicht ohne mich losfahren. Es hatte doch seine Vorteile, den Lehrer zum Freund zu haben.

Lächelnd dachte ich - wie so oft am Tag - über Felix nach und betrachtete dabei meine neuen Wanderschuhe, die ich nach dieser Woche nie wieder anziehen würde. Ich war so gespannt, was alles auf der Fahrt passieren würde. Vor allem, was zwischen uns passieren würde.

Nach ein paar weiteren Minuten kam Aaron endlich aus dem Bad und zog sich seine Schuhe an. Ich sprang auf, schnappte mir meinen Koffer und lief schon mal nach unten. Ungeduldig wippte ich mit meinen Sohlen vor und zurück und trommelte mit meiner Hand auf meinem Koffer herum. Dann kam Aaron glücklicherweise doch noch und ich verstaute schnell den Koffer im Kofferraum, bevor wir beide einstiegen.

"Tut mir voll leid, Kleine", entschuldigte sich Aaron bei mir und blickte zu mir herüber.

"Kein Ding, Schwamm drüber", winkte ich ab, "wir sind doch noch pünktlich, oder?"

"Wann musst du denn da sein?"

"Um 8."

Aaron schaute auf seine Armbanduhr und meinte zögernd: "Also es ist jetzt gerade Punkt 8."

"Ach, scheiß d'rauf", meinte ich und lehnte mich ans kühle Glas des Fensters. Letzte Nacht hatte ich vor Aufregung viel zu wenig geschlafen, was sich jetzt bemerkbar machte. Hoffentlich konnte ich auf der 8-Stunden-Fahrt mit dem Bus in Ruhe schlafen.

Als wir an der Schule ankamen, stand der große Reisebus schon abfahrbereit und alle Schüler hatten bereits drinnen Platz genommen. So viel zu spät waren wir doch eigentlich gar nicht. Höchstens zehn Minuten, aber nun gut. Schnell parkte Aaron an der Seite, wir stiegen aus und ich holte meinen großen Koffer aus dem Kofferraum.

"Ich werde dich vermissen, Drey", meinte Aaron leise und zog mich in eine enge Umarmung, dich ich lächelnd erwiderte.

"Ich dich auch, oh man." Ich vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge und drückte ihn noch einmal fester, bevor ich mich schließlich von ihm löste.

"Viel Spaß! Und schreib, ob du gut angekommen bist", sagte Aaron noch.

"Ja, Papa", grinste ich ihn an und drehte mich dann um.

Ich hatte das Gefühl, dass mich alle aus dem Bus anstarrten, obwohl die Fenster getönt waren und ich deshalb niemanden sehen konnte. Mit meinen Koffer umrundete ich den Bus und lief direkt auf Felix zu.

"Na, endlich. Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr", seufzte er frustriert und schenkte mir ein kleines Lächeln.

"Ich lass dich doch nicht im Stich", erwiderte ich sein Lächeln und schaute ihm dabei zu, wie er meinen Koffer zu den anderen im großen Stauraum des Busses legte. Aus der vorderen Tür kam ein älterer Herr, der sehr wahrscheinlich unser Busfahrer war, und schloss die große Tür.

"Sind wir dann vollzählig?", fragte der Mann mit einer tiefen Raucherstimme.

"Ja, jetzt können wir starten", sagte Felix und deutete mir an, vor ihm her in den Bus zu steigen, was ich dann auch tat. Ich schenkte ihm noch schnell ein glückliches Lächeln, bevor ich wieder so tun musste, als ob ich ihn nicht persönlich kannte.

Maite hatte mir zum Glück einen Platz neben ihr freigehalten, auf den ich mich fallen ließ. Nachdem wir ein bisschen gequatscht hatten, holte ich mein Handy und Kopfhörer heraus und ließ mich mit angenehmen Electro-R'n'B-Sounds in den Schlaf singen.

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A/N: erstmal sorry, dass es so kurz ist. :( ich schreibe morgen meine erste abiprüfung und hatte deswegen heute weniger zeit.

aus diesem grund auch eine kleine ankündigung: in dieser und der nächsten woche werde ich es wahrscheinlich nicht schaffen, jeden tag zu updaten. danach habe ich mitte mai meine mündliche prüfung. und da das geschichte ist und ich dafür einfach verdaaaaaammt viel lesen muss, kann es sein, dass ich es in der zeit zwischen dem 20. april und mitte mai überhaupt gar nicht schaffe zu updaten, aber da schaue ich noch mal.

ich möchte mir beim schreiben zeit lassen und nicht einfach nur etwas dahin klatschen, sondern auch damit zufrieden sein. ich hoffe, ihr habt dafür verständnis!

und noch einmal riesen danke an all die lieben kommentare in letzter zeit! das motiviert und macht mich total glücklich. <3

eine kleine service-info noch: years & years haben heute einen live-auftritt bei circus halligalli. einschalten lohnt sich! :)

teach me. | dnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt